Google ist aus dem Internet nicht mehr wegzudenken. Wo das Unternehmen herkommt, was es genau tut und welche Zukunftspläne es (möglicherweise) hat, erfährst du hier.
Mehrere Milliarden Suchanfragen gehen tagtäglich bei der Suchmaschine Google ein. Wahrscheinlich fragt sich aber kaum jemand, was der Konzern eigentlich genau macht, wie groß und mächtig das Unternehmen ist und wie das Search-Tool im Detail funktioniert.
Was versteht man unter Google?
Alles begann 1995 mit den zwei Informatik-Studenten Sergey Brin und Larry Page an der Stanford-Universität in Kalifornien. Dort starteten sie den Google-Vorgänger BackRub.
Hierbei handelte es sich um eine Suchmaschine, welche den Wert einer Website an den Verlinkungen festmachte, die von anderen Seiten zu ihr hinführten. Verlinkungen setzte das Tool also mit Empfehlungen gleich – denn niemand empfiehlt etwas, von dessen Wert er nicht überzeugt ist, so die Überlegung. Dieses Prinzip und der dazugehörige Algorithmus bildeten die Grundlage beim Start von Google Inc. im Jahr 1998.
Gegenwärtig (Stand: 2021) stellt Google die am häufigsten aufgerufene Website der Welt dar:
- Mit einem Anteil von 70,42 Prozent an den weltweiten Desktop-Suchanfragen ist Google der weltweite Marktführer.
- Mit 90,7 Prozent der mobilen Suchanfragen nimmt Google auch in diesem Marktsegment die Pole-Position ein.
- In Deutschland laufen 84 Prozent der Desktop-Suchen und 97 Prozent der mobilen Suchen über Google.
Baidu, Yandex und Bing gehören zu Googles Mitbewerbern, allerdings können sie nicht annähernd ähnliche Zahlen aufweisen. Mit einem Markenwert von 309 Milliarden Dollar zählte Google schon 2019 zu den bekanntesten Marken der Welt.
Wie funktioniert die Suche auf Google?
Den Überblick über das gesamte Internet zu behalten, ist nicht leicht. Google setzt dazu Computerprogramme namens Webcrawler ein, die stetig das Netz nach frischem Content durchsuchen.
Die Inhalte werden nicht nur gefunden, sondern auch nach über 200 spezifischen Kriterien bewertet. Das geschieht, um Websites mit qualitativ hochwertigen Inhalten weiter oben bei den Suchergebnissen anzuzeigen.
Ein entscheidender Faktor für die Platzierung war der PageRank. Hiermit ist ein Wert zwischen 1 und 10 gemeint, der aus der Anzahl und Qualität der Backlinks errechnet wurde.
PageRank und vor allem der in der Google Toolbar angezeigte Wert luden jedoch zu Manipulationsversuchen via Linktausch und Linkhandel ein. Viele Website-Betreiber konzentrierten sich mehr auf den PageRank als auf hochwertige Inhalte. Andere, die dieses Spiel nicht mitspielen wollten, übten wiederum Kritik an Google.
Die PageRank-Metrik ist als Folge heute nicht mehr einsehbar. Der Faktor verlor an Bedeutung, ist aber nicht vollkommen bedeutungslos. Backlinks spielen neben internen Links, Anzahl, Relevanz und Verteilung von Keywords im Text weiterhin eine wichtige Rolle bei der Suchmaschinenoptimierung. Überschriften bzw. Zwischenüberschriften sowie Bilder und die entsprechende Optimierung sollten ebenfalls nicht vernachlässigt werden.
Vorrangig lohnt es sich aber immer mehr, auf die technische und inhaltliche Qualität der jeweiligen Website zu achten.
Was alles gehört zu Google?
Wie die meisten großen Tech-Konzerne konzentriert sich Google ebenfalls nicht nur auf einen Wirtschaftszweig. Neben der Suchmaschine gehören noch folgende Bereiche und Firmen zu Google:
- Das Android-Betriebssystem für mobile Endgeräte
- Der Online-Service Blogger.com
- Der 2008 erschienene Internetbrowser Chrome
- Der Multimedia-HDMI-Stick Chromecast
- Der Chromebook-Computer
- Google Drive und Google Docs, mit denen sich Dateien teilen und gemeinsam mit anderen Nutzern bearbeiten lassen
- Google Earth, Streetview und Maps
- Google Fiber für den Ausbau eines schnellen Glasfasernetzes
- Fotoverwaltung und -bearbeitung mit Google Fotos
- Der Email-Dienst Gmail
- Der Videochat- und Messenger-Dienst Google Hangouts
- Das Termin-Organisationstool Google Kalender
- Vernetzung von wichtigen Geräten wie Thermostat und Rauchmelder mit Nest
- Der persönliche Assistent Google Now für Android und iOS
- Der App-Store für Android-Nutzer namens Google Play
- Google Übersetzer, der mittlerweile bis zu 90 Sprachen übersetzt
- Google Wallet für Internetgeschäfte und Zahlungen im stationären Handel
- Smartwatches und andere Wearables über Android Wear
- Die populäre Videoplattform YouTube, die Google 2006 kaufte
Das ist aber längst noch nicht alles: Seit 2009 investiert die Risikokapitalgesellschaft GV (ehemals Google Ventures) in zahlreiche Startups, unter anderem im Tech- und Gesundheitsbereich. Das Unternehmen agiert allerdings unabhängig von Google.
Die Forschungsabteilung X des Unternehmens Alphabet Inc. (ehemals Google X) hat seinen Sitz in der Nähe des zentralen Google-Campus. Google-Mitbegründer Sergey Brin baute zusammen mit dem deutschen Robotik-Spezialisten Sebastian Thrun die Firma auf.
Sie konzentriert sich ebenfalls auf neue Projekte: Das mittlerweile wieder eingestellte Google Glass und Vorstöße in Richtung selbstfahrender Autos gehören momentan noch zu den bekanntesten.