Die Überschrift ist ein Strukturmerkmal eines Textes und beschreibt, worum es im gesamten Text oder im folgenden Textabschnitt geht. Sie bildet den Titel des Textes, gliedert ihn in logische Bestandteile und gibt Orientierung beim Lesen.
- Wie wichtig sind Überschriften für Google?
- Keywords in Überschriften
- Workflow beim Schreiben: Erst Überschrift, dann Fließtext?
- Beispiele für interessante Überschriften: 15 Tipps – mit Vorlagen
- Verwende Fragewörter und offene Frage
- Stelle Keywords voran
- Verwende Substantive
- Nenne die Textart
- Achte auf die richtige Länge
- Ein Blick in Ähnliche Fragen lohnt sich
- Benutze Zahlen und Listicles
- Arbeite mit Fakten
- Achte auf die persönliche Ansprache
- Benutze positive statt negative Titel
- Biete Lösungen an
- Sprich die Sprache der Leser
- Benutze Buzzwords
- Nenne die Zielgruppe direkt
- Schlagzeilen, Zeiträume und News
- Bonus-Tipp: Vorsicht mit Wortspielen und Metaphern (Kasten)
- Fazit
Überschriften spielen für die Barrierefreiheit einer Website eine große Rolle, denn sie werden von Google als solche erkannt und vorgelesen. Im HTML-Code werden Überschriften mit den Tags <h1> bis <h6> gekennzeichnet.
Wie wichtig sind Überschriften für Google?
Die Rolle der Überschriften hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Das hat John Müller, Senior Webmaster Trends Analyst bei Google, Ende 2019 in seinem Google Webmaster Central office-hours Hangout betont. Er sagte, dass Überschriften allgemein ein wenig überbewertet würden. Es gäbe zu viele theoretische Diskussionen über das Thema.
Dennoch bleiben Überschriften wichtig: Die Suchmaschine nutzt Überschriften zur Orientierung, besonders bei langen Texten. Headings dienen als Information über den Text und umrahmen ihn und seine Blöcke. Auf diese Weise ist es einfacher, bestimmte Textbestandteile zu priorisieren.
Aktuellere Updates wie BERT und MUM (Multitask Unified Model) haben den Fokus von Google jedoch stärker auf die semantische Analyse von Texten und deren Kontext verschoben. Google kann den Inhalt einer Seite besser verstehen, auch wenn das Hauptkeyword nicht direkt in der Überschrift vorkommt. Die Lesbarkeit und die logische Struktur des Inhalts haben daher einen noch größeren Stellenwert.
Wichtig ist dabei auch die Anordnung und Hierarchie der Überschriften in den Tags <h1>
bis <h6>
. Sie legen die Rangordnung der verschiedenen Headings untereinander fest. Mehrere <h1>
-Tags auf einer Seite sind heutzutage nicht mehr unbedingt ein Problem, solange sie sinnvoll verwendet werden und den Inhalt klar gliedern.
Keywords in Überschriften
Die H1-Überschrift ist ein geeigneter Platz, um das Focus Keyword unterzubringen. In den H2-Überschriften kannst du dich mehr auf Variationen des Focus Keywords sowie Beispiele aus Suchanfragen konzentrieren. Das Hauptkeyword muss jedoch nicht in jeder Unterüberschrift erscheinen.
Durch den Einsatz von BERT hat Google jedoch gelernt, Inhalte besser zu verstehen und Synonyme oder inhaltlich verwandte Begriffe in den Überschriften zu erkennen. Das bedeutet, dass die Verwendung von Keywords weniger starr gehandhabt werden muss. Wichtiger ist es, die Fragen und Bedürfnisse der Nutzer aufzugreifen und zu beantworten.
Workflow beim Schreiben: Erst Überschrift, dann Fließtext?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Text mit Überschriften zu versehen. Hast du bereits einen großen Wissensschatz über das Themengebiet, kannst du erst einmal alles “runterschreiben”, was dir zu dem jeweiligen Thema einfällt. Die Überschriften kannst du dann im Nachhinein hinzufügen.
Geht es jedoch um ein Thema, zu dem du viel recherchieren musst, ist es besser, den Text im Voraus in einzelne Themengebiete zu gliedern und dann die Rechercheergebnisse hinzuzufügen. Die Überschriften kannst du anschließend interessanter gestalten.
