Wir haben viele Milliarden Suchanfragen analysiert, um die Entwicklung von Desktop-Suchen hin zu Suchen auf dem Handy besser zu verstehen. Das Ergebnis: Mobile-Search ist heute schon deutlich wichtiger, als du bislang vermutest. Steig’ mit uns direkt in die Auswertungen ein:
- Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse:
- Wieso der Unterschied zwischen Handy- und Desktop-Suchen mehr Aufmerksamkeit braucht
- Desktop-Suchen nur noch bei rund einem Viertel aller Keywords in der Mehrzahl
- Fast zwei Drittel aller Suchen kommen schon über das Handy
- CTR: auf dem Handy wird nicht weniger aber anders geklickt
- Internationaler Vergleich: Deutschland noch recht stark durch Desktop-Suchen geprägt
- Entwicklung: Der Anteil mobiler Suchen wächst weiter
- Viele Keywords von Mobilen Suchen dominiert, nur wenige von Desktop-Suchen
- Besonders der interessante Mid Tail hat überdurchschnittlich viele Mobile-Suchen
- Suchintention: Fragen, die Google selber beantwortet, werden direkt auf dem Handy gestellt
- SERP-Features: Rezepte fast nur auf dem Handy, Flüge lieber am Desktop
- Von 80 bis nur 45% Mobile-Suchen: die Branche macht den Unterschied
- Die nächsten Schritte: dein Action Plan
Die Anzahl der täglichen Suchen, die auf dem Handy durchgeführt werden, steigt weiterhin während die Suchen auf dem Desktop oder Laptop stagnieren. Wenn du nur wenig Zeit mitgebracht hast, hier die wichtigen Erkenntnisse der Auswertung in der Zusammenfassung:
Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse:
- Auf dem Handy werden mit 64% deutlich mehr Suchen durchgeführt als auf dem Desktop (35%). Auch gibt es mehr als doppelt so viele Keywords, die von Mobile-Traffic geprägt werden.
- Während Desktop-Nutzer zu fast 36% auf den ersten Treffer klicken, sind es bei Handy-Suchen nur knapp 30%. Handy-Nutzer klicken dafür häufiger auf weiter hinten rankende Treffer.
- Deutschland ist im internationalen Vergleich noch recht stark von Desktop-Suchen (35%) geprägt. Andere Länder sind bereits deutlich weiter: Italien (32%), Japan (25%) oder Indien (16%).
- Der Anteil der Mobile-Suchen steigt weiter: während des letzten Jahres ist der Anteil der Handy-Suchen in Deutschland um rund 2,5 Prozent gestiegen.
- Der Mid Tail mit 1.000 bis 100.000 Suchen pro Monat hat überdurchschnittlich viele Handy-Suchen, während der Long Tail vergleichsweise viele Desktop-Suchen hat.
- Überdurchschnittlich häufig auf dem Handy gesucht: SERPs mit Rezepten (+14,6%), Featured Snippets (+6,8%) und Google Anwendungen wie der Taschenrechner (+4,5%)
- Je nach Branche ist der Anteil mobiler Suchen sehr unterschiedlich: zwischen fast 80% bei Wetterseiten bis zu weniger als 50% bei B2B-Themen.
Hast du mehr Zeit, steigen wir nun in die ausführlichen Analyse mit Hintergründen, Details und Feinheiten ein. Am Ende des Beitrages gibt es dann noch einen Action Plan mit deinen nächsten Schritten. Los gehts:
Wieso der Unterschied zwischen Handy- und Desktop-Suchen mehr Aufmerksamkeit braucht
Google wird noch diesen Monat den Suchindex von Mobile First auf Mobile Only umschalten (Ankündigung nachlesen). Webseiten, bei denen bislang noch die Desktop-Version der Webseite gecrawlt wurde, werden künftig ausschließlich in der Handy-Version erfasst.
