Core-Update im März 2019: Wie groß war es wirklich?

SEOs und Google haben eine unterschiedliche Wahrnehmung von Updates im Suchalgorithmus. Während Google – ohne Rücksicht auf Domains – die Suchergebnisse stets verbessert, arbeiten SEOs daran, ihre Webseiten für relevante Suchanfragen zu optimieren. Wenn Google dann Änderungen am Algorithmus vornimmt, betrifft dies augenscheinlich immer eine Vielzahl an Webseiten und damit auch eine Vielzahl an SEOs.

Panda und Penguin sind Paradebeispiele dafür, dass die Auswirkungen auf Unternehmen und SEOs – im Vergleich zu den tatsächlichen Änderungen in den SERPs – dramatisch waren. Während das Panda-Update drei Mal größer als Penguin war, bei dem nur 3 % der SERPs betroffen waren, kann das Ausmaß von Core-Updates dreifach größer sein.

Interview mit dem ehemaligen Google-Mitarbeiter Jonas Weber. Core-Updates: Was Webseiten jetzt und in Zukunft unternehmen können!

Interview mit Jonas Weber

Wie groß war das Core-Update im März 2019 wirklich?

Nun, Google selbst sagt, dass das March 2019 Core Update bei weitem nicht das größte ist. Was das angeht, kommt es jedoch immer auf die eigene Perspektive an. Google hat naturgemäß eine andere Sichtweise als Webseitenbetreiber und SEOs, die nunmehr eine anstrengende Woche hinter sich haben.

Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie groß das März-Core-Update 2019 war, müssen wir es aus „unserer” SEO-Perspektive vergleichbar machen. Dafür haben wir 24.000 Datenpunkte analysiert: gewinnende und verlierende Webseiten, die in den letzten 12 Monaten mindestens einmal von den 6 Kernalgorithmus-Updates betroffen waren – in fünf Ländern: Deutschland, Großbritannien, Vereinigte Staaten, Spanien und Italien.

In der folgenden Grafik sehen wir die Lageparameter Mittelwert und Median der Sichtbarkeitsveränderungen für genau diese Webseiten:

Das Chart macht eines deutlich: Im Vergleich zu den 5 anderen Core-Updates des vergangenen Jahres, sieht es derzeit so aus, als wird das März-Update größer als alle anderen werden – mit Ausnhame des Medic-Updates im August 2018. Interessant wird es, wenn wir uns bewusst machen, dass das aktuelle März-Update noch nicht abschließend ausgerollt zu sein scheint.

Die Analyse der Daten führte uns zu einer weiteren, sehr interessanten Entdeckung: Viele der jetzt betroffenen Domains wurden mehr als einmal in den vergangenen 12 Monaten von Änderungen am Kernalgorithmus getroffen; bis zu fünf, teilweise sogar sechs Mal.

Die üblichen Verdächtigen

Während 40 % der Webseiten in den letzten 12 Monaten ein Mal signifikant von einem Google-Update getroffen wurden, waren 60 % der Domains mindestens zwei oder mehrere Male von einer Anpassung des Core-Updates beeinflusst. Über ein Viertel der Domains aus unserer Stichprobe waren insgesamt sogar drei Mal oder öfter betroffen.

Das heißt, Google hält diese 60 % nicht für die besten Inhalte in den Suchergebnissen. Es gibt jedoch keine klare Regel, die wir erkennen konnten: Sichtbarkeitszugewinne folgen nicht immer zwingend auf Sichtbarkeitsverluste, umgekehrt auch nicht. Eines ist aber sicher: Google versucht, ein Problem zu lösen, das alle diese Domains gemeinsam haben.

Was aber niemand sagt: Es gibt viele Domains, die nie auf ein Google-Update reagieren – jedenfalls nicht in einer nennenswerten Größenordnung. Solche Webseiten, die viele Jahre hinweg konstant und stabil waren, dienen als Best-Practice-Beispiele für die Zukunft.

Dauerhaft stabile Webseiten

Wir haben uns fünf Sektoren angeschaut und Webseiten ausgwählt, die den Kernupdates „zu trotzen” scheinen.

Automobilbranche

Healtcare & Beauty

Ein schwieriger Sektor: Your-Money-Your-Life-Seiten stehen unter besonderer Beobachtung und es war für uns nicht einfach, eine geeignetes Beispiel einer bekannten Marke zu finden. Die folgende Webseite ist nicht die bekannteste der Branche, aber eine der wenigen, denen die Updates nichts ausmachten:

Telekommunikation

Abseits der großen und bekannten Marken, sticht teltarif.de heraus:

Tourismus & Reisen

Die Tourismusbranche ist weitgehend auf den E-Commerce für Urlaubsbuchungen ausgerichtet. Hometogo ist ein großartiges Beispiel, das wir kürzlich analysiert haben und auch für diesen Blogbeitrag nutzen:

Finanzen

Finanz-Webseiten zählen gleichermaßen zu den sogenannten YMYL-Sites; ensprechend regelmäßige Änderungen in den SERPs können also vorausgesetzt werden. Das Beispiel Equifax hat sich im Vereinigten Königreich stets behauptet und war von Kernupdates nicht wirklich betroffen:

Fazit

Machen wir uns eines klar: Wenn Google sagt, dass kein „großes” Update ausgespielt wurde, dann sagen sie das aus ihrer Perspektive, die auf eine Verbesserung der Suchergebnisse abzielt. Dieser Standpunkt unterscheidet sich grundlegend von der Perspektive der Webseitenbetreiber und SEOs.

Das jüngste Core-Update hat gezeigt, dass einige Domains hart getroffen wurden. Wir haben aber auch gesehen, dass sich das aktuelle Update über einen längeren Zeitraum auswirkt, weshalb es wichtig ist, die Sichtbarkeitsentwicklung regelmäßig verfolgen zu können.

Unsere Daten haben Websites hervorgebracht, die sich stets „am Limit” bewegen und deswegen regelmäßig von Änderungen an Googles Kernalgorithmus betroffen sind:

Etwa 30 % der hier analysierten Domains wurden in den letzten 12 Monaten drei Mal oder öfter von den Core-Updates getroffen.

Klar ist, dass ein Update immer für Wirbel sorgt. Aber wichtiger als sich durch SEO-Turbulenzen zu manövrieren ist es, von anderen Webseiten zu lernen, denen Updates im Kernalgorithmus nichts ausmachen.

Was Webseiten jetzt und in Zukunft unternehmen können

Wir haben mit dem ehemaligen Google-Mitarbeiter Jonas Weber über die Auswirkungen der fünf letzten Core-Updates gesprochen. Zukünftig müssen Webseiten in vielen Disziplinen überzeugen, um erfolgreich zu sein. Erfahre, auf welche Ziele Google hinarbeitet und wie du das berücksichtigen kannst! Zum Interview mit Jonas Weber.

Interview mit Jonas Weber


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