Die Status-Codes 301 und 302 sind die am häufigst genutzten Weiterleitungen. Für Google besteht ein Unterschied in der Frage, welche Informationen im Suchergebnis-Snippet angezeigt werden und welche URL indexiert werden soll.
- Was macht eine Weiterleitung?
- Was ist eine 301-Weiterleitung?
- Was ist eine 302-Weiterleitung?
- Weiterleitungen und Browser
- Weiterleitungen und Google
- 1. PageRank-Vererbung durch Weiterleitungen
- 2. Suchergebnis-Snippets und Weiterleitungen
- 3. Welche URL soll indexiert werden?
- Fazit zu den Unterschieden zwischen 301- und 302-Weiterleitungen
- Was wir aus dem Zitat von Google lernen
Was macht eine Weiterleitung?
Weiterleitungen sorgen dafür, dass Browser und Suchmaschinen-Bots wissen, dass eine Ressource (eine Webseite, ein Bild oder eine sonstige Datei) an einer anderen Adresse zu finden ist.
Die am häufigsten genutzten Weiterleitungen sind 301- und 302-Weiterleitungen.
Was ist eine 301-Weiterleitung?
Der Weiterleitungstyp 301 (Moved Permanently) sagt aus, dass eine Ressource permanent an einer anderen Stelle zu finden ist und zukünftige Anfragen die neue URL nutzen sollen.
Diese Information darf zudem gecached werden, da die Weiterleitung permanent ist.
Was ist eine 302-Weiterleitung?
Bei einer 302-Weiterleitung (Found) handelt es sich um die Information, dass eine Ressource temporär auf einer anderen URL zu finden ist.
Eine 302-Weiterleitung wird nicht gecached, da hier davon auszugehen ist, dass in absehbarer Zeit die alte URL wieder verfügbar ist.
Weiterleitungen und Browser
Der Browser kann dank einer Weiterleitung die neue Adresse ansteuern und die Inhalte verarbeiten, ohne dass der Nutzer dafür etwas unternehmen muss.
Weiterleitungen und Google
Googlebot hat die Aufgabe, Ressourcen aufzurufen und sie möglicherweise zu indexieren.
Bei Weiterleitungen gibt es verschiedene Kriterien, die innerhalb der Suchmaschine von Bedeutung sind:
- das Vertrauen, das der Ressource zugeordnet wird,
- der Frage, was in den Suchergebnissen angezeigt werden soll und
- der Frage, welche URL Google indexieren soll?
1. PageRank-Vererbung durch Weiterleitungen
Eine der wichtigsten Frage für jeden SEO ist die, wie eine Seite ihr aufgebautes Vertrauen verlustfrei auf eine neue URL mitnimmt. Das ist der Fall, wenn eine Webseite einen Relaunch durchmacht oder den Domainnamen wechselt.
Hierzu hat sich Google über die Jahre mehrfach geäußert. Die aktuellste Information stammt von Gary Illyes aus dem Jahr 2016. Seitdem weist Google darauf hin, dass alle Weiterleitungen (30x-Status-Codes) keinen PageRank mehr verlieren.
2. Suchergebnis-Snippets und Weiterleitungen
Ein Punkt, der gerne vernachlässigt wird, ist die Darstellung der Suchergebnis-Snippets bei den verschiedenen Weiterleitungstypen.
Bei einer 301-Weiterleitung wird die Information der Ziel-Seite komplett genutzt.
Bei 302-Weiterleitungen hingegen sieht es etwas anders aus. Hier zeigt Google zwar den Title und die Meta-Description der Zielseite an, die angezeigte URL und der Link hinter dem Title verweisen währenddessen weiterhin auf die eigentliche Quell-URL.
Ein Beispiel: Wir haben sistrix.co.uk für eine Weile per 302-Weiterleitung auf sistrix.com zeigen lassen. Das Ergebnis bei Google nach unserer Brand sah so aus:
Der Title und die Meta-Description wurden von https://www.sistrix.com/ übernommen. Die angezeigten Verlinkungen „Free Tools“, „Prices“ etc. stammten auch von sistrix.com.
Die angezeigte URL (in grün) sowie der Link führten weiterhin auf http://www.sistrix.co.uk
Sobald die 302-Weiterleitung in eine 301-Weiterleitung geändert wird, ist Google sehr schnell darin, dies zu erkennen und die Zielseite in der URL und im Link zu nutzen:
3. Welche URL soll indexiert werden?
Für Google stellt sich bei Weiterleitungen die Frage, ob die Ressource am Anfang oder am Ende einer Weiterleitung oder Weiterleitungskette steht und indexiert werden soll?
Auf genau diese Frage ist John Müller vor kurzem in einem Google-Webmaster-Hangout eingegangen.
Die 301- und 302-Weiterleitungen helfen uns eine Entscheidung zu treffen, welche Inhalte wir indexieren sollen. Die 301-Weiterleitung sagt uns, wir sollen die Zielseite präferieren. Die 302-Weiterleitung sagt uns, wir sollen die Quellenseite präferieren. […]
Wenn wir eine 302-Weiterleitung für eine längere Zeit beobachten, gehen wir voraussichtlich davon aus, dass die Weiterleitung nicht temporär, sondern permanent ist und behandeln sie entsprechend.
John Müller in Google Webmaster Hangout am 22. Februar 2019
Fazit zu den Unterschieden zwischen 301- und 302-Weiterleitungen
Nutze Weiterleitungen dort, wo sie benötigt werden!
Stell dir die Frage, ob die Ressource jetzt immer woanders oder die Weiterleitung nur eine Übergangslösung ist?
Für eine permanente Umleitung nutze bitte immer eine 301-Weiterleitung. Ist die Umleitung nur für eine bestimmte Zeit, nutze die 302-Weiterleitung.
Wenn 302-Weiterleitungen fälschlicherweise für Seiten genutzt werden, die permanent umgezogen sind, kann es passieren, dass Google damit nicht gut zurecht kommt. Ein schönes Beispiel dafür findest Du in unserem Beitrag „Wenn du Google verwirren willst, nutze eine 302-Weiterleitung!„.
Was sagt Google?
»30x-Weiterleitungen verlieren keinen PageRank mehr.«
Quelle: Garry Illyes on Twitter
Was wir aus dem Zitat von Google lernen
Während dies eine wichtige Information ist, ist sie sehr spezifisch und geht nur auf die Frage der PageRank-Vererbung ein.
Verschiedene Weiterleitungen können einen merklichen Einfluss auf das Aussehen des eigenen Suchergebnisses haben. Stellt euch daher bitte immer die Frage ob die Ressource nochmal an die alte URL zurückkehrt oder nicht?