Ändert sich die Click-Through-Rate (CTR) bei Google?

“Postfaktisch” wurde zum Wort des Jahres 2016 gewählt. Damit wird beschrieben, dass eine gefühlte Wahrheit wichtiger ist, als die auf Fakten basierende Realität. Der regelmäßige Leser dieses Blogs wird sich erinnern, dass auch Teile der SEO-Branche manchmal lieber auf Emotionen und ihre Wünsche setzen, als auf Fakten. Allerdings haben wir jetzt auch kurz vor Weihnachten und wenn schon der Öffentliche Dienst in dieser Zeit Milde walten lässt, dann werde ich die gute Stimmung nicht zerstören und warte mit meinem angemessenen Rant auf die aus allen Ecken des Internets hervorsprießenden Korrelationsstudien bis nächstes Jahr.

Bleiben wir heute lieber im Bereich der Fakten: in ihrer jährlichen Veröffentlichung zu möglichen Rankingfaktoren haben Marcus Tober und sein Team dieses Jahr auch ein Chart zur Klickwahrscheinlichkeit (Click-Through-Rate, kurz: CTR) bei Google veröffentlicht. Da wir im letzten Jahr zu dem Thema auch schon etwas geschrieben haben und die Entwicklung der Zahlen doch deutlich voneinander abweicht, habe ich unsere Werte aktualisiert:

Wie man sieht, sieht man fast nichts. Im Ergebnis bedeutet das, dass sich die Verteilung der Klickwahrscheinlichkeit in den letzten 3 Jahren auf Basis unserer Daten (zur Datengrundlage später noch mehr) nur unwesentlich verändert hat. Da es im Diagramm so schwer zu entschlüsseln ist, hier noch die Zahlen in Tabellenform:

Pos.Ende 2016Ende 2015Ende 2014
156,4%56,5%55,1%
217,8%17,7%16,5%
38,8%8,3%8,9%
45,4%5,3%5,9%
53,5%3,6%4,2%
62,4%2,5%2,7%
71,8%1,8%2,0%
81,4%1,4%1,5%
91,0%1,1%1,2%
100,6%0,8%0,9%
110,2%0,2%0,2%
120,1%0,1%0,1%
130,1%0,1%0,1%
140,0%0,1%0,1%
150,0%0,1%0,1%
160,0%0,1%0,1%
170,0%0,1%0,1%
180,0%0,0%0,0%
190,0%0,0%0,0%
200,0%0,0%0,0%

Wie schon letztes Jahr, so basiert auch diese Auswertung auf Daten aus der Google Search Console, die uns einige große Kunden zur anonymen und zusammenfassenden Auswertung zur Verfügung stellen. Für jedes Jahr fließen mehr als 100 Millionen Klicks in die Auswertung ein. Untersucht werden Klicks im organischen Bereich der Google Suchergebnisse. Es findet keine Vorauswahl von Suchbegriffen statt – Brand-Suchen sind also enthalten und führen sicherlich zu dem sehr hohen Anteil an Klicks auf den ersten Treffer. Die zugrundeliegenden Webseiten stammen aus dem “General Interest”-Bereich.

Ähnliche Beiträge