Wenn es um die Frage der Systemrelevanz geht, möchten Banken immer gerne vorne mitspielen. In diesem Zusammenhang ist es spannend, dass ein entsprechendes Engagement im Internet von vielen alteingesessenen Banken vermisst wird.
Allein drei große, primär offline-agierende Banken aus der DACH-Region haben, in den letzten Jahren, viele relevante Rankings verloren und auf der Strecke gelassen. Heute schauen wir uns diese drei Fälle einmal genauer an und zeigen einen Bankenverband, der es besser macht.
oenb.at: -70% Sichtbarkeitsverlust
Anfang Dezember 2013 konnte die Österreichische Nationalbank (oenb.at) noch einen Sichtbarkeitsindex Wert von 7,8 Punkten aufweisen. Knapp Zwei Monate später, im Jänner 2014, verlor sie 70% und fiel auf 2,2 Punkten herab (23.12.2013 – 27.01.2014). Aktuell steht die Bank wieder bei 5,4 Sichtbarkeits-Punkten.
Laut einer Pressemitteilung der oenb.at gab es im besagten Zeitraum einen Relaunch der Banken-Webseite (Pressemitteilung oenb.at zum Relaunch: https://www.oenb.at/en/Services/OeNB-Presents-New-Website-.html). Aus SEO-Sicht leidet die oenb.at noch heute vom Relaunch: Die Rückgewinnung der Rankings erweist sich als Dauerlauf. Rankte man auf “aktueller Zinssatz” vor dem Relaunch auf Position 1 in google.at so schwankt die oenb.at aktuell zu diesem Keyword zwischen Position 15 und 17.
Warum? Die alte URL wurde nicht weitergeleitet, obwohl der Inhalt weiterhin auf einer neuen URL existiert.
Rankingsignale (wie bspw. Backlinks) konnten somit nicht auf die neue URL übertragen werden.
zkb.ch: -66% Sichtbarkeitsverlust
In der Schweiz verliert die zkb.ch im Mai 2014 an Sichtbarkeit in google.ch und fällt von von 7,3 auf 3,2 Punkte herab. Anders ausgedrückt: Die zkb.ch verliert in 3 Wochen 66% der Sichtbarkeit (26.05. – 16.06.2014).
Auch hier scheint sich etwas an der Webseitenstruktur verändert zu haben. So sah die Domain im Mai 2014 aus:
Insgesamt hat die zkb.ch über 50% ihrer rankenden Keywords zu diesem Zeitpunkt verloren (von 3420 auf 1890), darunter beispielsweise auch das Ranking zu “festgeldanlagen”.
Derzeit, schafft es die zkb.ch zu diesem Keyword nur auf Position 30 ein Ranking zu verbuchen – vor dem Relaunch rankte man (ausgenommen ein paar Ausnahmen) konstant auf Position 1. Es gibt also aktuell eine URL mit dem Inhalt “festgeldanlagen”, jedoch wurde hier auch nicht auf diese weitergeleitet.
kfw.de: -60% Sichtbarkeitsverlust
Blicken wir nach Deutschland so knackt auch hier eine Bank die Sichtbarkeitsverlustgrenze in google.de von 60% – die kfw.de fällt von 6,9 Punkten auf 2,8 innerhalb 3 Wochen (01.04. 2013 – 22.04.2013) hinab.
Unter den verloren Keywords kann man bei der KFW jedoch einige URLs finden, die weitergeleitet wurden. Hier entdeckt man jedoch Weiterleitungen auf die Startseite – auch als Soft 404 bezeichnet (obwohl auch hier in einigen Fälle dazugehörige “neue” URLs vorhanden sind).
Zudem gibt es auch Weiterleitungen auf eine Keyword-Domain (kfw-formularsammlung.de), wodurch natürlich diese Rankings komplett für die Domain kfw.de verloren gehen.
sparkasse.de: +570% Sichtbarkeitszuwachs
Es gibt jedoch auch ein paar Fälle, die beweisen, dass Banken-Webseiten in Google gut performen können. Die Homepage der Sparkasse wurde im Jahr 2015 ebenfalls einer Generalüberholung unterzogen. Hierbei änderte sich nicht nur das Design, sondern auch die Verzeichnisstruktur der Sparkasse.
Das stärkste Verzeichnis unter der Domain sparkasse.de, nämlich /filialen/, verlor 20 Punkte in der Sichtbarkeit und fiel von 40 auf 23 Punkte herab.
Verlorene Rankings innerhalb dieses Verzeichnisses konnte jedoch durch entsprechende Weiterleitungen wieder aufgefangen werden.
Andere URLs mit Inhalten, die nicht mehr existieren, wurde per Status Code 410 dauerhaft von der Seite entfernt. Dadurch werden solche URLs auch schneller aus dem Google Index entfernt.
Die gesamte Sparkassen Domain kann derzeit eine Sichtbarkeit von 85 Punkte aufweisen – innerhalb von 2 1/2 Jahren schaffte es sparkasse.de ihre Sichtbarkeit in Google um mehr als 500% zu steigern.