Beispiele für interessante Überschriften: 15 Tipps – mit Vorlagen
Mit diesen 15 Tipps machst du Überschriften für deine Leser attraktiver.
Verwende Fragewörter und offene Frage
Grundsätzlich gilt: Versetze dich in die Zielgruppe hinein. Spreche die Leser direkt an:
- „Welche Babytrage ist die beste?“
- „Wie fühlt sich eine Panikattacke an?“
Stelle Keywords voran
Sowohl im Hinblick auf SEO als auch auf die Leser hilfreich: Stelle das Focus-Keyword an erste Stelle. So sehen die Leser auf einen Blick, was sie erwartet:
- „Alkohol: Weniger ist besser“
- „Bibliotherapie: Warum ist Schreiben heilsam?“
Verwende Substantive
Welche Art Google-Nutzer bist du? Nicht alle Internetnutzer googlen Fragen. Viele nutzen auch aneinandergereihte Substantive. Genauso kannst du auch deine Überschriften gestalten. Das bietet sich besonders bei komplexeren Themen an:
- „Online-Therapie: Kosten, Nutzen, Anwendung“
- „Maine Coons: Charakter, Futter, Pflege“
Nenne die Textart
Geht es um ein Rezept, eine Anleitung oder vielleicht ein Interview mit einem Experten? Dann stelle die Textart an den Beginn der Überschrift und hilf Lesern und Google bei der Einordnung:
- „Rezept: Vegane Lasagne“
- „Interview: Herbert Grönemeyer über seine Karriere“
- „Anleitung: So funktioniert die Metta-Meditation“
Achte auf die richtige Länge
Grundsätzlich gilt bei der Länge einer Überschrift: maximal 70 Zeichen. Sonst wird sie in den Suchergebnissen abgeschnitten:
„Zystitis: Prävention, Hausmittel, Ansteckungsmöglichkeiten“
statt: „Zystitis: Wie kann man sie verhindern, welche Hausmittel gibt es und wie kann man sich anstecken?“
Ein Blick in Ähnliche Fragen lohnt sich
Ein Blick in Ähnliche Fragen in den Suchergebnissen zu deinem Thema ist stets hilfreich. Hier findest du die häufig gestellte Nutzeranfragen an Google. Auf diese Weise erhältst du vielleicht Anregungen, an die du sonst nicht gedacht hättest.
Benutze Zahlen und Listicles
Menschen benötigen Dinge, an denen sie sich festhalten können. Deshalb lieben sie Listicles, also Artikel in Form von Rankings und Aufzählungen. Lasse deine Leser in der Überschrift wissen, aus wievielen Teilen dein Listicle besteht. So lässt sich leichter abschätzen, wie umfangreich der Artikel ist.
- „7 Rückenübungen für die Mittagspause“
- „Die 30 schönsten englischen Wörter“
Arbeite mit Fakten
Der Mehrwert für deine Leser sollte stets auf Fakten aufbauen. Wenn du also Zahlen oder Fakten zu dem Thema bereit hast, nenne diese gern auch in der Überschrift. Natürlich sollte alles belegbar sein:
- „8 Millionen Betroffene von Migräne in Deutschland“
- „Honig Fake – fast 50% aller Honige sind gepanscht“
Achte auf die persönliche Ansprache
Viele Themen eignen sich für die Verwendung der persönlichen Anrede. Betrachte deine Leser in diesem Fall aus der Perspektive eines guten Freundes:
- „Wie auch du deine Katze in einer Woche stubenrein bekommst“
- „So schaffst du Ordnung in deinem Kleiderschrank“
Benutze positive statt negative Titel
Man sieht immer wieder Überschriften wie Milben loswerden, Burnout verhindern oder Keine Reklame mehr ins Haus bekommen. Doch diese Headings sind sehr negativ formuliert. Versuche es lieber entgegengesetzt. Frage dich “Welche positiven Ziele möchten meine Nutzer erreichen?” und nicht “Welche negativen Dinge wollen sie loswerden?”:
- „So schaffst du eine gesunde Work-Life-Balance“ (statt: „Burnout verhindern“)
- „So hältst du Ordnung auf deinem Schreibtisch“ (statt: „Unordnung auf deinem Schreibtisch loswerden“)
Biete Lösungen an
Viele Menschen suchen nach schnellen Lösungen und fragen sich: “In welcher Zeit ist es möglich, mein Ziel zu erreichen?” Kannst du zuverlässig sagen, dass etwas in einem bestimmten Zeitraum möglich ist?
