Was ist ein CDN – Content Delivery Network?

Über ein Content Delivery Network können Webseiten schneller geladen werden, indem Anfragen von Servern beantwortet werden, die geographisch nah am Besucher der Webseite stehen.

Was macht ein Content-Delivery-Netzwerk?

Der Hauptzweck eines Content-Delivery-Netzwerks besteht darin, Webseiten weltweit schneller laden zu lassen. Dies geschieht dadurch, dass statische Webseiten-Inhalte (zum Beispiel die JavaScript- und CSS-Dateien sowie Bilder) auf vielen Servern gespeichert (gecached) werden, welche über die ganze Welt verteilt sind.

Damit ist es möglich, einem Webseiten Besucher diese gecachten Ressourcen von einem Server in seiner nähe aus zu versenden, was den PageSpeed massiv beschleunigen kann.

Beispiel Webseitenaufruf ohne ein CDN

Wenn ich von Australien aus versuche, die Startseite für www.sistrix.de aufzurufen, ohne dass ein Content Delivery Network genutzt wird, müssten die Anfragen den ganzen Weg von Australien nach Deutschland zurücklegen (da unsere Server in Deutschland stehen) und wieder zurück. Der komplette Aufruf der Seite, ohne ein CDN, könnte 10 bis 20 Sekunden dauern kann.

Darin enthalten sind mehrere Rundreisen zwischen Deutschland und dem knapp 14.457 Kilometer weit entfernten Australien. Ein Besucher könnte jetzt natürlich beeindruckt darüber nachdenken, wie schnell Daten über das World Wide Web reisen. Leider ist es wahrscheinlicher, dass besagter Besucher schon nach wenigen Sekunden des Wartens zurück in die Suchergebnisse springen oder eine andere Seite aufrufen.

Die Welt ist schnelllebig geworden und Besucher erwarten, dass Webseiten schnell laden. Dies gilt noch einmal mehr für mobile Angebote.

Beispiel Webseitenaufruf über ein CDN

Nehmen wir obiges Beispiel und binden ein Content-Delivery-Netzwerk auf dem Weg ein, welches die statischen Bestandteile unserer Seite auf einem Server in Australien gespeichert hat. In diesem Fall kann die Seite in ein bis zwei Sekunden geladen werden, da der Browser unseres Australischen Besuchers einen Großteil der Inhalte von einem viel viel näheren Server abrufen kann.

Vorteile eines CDNs

Der Geschwindigkeitsvorteil eines Content-Delivery-Netzwerks kann enorm sein, was auch merklich in der Nutzerzufriedenheit gemessen werden kann.

Zudem muss die eingesparte Bandbreite nicht mehr bei dem eigenen Internet Service Provider bezahlt werden. Wobei hier natürlich die Preise mit berücksichtigt werden, die der CDN Anbieter für den Transfer der Daten erhebt.

Nachteile eines CDNs

Für den Webseitenbetreiber stellt die Nutzung eines CDN erst einmal einen höheren Aufwand dar. Es muss geklärt werden, welche Anforderungen die eigene Webseite oder der eigene Service an ein Content Delivery Network stellt und dann muss ein CDN-Anbieter gefunden werden, der diesen Anforderungen entspricht.

CDN und dynamische Inhalte

Dynamische Inhalte, wie zum Beispiel Newsticker oder auch Warenkörbe in einem Onlineshop und sonstige Anfragen die auf die eigenen Datenbanken zugreifen müssen, eignen sich nicht zum Cachen und können damit auch nicht über ein CDN gespeichert und ausgespielt werden.

In den vergangenen Jahren haben Content-Delivery-Netzwerk Anbieter für dieses Problem zwar keine Lösung aber eine Hilfestellung gefunden. Unter dem Akronym DSA (Dynamic Site Acceleration) fassen sie verschiedene Praktiken zusammen, mit denen das CDN selbst beim ausspielen von dynamischen Inhalten einer Verbesserung der Ladezeit erreichen können.

Vorteil für die Suchmaschinenoptimierung

Aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung sind schnellere Ladezeiten immer eine gute Idee. Je stärker Google auf die Erwartungen der Nutzer achtet, desto wichtiger wird es, diese auch zu erfüllen.

Nachteil für die Suchmaschinenoptimierung

Dadurch, dass die eigenen Inhalte auf fremden Servern gehostet werden – was der Fall ist, wenn man kein eigenes CDN betreibt – müssen SEOs bei allen Änderungen auch ein Auge darauf haben, dass alle Ressourcen auf dem CDN up-to-date sind. Besonders auf den USA Servern, da diese mit hoher Wahrscheinlichkeit Anfragen des Googlebots, welche fast immer aus USA Datencentern kommen, bearbeiten.

Wenn ihr also, zum Beispiel, eure Snippets optimiert, reicht es nicht mehr aus sicher zu stellen, dass Google die Seite neu crawlt, sondern ihr müsst vorher sicherstellen, dass die Änderungen auch schon vom CDN übernommen wurden.

Fazit

Sobald eure Besucher aus vielen Regionen weltweit zu euch kommen, lohnt es sich die Vorteile eines Content-Delivery-Netzwerks mit den möglichen Nachteilen und Kosten gegenüber zu stellen.

Die Einrichtung und Konfiguration wird von vielen CDN-Anbietern unterstütz und kann häufig über drag&drop Front-End-Oberflächen durchgeführt werden. Um ein gewisses technisches Verständnis kommt man hier leider nicht herum.