Eigentlich wollte ich derzeit mit einer geflügelten Kusche Richtung Berlin und zur TRG-Weihnachtsfeier schweben, leider hat die Lufthansa ihr Flugzeug kaputtgespielt und muss erst irgendwelche Ersatzteile herbeischaffen. So habe ich Zeit, etwas zum Thema Transparenz und Qualität von SEO-Dienstleistungen zu schreiben. Mediadonis hat die Diskussion vor ein paar Tagen angestoßen, andere wie SEO-United (seit gestern übrigens mit hübsch überarbeitetem Webseiten-Design) und Loewenherz haben ihren Teil dazu beigetragen. Im Kern geht es um Linkbuilding-Bemühungen der unvermindert zahlreich aus dem Boden sprießenden SEO-Agenturen.
Natürlich hat Marcus Recht, wenn er schreibt, dass viele vertriebsorientierte SEO-Firmen gerade im Linkbuilding-Bereich miese Qualität abliefern. Ich würde sogar weiter gehen und weniger als 10% der am Markt agierenden Firmen für diese Dienstleistung empfehlen und selbst da muss ein Experte über die gelieferte Arbeit drübersehen und qualitative „Ausrutscher“ nach unten erkennen und korrigieren. Aber ist das jetzt ein Problem, das Transparenz wirklich lösen kann? Sicherlich, es gibt eine Reihe von Kunden, die erkannt haben, wie mächtig SEO als Werkzeug ist und bereit sind, entsprechend Geld in die Hand zu nehmen. Da ist in der Regel dann auch inhouse profundes SEO-Wissen vorhanden und die Arbeit von Dienstleistern kann entsprechend bewertet und gesteuert werden – für diesen Typ Kunde ist die Lieferung einer Liste der aufgebauten Links hilfreich.
Ich würde allerdings behaupten, dass die Mehrheit der laufenden SEO-Verträge unter 2.000 Euro im Monat liegt, Linkbuilding inklusive. Gehen wir davon aus, dass die Hälfte davon für Linkbuilding eingeplant ist – dann hat die Agentur 2, vielleicht auch 3 Tage pro Monat für Linkbuilding. Ganz ehrlich: was soll in der Zeit Sinnvolles gemacht werden? Der Kunde, der monatlich zahlt, ist von anderen Marketingkanälen zeitnahe Erfolge gewöhnt und will auch im SEO Ergebnisse sehen – die in der Akquise auch häufig versprochen werden. Dann ist der Eintrag in Artikelverzeichnisse, Blogkommentare und der ganze weitere, hinreichend bekannte Mist die naheliegende Lösung.
Ich will dieses Vorgehen hier auf keinen Fall gutheißen, möchte nur zu bedenken geben, dass Transparenz allein nicht die Lösung des Problem sein wird. Wie ich hier vor einiger Zeit beschrieben habe, ist das Linkbuilding-Problem recht vielschichtig und ich glaube, dass nur der aufgeklärte Kunde auf längere Sicht die richtigen Entscheidungen treffen wird.