Identische H1-Tags auf mehreren Seiten kommen häufig vor. Denn CMS-Systeme wie WordPress und Co. werden oftmals mit Designvorlagen genutzt. Viele dieser Vorlagen definieren das Logo im Menü als H1. Als Resultat ist die H1 auf allen Seiten identisch.
Auch unabhängig davon ist es natürlich möglich, identische H1-Tags auf mehreren Seiten zu nutzen. Die Frage ist jedoch: Besteht dadurch ein Vorteil? Wenn tatsächlich mehrere Seiten zu einem Hauptkeyword bestehen, droht Keyword-Kannibalisierung. Identische und tatsächlich passende H1-Tags auf mehreren Seiten zu nutzen, ist also sehr wahrscheinlich die Folge einer problematischen Keywordstrategie.
Unpassende H1-Tags solltest du erst gar nicht nutzen. Ein empfehlenswerter Einsatz auf mehreren Seiten scheint zumindest abseits der Logo-Design-Frage nicht unbedingt wahrscheinlich. Die Antwort ist dann also: Darfst du, solltest du aber wahrscheinlich nicht.
Eine fehlende H1-Überschrift ist eine verpasste Chance. Denn eine H1 hat eine eindeutige Symbolkraft für Google und andere Suchmaschinen. Sie zeigt klar an, worum es auf deiner Website geht, was das Überthema und das Wichtigste der Seite ist. Klug gewählt, unterstützt sie also die Indexierung der Website zu ihren wichtigen Keywords. Keine H1 zu nutzen kann sich dadurch negativ auf die Rankings der wichtigsten Keywords auswirken, weil ein wichtiger Hinweis fehlt.
Allerdings: Eine fehlende H1 ist kein Beinbruch. User stört es nicht, wenn eine entsprechende Kennzeichnung fehlt. Sie interessieren sich hingegen in der Regel lediglich für die Überschrift, die optisch als Headline ausgezeichnet wurde. Ob „intern“ der Zettel „H1“ daran geheftet wurde, bemerken sie nicht einmal.
Und Suchmaschinen? Sie sind inzwischen in ihrer Entwicklung weiter fortgeschritten. Die Keywords in der H1 sind nur einer von Dutzenden Ranking-Faktoren. Wer heute noch davon ausgeht, dass sie über Gedeih und Verderb einer Website entscheiden, unterschätzt die Komplexität der Content-Analyse.
Leere H1 haben meist einen sehr simplen Grund: Auf Vorlagen für CMS wie WordPress oder Joomla ist das Logo häufig als H1 gekennzeichnet. Befindet sich hier nur ein Bild und kein Text, ist die H1 „leer“. Grundsätzlich ist das jedoch kein schwerwiegendes Problem. Da es durchaus möglich ist, mehr als eine H1 zu nutzen, kann die wichtigste Überschrift auf den Unterseiten ebenfalls als H1 gekennzeichnet werden.
Mehr als eine H1-Überschrift auf einer Seite zu haben, ist nach der HTML5.1-Definition nicht erlaubt, aber negative Konsequenzen sind unwahrscheinlich. Lange Zeit galt die Regel, dass es keinesfalls mehr als eine H1 geben sollte. John Muller, Senior Webmaster Trends Analyst von Google und ein Sprachrohr des Unternehmens, hat bereits 2017 in einem Google Webmaster Hangout darauf hingewiesen, dass dies entgegen der landläufigen Meinung kein Problem darstelle.
Es sei normal, dass es unterschiedliche Bereiche auf einer Website gäbe (die beliebten One-Pager sind hierfür ein gutes Beispiel), die natürlich mit einer eigenen H1 gekennzeichnet werden können. Die Regel „Nur eine H1 pro Seite“ hält sich hartnäckig, ist jedoch überholt. Wenn die Aufteilung sinnvoll ist, haben mehrere H1 keine negativen Folgen.