Google geht diesen Schritt, weil mittlerweile die große Mehrheit aller Suchanfragen auf dem Handy stattfindet. Die Anzahl der Desktop-Suchen stagniert, während die Anzahl der Suchen auf dem Smartphone weiter wächst.
Während dieser Schritt für Google vollkommen selbstverständlich ist, sind weite Teile der SEO- und Onlinemarketing-Branche noch in der Desktop-Welt gefangen: wir arbeiten tagtäglich auf großen Bildschirmen und entscheiden auf der Grundlage von Desktop-Erfahrungen.
Um nachvollziehbar zu machen, wie wichtig mobile Suchanfragen heute sind, haben wir eine umfassende Analyse mit rund 80 Millionen Keywords und vielen Milliarden Suchanfragen durchgeführt. Du wirst überrascht sein:
Desktop-Suchen nur noch bei rund einem Viertel aller Keywords in der Mehrzahl
Um uns dem Thema zu nähern, haben wir in einer ersten Analyse untersucht, bei wie vielen Keywords es mehr Desktop- als Mobile-Suchen gibt, wie verbreitet der umgekehrte Fall ist und bei wie vielen dieses Verhältnis in etwa ausgeglichen ist. Das Ergebnis überrascht:
Deutlich zu sehen: von den 84.637.700 untersuchten Keywords sind es nur noch 27 Prozent, bei denen Desktop-Suchen wichtiger als Mobile-Suchen sind. Bei diesen Keywords machen Desktop-Suchen mehr als 55% aller Suchen aus, während Mobile-Suchen für maximal 45% stehen.
Der Anteil der Keywords, bei denen Suchen auf dem Handy das Keyword prägen, ist dagegen mehr als doppelt so hoch: bei fast 57 Prozent aller Keywords kommt die Mehrzahl aller Suchvorgänge vom Mobile-Device. Eine etwa ausgeglichene Verteilung auf die Devices haben rund 15 Prozent der Keywords.
Erster Datenpunkt, den wir im Hinterkopf behalten: auf Keyword-Ebene ist Mobile mehr als doppelt so wichtig wie Desktop.
Fast zwei Drittel aller Suchen kommen schon über das Handy
Um uns nicht nur auf diesen einen Datenpunkt zu verlassen, schauen wir in der nächsten Analyse aus einer anderen Perspektive auf die Sache: wir messen nicht einzelne Keywords, sondern prüfen alle Suchanfragen in Summe: mit welchem Device wird gesucht? Die Antwort:
Auch hier fällt die Antwort überdeutlich aus: nur noch rund 35 Prozent aller Suchen werden mit einem Desktop-Device durchgeführt. Der gesamte Rest und damit fast doppelt so viele Suchen, kommen von Handys.
Somit bestätigt auch der zweite Datenpunkt unsere Erkenntnis aus der ersten Analyse. Wir halten fest: Mobile werden rund doppelt so viele Suchen durchgeführt wie auf dem Desktop.
CTR: auf dem Handy wird nicht weniger aber anders geklickt
Aber wieso ist es überhaupt so entscheidend, ob Nutzer ihre Suchen auf dem Desktop oder dem Handy durchführen? Vielleicht erinnerst du dich noch an unseren Blogpost zu den Google CTRs aus letztem Jahr: wir haben untersucht, welcher Prozentsatz der Nutzer eigentlich auf welche Position in den organischen Ergebnissen klickt.
Die gleiche Auswertung haben wir jetzt erneut gemacht, unterscheiden dabei aber nach Nutzern, die auf dem Desktop unterwegs sind und solchen, die auf dem Handy suchen. Das Ergebnis:
Gut zu sehen, dass sich das Nutzerverhalten auf den beiden Devices grundlegend unterscheidet: sind Suchende auf dem Desktop unterwegs, ist es viel wahrscheinlicher, dass sie direkt auf den ersten organischen Treffer klicken. Hier landen mehr als 35 Prozent aller Desktop-Klicks.
