Wenn man die Marktanteile der Suchmaschinen aus Deutschand oder Europa gewöhnt ist, muss man beim Blick über den Tellerrand manchen Satz schon zweimal lesen. In Japan ist es beispielsweise so, dass Yahoo dort mit Abstand Marktführer ist und Google damit auf den zweiten Platz verweist. Da Google sich in Japan also etwas mehr anstrengen muss, gibt es dort ab und an mal nette Gimmicks, die so für einen Markt mit 90% Marktanteil vermutlich nicht entwickelt worden wären.
Eines davon heißt „Hot Keywords“ und zeigt auf der japanischen Google-Startseite die fünf meistgesuchten Keywords der letzten 24 Stunden an. Um dieses Feature zu promoten, hat Google Japan sich eines Service namens „CyberBuzz“ bedient. Letztendlich sowas wie Trigami; Blogger schreiben bezahlte Blogeinträge zum gewünschten Thema. Damit kam Google allerdings in Erklärungsnot: einerseits versucht man Webseitenbetreibern beizubringen, dass gekaufte Links das Böse schlechthin sein, auf der anderen Seite nutzt man jetzt selber solche Methoden. So kam es, dass Google Japan sich vor ein paar Tagen via Blog entschuldigen musste: Man habe festgestellt, dass diese Blogbeiträge gegen die Google-Webmaster-Richtlinien seien, also sei die Zusammenarbeit beendet worden. Und das wars?
Nunja, da Thema wurde in der englischsprachigen SEO-Blog-Szene heiß diskutiert: wieso sollte Google sich nicht an den Standards messen, an denen sie andere Webseiten bewerten. Das Argument scheint auch bis zu Matt Cutts vorgedrungen zu sein und so kam es, dass er via Twitter verkündete: „Google.co.jp PageRank is now ~5 instead of ~9. I expect that to remain for a while.“