Dann nutze dein Wissen und deine Erfahrung und nenne es gern in der Überschrift. Doch Vorsicht: Verwende nur Zahlen, wenn du diese auch belegen kannst und mache keine falschen Versprechungen.
- „So bekommst du deine Katze in 7 Tagen stubenrein“
- „Jonglieren lernen in 7 Tagen“
Sprich die Sprache der Leser
Wenn es angebracht ist, nutze gern Begriffe aus dem Wortschatz deiner Leser. Das umfasst sowohl Umgangssprache als auch Fachbegriffe.
- „Fetter Sound mit den neuen Synths von Yamaha“
- „Brand Marketing: So bauen Sie eine erfolgreiche Marke auf“
Doch Vorsicht bei zu viel Anglizismen: Gibt es eine gebräuchliche deutsche Variante, solltest du lieber auf diese zurückgreifen. In Deutschland googlen beispielsweise immer noch viel mehr Menschen nach dem Begriff Zielgruppe anstelle von Target Group.
Benutze Buzzwords
„Neu, einfach, jetzt, Menschen, wollen, Geheimnis, Lifehacks“ – Buzzwords sind ein beliebtes Mittel, um Aufmerksamkeit zu erregen:
- „7 einfache Tipps für einen erholsamen Schlaf“ (statt: „Tipps für einen erholsamen Schlaf“)
- „Erhöhe jetzt deine Lesegeschwindigkeit um das Doppelte“ (statt: „Erhöhe deine Lesegeschwindigkeit“)
Nenne die Zielgruppe direkt
Hat dein Artikel eine konkrete, eingegrenzte Zielgruppe? Der beste Weg, diese direkt anzusprechen, ist die Gruppe konkret in der Überschrift zu benennen.
- „Für Männer, die bald in Elternzeit gehen“
- „Frauen ab 40: Diese Pflege braucht Ihre Haut jetzt“
Schlagzeilen, Zeiträume und News
Neben Beiträgen, die über lange Zeit gültig sind, sind auch Newsbeiträge sehr wichtig. Zeige den Lesern, dass die Informationen auf deiner Website aktuell sind. Doch vergiss nie, die genannten Fakten zu belegen. Formulierungen wie Experten bestätigen wirken inhaltslos, wenn die Quelle nicht genannt wird.
- „Zinssenkung: Das ändert sich ab dem nächsten Jahr“
- „Aktuelle Fakten zum Wahlkampf in den USA“
Bonus-Tipp: Vorsicht mit Wortspielen und Metaphern (Kasten)
Wortspiele klingen schnell abgedroschen und enthalten meistens nicht die optimalen Keywords. Denn nur wenige Menschen suchen nach Jetzt sind Sie am Zug, wenn sie wissen möchten, welche Shops es im Bahnhof ihrer Stadt gibt. Verwende stattdessen klare Formulierungen.
- „Diese 5 Coffee Shops in Bahnhöfen musst du unbedingt besuchen“ (statt: „Jetzt sind Sie am Zug“)
- „7 Fakten über Hygiene“ (statt: „Na, sauber!“)
Fazit
Google versteht den Inhalt eines Textes mit einer aussagekräftigen Überschrift besser. Eine Seite rankt jedoch nicht automatisch besser, nur weil bestimmte Keywords in der Überschrift des Textes auftauchen. Die Überschrift ist lediglich einer von vielen Faktoren, die Einfluss auf ein gutes Ranking haben.
Die Nutzererfahrung und die inhaltliche Qualität haben an Bedeutung gewonnen, was bedeutet, dass die Struktur des gesamten Textes, nicht nur der Überschriften, wichtig ist. Verliere dich nicht in Details, sondern mache es für deine Nutzer so einfach wie möglich, die Inhalte auf deiner Website zu verstehen.