Auf dem Handy sieht es etwas anders aus: weniger als 30 Prozent der Klicks landen auf dem ersten, organischen Treffer. Dafür wählen Nutzer, die mit dem Handy suchen deutlich häufiger Treffer aus, die etwas weiter hinten liegen.
Ebenfalls interessant: in Summe wird auf dem Handy sogar leicht häufiger auf organische Treffer geklickt als auf dem Desktop. Über alle Keywords hinweg führen 82,5% der Desktop-Suchen zu einem Klick während es sogar fast 85% bei Handy-Suchen sind.
Wieso es dazu kommt, zeigt der folgende Vergleich der SERP-Layouts sehr gut. Hier die aktuellen Suchergebnisse für “kölsch” – sowohl auf dem Desktop als auch mit dem Handy:
Der erste organische Treffer ist zum besseren Verständnis jeweils hervorgehoben. Bei diesem Beispiel extrem ausgeprägt, aber auch bei vielen anderen Keywords in vergleichbarer Form zu finden: auf dem Handy muss der Nutzer erstmal richtig weit scrollen, um auf einen Treffer klicken zu können.
Interessanterweise scheint das Verhalten mittlerweile gelernt zu sein. Google-Nutzer überspringen oft die ersten, von Google angebotenen Informationen und suchen aktiv nach echten, organischen Treffern. Sind sie aber bereits dabei, klicken sie nicht zwangsläufig auf den ersten Treffern, sondern geben den weiteren organischen Treffern ebenfalls eine Chance.
Ein weiterer Effekt: während Nutzer auf dem Desktop schneller eine neue Suche eingeben, wenn sie auf dem ersten Platz nicht den erwarteten Treffer finden, sind Handy-Nutzer eher bereit, die Suchergebnisliste nach unten zu scrollen. Der Aufwand, über die Handystastatur eine andere Suche zu starten, ist hier deutlich höher als auf dem Desktop.
Wir halten fest: Handynutzer klicken nicht weniger auf organische Treffer, nutzen die SERPs aber anders als Desktopnutzer. Sie wählen aktiver und gezielter auch weiter hinten liegende Treffer aus.
Internationaler Vergleich: Deutschland noch recht stark durch Desktop-Suchen geprägt
Blicken wir in der nächsten Auswertung über die Landesgrenzen hinweg: wie sieht es bei unseren Nachbarn aus, welche Trends gibt es weltweit? Hier eine Auswahl interessanter Länder mit ihrer jeweiligen Verteilung von Desktop- und Mobile-Suchen:
In diesem Vergleich mit zehn Ländern hat Deutschland noch den drittstärksten Desktop-Anteil bei Google-Suchen. Nur in Frankreich und den USA wird prozentual noch häufiger auf dem Desktop gesucht.
Wenig überraschend ist der Desktop-Anteil in Ländern, die diesen Schritt direkt übersprungen haben, sehr gering. In Indien machen Desktop-Suchen nur noch einen Anteil von 16 Prozent aus. Aber auch im strukturell Deutschland recht ähnlichen Japan sind es lediglich 25 Prozent.
Daraus folgt unser nächster Datenpunkt: Desktop-Suchen sind in Deutschland noch vergleichsweise stark vertreten. In vielen anderen, vergleichbaren Ländern sind Mobile-Suchen schon jetzt noch relevanter.
Entwicklung: Der Anteil mobiler Suchen wächst weiter
Um prognostizieren zu können, wie sich der Anteil der mobilen Suchen in Deutschland entwickelt, schauen wir in der nächsten Analyse auf die Verteilung von Desktop- und Handy-Suchen während der letzten rund eineinhalb Jahre:
Es ist offensichtlich, dass der Anteil mobiler Suchen auch in Deutschland weiter wächst. Die Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen, sondern wir sehen derzeit, dass sich der Trend jeden Monat fortsetzt.
Ebenfalls interessant: jeweils um Weihnachten wächst der Anteil mobiler Suchen massiv an während die Anzahl von Desktop-Suchen aus den Büros sinkt. Diese “Weihnachtspeaks” sind in dem Diagramm klar auszumachen.
