Direkt vorneweg: ich habe von SEM erschreckend wenig Ahnung. Deswegen habe mir die Unterstützung von Freunden und Bekannten gesichert und hoffe, im Folgenden nicht mehr Unsinn zu schreiben, als ich das in diesem Blog sowieso schon mache.
Ging es beim Monitoring-Modul darum, das man als Anwender selber Abfragen definieren kann, um diese später auszuwerten und bei der Backlinkanalyse um die Erweiterung der Datenbasis, hat das SEM-Modul seine Stärken in der Konkurrenz- und Marktbeobachtung. Die Grundlage der Auswertungen und Analysen ist ein recht umfangreiches, hauptsächlich deutschsprachiges Keyword-Set. Die Ergebnisse der aus diesem Keyword-Set resultierenden Suchanfragen werden jede Woche ermittelt und gespeichert. Aus diesen Daten kann man, wie ich gleich zeigen werde, eine Menge interessanter Informationen gewinnen.
Im Screenshot rechts sieht man die Übersichtsseite des SEM-Modules am Beispiel von „ebay.de“. In der ersten Box einige Indikatoren, wie die Gesamtzahl der Keywords aus dem Keyword-Set, für die Ebay offensichtlich Werbung schaltet, die durchschnittliche Position der Ebay-Adwords, die Anzahl der unterschiedlichen Display-URLs sowie eine (hier abgekürzte) Liste der Domain, über die das Tracking abgewickelt wird. Da ich die Daten nicht nur für die aktuelle Woche vorhalte, gibt es in der zweiten Box eine Übersicht über den zeitlichen Verlauf der Anzahl der Keywords, auf die geboten wird. Im Beispiel recht konstant, kann das interessant sein, um zu sehen, ob ein Werbetreibender seine Kampagne eher steigert oder zurückfährt. In der dritten Box gibt es dann eine Auflistung einer Auswahl von herausragenden Keywords, auf die geboten wird. Wie der Pfeil neben den Keywords/Positionen andeutet, gibt es auch hier weitere Informationen.
Wie hier links zu sehen, kann man sich durch die komplette Auflistung der Keywords durchklicken. Im Screenshot bin ich bei Seite 17 anscheinend in der alphabetischen Sortierung gerade beim Anglerbedarf gelandet. Durch den kleinen grünen Pfeil rechts der Keywords kann man sich die weiteren Werbetreibenden für dieses Keyword der aktuellen sowie vergangener Wochen anzeigen lassen.
Eine Aufschlüsselung der Anzeigen nach Display-URL, also diesem, häufig real gar nicht existierenden URL-Fragment, das Werbetreibende unter ihre Anzeige schreiben lassen, kann gerade bei umfangreichen Listen wie der hier von Ebay helfen, etwa strukturiertere Ergebnisse zu erhalten. Hier sieht man beispielsweise alle Keywords, die mit der Display-URL „www.ebay.de/garten“ beworben werden.
Neben der Anzeige der Display-URLs kann auch die der Target-URL interessant sein. Target-URLs sind die URLs, auf denen der Suchende nach dem Klick auf die Anzeige weitergeleitet wird. Häufig handelt es sich hierbei um Adserver, die den Klick zählen und weitere Werte wie die Conversion messen. Im Screenshot sieht man gut, dass es eine Vielzahl unterschiedlicher Domains gibt, die aktuell mit der Display-Domain „ebay.de“ werben. Neben den offensichtlichen wie Webmasterplan, Ebay.com und Ebay.de sind dabei auch solche wie „adcenter33.com“ oder „kauf-beratung.com“. Wenn man sich die Keywords anzeigen lässt, auf die über diese Target-URLs geworben wird, zeigt sich, dass man da offensichtlich versucht, von der Stärke der Marke zu profitieren.
Zusätzlich zu dieser Betrachtung auf Domain- und Verzeichnis-Ebene kann man aus den Daten auch noch schöne Toplisten sowie weitere Informationen gewinnen. Ich bin mir sicher, dass eine aktuelle Liste mit den größten Werbetreibenden beziehungsweise den größten Tracking-Servern für viele, die in der Branche arbeiten ihren Wert hat. Auch die Information, welche und in welchem Umfang Anzeigen über einen Trackingserver (hier links neutral am Beispiel von Zanox.com) laufen, hat ihren Reiz.