Anfang des Jahres hatte der Brockhaus-Verlag angekündigt, seine Inhalte künftig nicht mehr gedruckt, sondern als Reaktion auf einbrechende Gewinne im Verkauf der Papierversion in einem werbefinanzierten „Lexikon-Portal“ zur Verfügung stellen zu wollen. Von der Einstellung der Druckversion hat man sich zwischenzeitlich distanziert – von der Onlineversion wohl auch. Wurde im Februar noch von einem Start in „wenigen Wochen“ gesprochen, ist er jetzt erstmal auf einen „unbestimmten Zeitpunkt“ verschoben.
In dem halben Jahr ist viel passiert: Wikipedia.org hat mal wieder deutlich Reichweite und Image gewonnen, Google hat mit Knol ein eigenes Projekt gestartet, das in ähnliche Richtung zielt – nur beim Brockhaus scheint man trotz der deutlichen Verluste nicht begriffen zu haben, dass eine Onlinestrategie, wie man sie die letzten Jahren gefahren hat, in Zukunft vor die virtuelle Wand führt. Umso verwunderlicher, da ich die letzten Wochen beobachten konnte, dass der Brockhaus mit „meyers.de“ deutlich an Sichtbarkeit im Googleindex gewinnen kann.
Wie ich auf das Thema komme? Heute morgen gab‘ es im Radio einen Beitrag über den Gründer des Brockhaus, Friedrich Arnold Brockhaus. Ein Glück, dass der das derzeitige Management nicht mehr erlebt.