Früher konnte man sich die SEO- und Suchmaschinenentwicklung in den USA in Ruhe ansehen und hatte zwischen 6 und 18 Monate Zeit, sich etwas Passendes einfallen zu lassen, bevor die Entwicklungen über den Atlantik auch nach Deutschland kamen. Vor einiger Zeit hat Google dann allerdings erkannt, dass die nicht-englischsprachigen Suchindizes deutliche Qualitätsprobleme haben (ich erinnere mich da noch an die Ära der Pseudosuchmaschinen) und damit begonnen, Teams, die sich mit dem Problem beschäftigen sollten, aufzubauen. Der deutsche Index hatte dabei sicherlich eine Vorreiterrolle, mittlerweile gibt es aber für nahezu alle wichtigen Sprachen zuständige Qualitätskontrolleure. Wie deutlich sich die Zeit, die zwischen der Vorgabe aus den USA sowie entsprechenden Maßnahmen im deutschen Index vergeht damit verringert hat, konnte man vor ein paar Monaten gut bei der Linkverkaufsaktion beobachten: am 9. Oktober gab es in den USA erste Berichte über daniederliegende PageRank-Balken, nur 2 Wochen später war es dann auch in Deutschland und Europa soweit.
Die Zeit, in der man gemächlich auf Entwicklungen reagieren konnte, ist also spätestens seit diesem Zeitpunkt vorbei. Das Tempo für Suchmaschinenoptimierung hat sich auch im deutschen Index erheblich erhöht. Wer heute noch „SEO-Leichen“ aus grauer Vorzeit im Webseitenkeller hortet, sollte spätestens jetzt damit anfangen, dort gründlich aufzuräumen. SEOs werden in Deutschland in Zukunft vorausschauender arbeiten müssen: agieren, nicht reagieren. Wieso ich das gerade jetzt schreibe? Nunja, vor recht genau drei Monaten waren die Linkverkäufer dran …