Wir nehmen mit: der Trend zu mehr Handy-Suchen ist in Deutschland noch nicht abgeschlossen. Der Anteil mobiler Suchen wächst derzeit weiter.
Viele Keywords von Mobilen Suchen dominiert, nur wenige von Desktop-Suchen
Bislang haben wir uns hauptsächlich mit Durchschnittswerten beschäftigt. Doch können Durchschnitte schnell täuschen: je nach Verteilung der einzelnen Werte können sie etwas vorspiegeln, das es so nicht gibt. Daher schauen wir uns in der nächsten Analyse die Verteilung etwas detaillierter an.
Als genauere Aufschlüsselung der ersten Analyse siehst du hier, welchen Anteil alle Keywords mit einer bestimmten Mobile/Desktop-Verteilung ausmachen. Wir haben alle Keywords jeweils in Klassen mit 10 Prozentpunkten aufgeteilt. Das Ergebnis:
Wie zu erwarten war, gibt es viel mehr Keywords, bei denen die mobilen Suchen überwiegen. Am häufigsten kommt die Verteilung mit 60% Mobile und 40% Desktop bei 17,6 Prozent aller Keywords vor. Direkt danach folgt dann 70% Mobile und 30% Desktop. Keywords mit mehr Desktop als Handy-Suchen folgen erst auf dem fünften Platz.
Die Schlussfolgerung: die Dominanz mobiler Suchen ist real und kein Ergebnis statistischer Phänomene. Für die allermeisten Keywords gibt es mehr Suchen auf dem Handy als auf dem Desktop.
Besonders der interessante Mid Tail hat überdurchschnittlich viele Mobile-Suchen
In eine ähnliche Richtung geht die nächste Auswertung. Um die Realität mobiler Suchen besser zu verstehen, haben wir analysiert, wie stark der Prozentsatz von Handy- und Desktop-Suchen vom jeweiligen Suchvolumen der Keywords abhängt.
Dafür haben wir das Suchvolumen in sieben gebräuchliche Klassen eingeteilt und jeweils für diese Klassen ausgewertet, welcher Anteil der Suchen auf dem Handy und welcher Anteil auf dem Desktop durchgeführt wird:
Im Longtail, also bei Keywords, die jeden Monat maximal zehnmal gesucht werden, ist der Desktop-Anteil überdurchschnittlich stark. Zwar sind auch dort die Mobilen-Suchen in der Mehrheit, aber nicht so stark wie sonst.
Hier ist anzunehmen, dass Longtail-Keywords eher am Desktop mit einer richtigen Tastatur gesucht werden, während auf dem Handy gerne auf die Google-Vorschläge zurückgegriffen wird.
Bei sehr trafficstarken Keywords mit einem Suchvolumen von über einer Millionen monatlichen Suchen sinkt der Anteil der Handy-Suchen wieder. Hier ist aber zu beachten, dass in diesen Keywords fast ausschließlich Markennamen enthalten sind. Es gibt kaum generische Begriffe mit solch einem Traffic.
Für uns bleibt aus SEO-Sicht hängen: gerade im konversionstarken Mid Tail ist die Wandlung hin zu Handy-Suchen noch ausgeprägter als Durchschnittswerte es auf den ersten Blick vermuten lassen.
Suchintention: Fragen, die Google selber beantwortet, werden direkt auf dem Handy gestellt
Als nächste Perspektive schauen wir uns die Abhängigkeit der Device-Aufteilung von der Suchintention an. Mit den fünf Suchintentionen Know (und Know Simple), Do, Website und Visit differenziert Google die Absicht, die ein Nutzer hinter einer Suchanfrage hat.
