Amazon.de im Juli: Elektrische Insektenstichheiler sind Sommer-Bestseller, EM und Olympia pushen Fernseher-Verkäufe

Der Sommer ist endlich auch bei uns angekommen, mit ihm allerdings auch Mücken, Wespen und weitere stechende Insekten: Das meistverkaufte Produkt des Monats Juli war ein elektrischer Insektenstichheiler, ein weiterer findet sich auf Platz 5. Aber auch Hersteller von Fernsehern haben Grund zur Freude: Pünktlich zu den Sport-Großereignissen des Sommers wurden viele neue Geräte gekauft.

Die Bestsellerliste des Monats

Elektrische Insektenstichheiler gibt es noch nicht allzu lang. Der bite away aus Sachsen-Anhalt war das erste dieser kleinen Geräte, die ausnutzen, dass “Bestandteile des Insektengiftes hitzeempfindlich sind und sie bei Temperaturen über 48°C zersetzt werden”.

Der bite away findet sich angesichts der sommerlichen Insektenplage auch weit oben in den Amazon-Verkaufs-Charts des Monats Juli. Rund 31.000 bite aways wurden nach SISTRIX-Berechnungen und -Schätzungen im Juli via Amazon.de verkauft – Platz 5 der Bestsellerliste.

Ein Konkurrent hat aber noch bessere Zahlen erreicht: Der BR 60 von Beurer – ebenfalls ein deutsches Unternehmen – wurde sogar über 71.000 Mal verkauft.

Etwas unappetitlicher als die kleinen Geräte, die die Folgen eines Insektenstiches lindern sollen, ist ein Produkt, das es bis auf Rang 7 geschafft hat: Das Wespen Schaum-Gel Spray von Compo soll Wespen töten. Mehr als 28.700 Mal wurde es im Juli bei Amazon.de bestellt.

Auch auf den nächsten Plätzen jenseits der Top Ten finden sich Produkte, mit denen Tiere oder die Folgen von Stichen bekämpft werden sollen: ein weiterer Stichheiler namens heat it, Schneckenkorn, Mückenpflaster und Insektenspray zum Beispiel.

Auf die ersten zehn Plätze geschafft haben es erneut die Blitzerwarner von Ooono, die während des Autofahrens offiziell in Deutschland gar nicht genutzt werden dürfen.

Übrigens: Mit Klick auf den jeweiligen Produktnamen in der Tabelle öffnet sich direkt die entsprechende Produkt-Übersicht in SISTRIX für eigene Analysen.

Die Umsatzbringer des Monats

Naturgemäß anders sieht die Top Ten aus, wenn man die Produkte nicht nach Verkaufszahlen, sondern nach Umsatz sortiert. Hier liegen keine 20-Euro-Artikel vorn, sondern welche, die deutlich teurer sind:

Allein Apple hat es fünfmal in die Tabelle geschafft: mit zwei MacBooks und drei iPhones der Generationen 13, 14 und 15.

Durch die Neuerungen in den Amazon-Daten bei SISTRIX werden unterschiedliche Varianten eines Produkts nicht mehr gemeinsam gewertet. Dadurch wird nun auch klar, welche iPhones die beliebtesten sind.

So verkauft sich beim aktuellen iPhone 15 das in Schwarz deutlich besser als die anderen, am unbeliebtesten ist das gelbe Modell. Bei den Speicher-Varianten reicht den meisten zudem die 128-GB-Variante, die sich deutlich besser verkauft als die Modelle mit 256 und 512 GB.

Ebenfalls mehrfach im Umsatz-Ranking vertreten sind Fernseher von LG: Offenbar haben viele Menschen die Fußball-EM und die Olympischen Spiele dafür genutzt, ein neues Gerät zu kaufen, um die Sport-Events noch größer und toller erleben zu können.

