Obwohl sonst eher nicht für korrekte und interessante Artikel zu Suchmaschinen bekannt, gab es in der New York Times jetzt einen interessanten Einblick in die Abteilung von Google, die Änderungen am Algorithmus vornimmt. Amit Singhal, Leiter der „Ranking-Algorithm“-Abteilung hat einige interessante Anmerkungen gemacht.
So werden pro Woche etwa 5 Eingriffe in den Algorithmus vorgenommen. Die meisten davon sicherlich kleinere, aber – wie vielen bekannt sein dürfte – ab und an auch mal größere Umstellungen.
Jeder der rund 10.000 Google-Mitarbeiter hat Zugriff auf das „Buganizer“-System und kann Fehler in Suchergebnissen dort hinterlegen. Dies geschieht etwa hundertmal pro Tag und wird von Singhal, der übrigens (Büro)-Kollege von Mighty Cutts ist, ausgewertet und bei genügend ähnlichen Beschwerden entsprechend behandelt.
Das Problem, dass einige Suchanfragen aktuelle Ergebnisse benötigen, eine generelle, häufigere Aktualisierung des Indexes allerdings – auch aus Qualitätserwägungen – nicht machbar war, wurde so gelöst, dass es jetzt pro Query ein Flag QDF – für „query deserves freshness“ – gibt. Jetzt wird, vermutlich durch Newsseiten, Blogs und weitere Quellen kontinuierlich bestimmt, welche Querys dazu gehören. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die „Hot Trends“, die Google Trends vor kurzem bereichert haben, ein Nebenprodukt dieser Änderung waren.
Für das Ranking werden derzeit mehr als 200 Faktoren, dort „Signale“ genannt, herangezogen – der PageRank ist nur eines davon. Signale werden aus den Webseiten selber oder auch aus deren Vergangenheit extrahiert. Interessant, dass Singhal darauf hinweist, dass Google die Linkhistorie einer Webseite aufzeichnet und auswertet.