In der folgenden Auswertung siehst du die Abweichung, die Keywords mit der jeweiligen Suchintention vom Durchschnitt des Anteils mobiler Suchen haben:
Die stärkste positive Abweichung (also mehr Handy-Suchen als im Durchschnitt) haben Keywords mit einer Know Simple-Intention. Diese Suchintention kommt beispielsweise bei Keywords wie “wetter bonn” oder “30 kilometer in meilen” vor: hier kann Google die Antwort direkt in den SERPs geben, ohne dass auf eine externe Webseite verwiesen werden muss.
Noch stärker, dann aber als negative Abweichung, sind Keywords mit der Suchintention Webseite vom Durchschnitt entfernt. Bei dieser Suchintention wissen die Nutzer bereits, zu welchem Treffer sie wollen, nutzen aber nicht die Browser-URL-Bar, sondern Google zur Navigation. Üblicherweise handelt es sich hier um Markennamen oder direkt Domains, die gesucht werden.
Unser Datenpunkt ist damit, dass Know (Simple)-Keywords überdurchschnittlich viele Handy-Suchen haben, während Website-Suchen deutlich weniger mobile Suchen aufweisen als der Durchschnitt. Do und Visit-Intents liegen in etwa auf dem Durchschnitt aller Suchen.
SERP-Features: Rezepte fast nur auf dem Handy, Flüge lieber am Desktop
Einen etwas detaillierteren Blick erlaubt die Analyse auf Grundlage von SERP-Features, also den jeweiligen, speziellen Einbindungen, die Google in den Suchergebnissen ausspielt.
Wie schon bei der Auswertung der Suchintention siehst du hier die Abweichung von Keywords, mit dem jeweiligen SERP-Feature vom durchschnittlichen Anteil mobiler Suchen:
Klar sticht die große Abweichung von Keywords mit der Rezept-Box heraus: diese Keywords werden nochmal deutlich häufiger auf dem Handy gesucht als der Durchschnitt von 64,1% aller Keywords: fast 80 Prozent aller Suchen mit einer Rezept-Einbindung werden mit dem Handy durchgeführt.
Aber auch Keywords, bei denen Google ein Featured Snippet oder eine Google-Anwendung wie den Taschenrechner oder die Währungsumrechnung ausspielt, werden überdurchschnittlich häufig auf dem Handy gesucht.
Komplexere Sachenverhalten werden unterdurchschnittlich häufig am Handy gesucht: das zeigt sich bei Keywords, auf denen Google die Box mit den Stellenanzeigen ausspielt aber auch sehr deutlich bei Keywords zu Flugbuchung. Hier sind es nur noch knapp über der Hälfte aller Suchen, die auf dem Handy durchgeführt werden.
Wir nehmen mit: während manche Themen für mobile Suche prädestiniert sind, werden komplexere Themen eher auf dem Desktop gesucht.
Von 80 bis nur 45% Mobile-Suchen: die Branche macht den Unterschied
Schauen wir zum Abschluss der Analysen noch auf unterschiedliche Branchen. Für die folgende Auswertung haben wir jeweils prägende Keywords einer Reihe von Domains, die in der jeweiligen Branche führend sind, analysiert.
Im Ergebnis sehen wir, wie groß der Anteil an Handy- und Desktop-Suchen in vielen bekannten Branchen und Themengebieten ist:
Das Ergebnis: sehr große Unterschiede. Während bei Wetterseiten nur noch jede fünfte Googlesuche vom Desktop kommt, sieht es bei B2B-Themen komplett anders aus: dort sind Desktop-Suchen noch in der Mehrzahl.
Auf der einen Seite sehen wir, dass Themen wie das Wetter, aber auch Tierbedarf, Partnersuche und Rezepte sehr deutlich von mobilen Suchanfragen geprägt sind. Ebenfalls überdurchschnittlich: Sport/Fitness, Medikamente und Mode.
Auf der anderen Seite gibt es Branchen, bei denen der Anteil der mobilen Suchanfragen noch deutlich unter dem Durchschnitt liegt: das sind Jobbörsen, aber auch Webseiten mit Kommunikationsthemen.