Der meistverkaufte Fernseher war dabei einer mit 55-Zoll-Bilddiagonale, aber auch welche mit 65 Zoll und 83 Zoll haben es in die Top Ten geschafft. Millionenumsätze gab es bei den Fernsehern auch für Geräte von Samsung und Philips.

Der Bestseller des Monats, der Insektenstichheiler von Beurer, schaffte es nach Umsatz immerhin bis auf Platz 19 des Rankings, dank der mehr als 71.000 verkauften Artikel erzielte er einen geschätzten Umsatz von fast 2 Millionen Euro bei Amazon.de.

Die Top-Brands nach Umsatz und Verkauf

Dank des Booms beim Verkauf von TV-Geräten schaffte es LG in der Tabelle der zehn Brands mit dem größten Umsatz bis auf Platz 4: Auf 25,76 Millionen Euro schätzt SISTRIX durch Hochrechnungen den Umsatz bei Amazon.de im Juli. Auf Rang 1 überholte Apple Samsung wieder: Mit 66,00 zu 61,64 Millionen Euro gewann Apple im Juli.

Wie LG sprangen auch Bosch, Versuni, roborock und Ninja in die Marken-Top-10 nach Umsatz. Bosch gelang das u.a. mit Kaffeevollautomaten, Waschmaschinen und Fahrradpumpen, der Philips-Marke Versuni mit Heißluftfritteusen, ebenfalls Kaffeevollautomaten, sowie Staubsaugern.

Roborock ist bekannt für seine Saugroboter, Ninja für seine beliebten Heißluftfritteusen und Eismaschinen. Nicht mehr in der Top Ten vertreten ist vorerst Lego.

In der Liste nach verkauften Produkten findet sich Lego dann aber doch noch: Mit fast 360.000 verkauften Artikeln musste man sich aber Amazon Basics und Philips geschlagen geben.

Der Bestseller der Amazon-Eigenmarke Amazon Basics war im Juli Druckerpapier, auch Hundekotbeutel und Vakuumbeutel für Kleidung verkauften sich oft. Produkte, die nicht teuer sind, daher für keine großen Umsätze, aber für große Stückzahlen gut sind.

Im Vergleich zu unseren vorigen Analysen erstmals dabei sind in diesem Ranking Puma und Adidas: Puma verkaufte u.a. Socken, Kappen und Rucksäcke tausende Male, bei Adidas war der Bestseller des Monats – passend zur Schwimmbadsaison – die gute alte Adilette, vor allem das schwarz-weiße Modell war ein Hit. Oft verkauft wurden auch schwarze Fußball-Shorts.

Neben Amazon Basics platzierte sich auch eine andere Amazon-Eigenmarke im Top-10-Ranking: by Amazon schaffte das u.a. mit dem meistverkauften Toilettenpapier (3-lagig) und der meistverkauften Küchenrolle.

Entwicklungen in den Kategorien und Branchen

Im Ranking der Haupt-Kategorien des Amazon-Shops verloren die Segmente Baumarkt und Garten im Vergleich zum Frühjahr an Boden, dafür kletterten Computer & Zubehör und Sport & Freizeit ein paar Plätze nach oben.

Die Nummer 1 bleibt aber Küche, Haushalt & Wohnen – mit geschätzten 440,89 Millionen Euro Umsatz bei Amazon.de. Die erfolgreichsten Unterkategorien heißen hier “Staubsauger”, “Kaffee, Tee & Espresso”, “Kaffeemaschinen & -zubereiter” und “Aufbewahrung & Organisation”.

Zur Erinnerung: Ende 2023 haben wir für unser Amazon-Tool unsere Methode zur Ermittlung verkaufter Einheiten von Produkten und den damit erzielten Umsätzen deutlich verbessert und erweitert.

Aus den umfangreichen und einzigartigen Daten, die einen tiefen Einblick in den Konsum der Deutschen bieten, liefern wir eine monatliche Analyse: Welche Produkte, welche Brands und welche Kategorien sorgen für Bestseller und große Umsätze, was sind die Trends beim Onlineshopping?