Um zu zeigen, dass es auch Branchen gibt, bei denen mobile Suchen noch nicht die Mehrheit ausmachen, haben wir auch reine B2B-Themen aufgenommen: B2B-Software wie Salesforce oder Hubspot aber auch B2B-Handel/Beschaffung wie Würth zeigen derzeit noch mehr Desktop- als Handy-Suchen.
Für uns bleibt als letzter Datenpunkt: es gibt keine pauschale Aussage zu Relevanz mobiler Suchen. Je nach Branche kann der Anteil sehr unterschiedlich sein.
Die nächsten Schritte: dein Action Plan
Super, dass du es bis hierhin durchgehalten hast. Du hast jetzt einen viel besseren und tieferen Eindruck vom Status Quo der Mobilen Suchen bei Google. Doch erst jetzt wird es wirklich spannend: aus der Theorie müssen Handlungen und Maßnahmen folgen.
Folgende Punkte solltest du für deine Webseiten nun abhaken beziehungsweise beantworten können, um gut gerüstet in die mobile Zukunft zu starten:
- Indexiert Google deine Webseite mit dem Smartphone-Googlebot? Google hat angekündigt, in diesem Monat den Desktop-Googlebot einzustellen. Ist deine Webseite noch nicht automatisch auf den Smartphone-Googlebot umgestellt, deutet das auf Indexierungsprobleme hin. Jetzt in der Google Search Console checken: Einstellungen > Über (Screenshot)
- Weißt du, wie hoch der Anteil mobiler Suchen in deinem Umfeld derzeit ist? Wie wir gesehen haben, gibt es Branchen, die in der Umstellung bereits deutlich weiter sind als andere. Analysieren, wie hoch der Mobile/Desktop-Anteil in deiner Branche aktuell ist. Die Google Search Console kann dir diesen Wert für Keywords zeigen, bei denen du bereits rankst, in SISTRIX siehst du sie für alle Keywords („wetter“, 94% Mobile & „seo tools“, 17% Mobile).
- Belüge dich nicht mit Desktop-Performance-Kennzahlen. In Vorbereitung des Page Experience Updates werden aktuell in vielen Firmen die Performance-Kennzahlen optimiert. Häufig wird dabei auf die Core Web Vitals für den Desktop geschaut. Das bringt nichts: Google hat klar kommuniziert, dass das Update nur die Mobile Suche betrifft und dort dann folglich die Kennzahlen für mobile Endgeräte zählen.
- Entscheidest du auf Grundlage der richtigen Zahlen? Die meisten etablierten Tools und Werkzeuge liefern weiterhin Desktop-Daten: so werden Desktop-Rankings gemessen und Onpage-Crawler geben sich als Desktop aus. Das entspricht nicht mehr der Realität. Wir haben bei SISTRIX bereits seit Jahren einen Mobile First-Ansatz: sofern nicht explizit anders ausgewählt, siehst du bei uns Mobile-Daten.
- Nutze Google-SERPs und deine Webseite mehr auf dem Smartphone. Zugegeben: wenn man jeden Tag an einem großen Monitor sitzt, fällt es schwer, auf die Annehmlichkeiten zu verzichten. Doch solltest du bewusst versuchen, öfter die Smartphone-Ansicht der Google-SERPs und deiner Webseite zu nutzen. Die Chrome Developer Tools erlauben dir, das in einem Emulator auch auf dem Desktop zu machen.
Soviel zum Unterschied zwischen Desktop- und Mobile Search, der Relevanz mobiler Suchanfragen und deinen nächsten Schritten. Zum Abschluss noch ein Vorschlag: bist du derzeit kein SISTRIX-Nutzer, empfehle ich dir einen kostenlosen Testaccount.
Wir haben in der letzten Zeit viele Neuerungen mit Hinblick auf die Relevanz der mobilen Suche umgesetzt: vollkommen neue, überarbeitete Keyword-Funktionen, die Integration der Core Web Vitals und ein genereller Fokus auf Mobile First. Es lohnt sich.