Das Thema Linkverkauf beziehungsweise Linkvermietung hat in den letzten Monaten große Wellen geschlagen. Google, in den Grundfesten seiner Rankingkriterien getroffen, kündigt schon länger an, dass linkverkaufende Seiten erkannt und entsprechend behandelt werden. Matt Cutts hat sogar schon dazu aufgerufen, diese Seiten zu melden, um einen angeblich in Entwicklung befindlichen Algorithmus zu testen.
Nachdem jetzt DaveN gebloggt hat, dass angeblich bereits sowohl Linkkäufer und Linkverkäufer betroffen sind, wollte ich mal ausprobieren, wie einfach die Erkennung von gekauften Link in der Praxis ist. Die folgenden Versuche beruhen auf der Überlegung, dass die meisten linkverkaufenden Seiten in ein bestimmtes Schema fallen: Starke Seiten verkaufen Links an themenfremde, aber kommerziell relevante Seiten. Dass Google das Thema einer Seite recht gut erkennen kann, sollte spätestens seit AdSense klar sein. Auch die Auwahl kommerziell starker Keywords dürfte dank der AdWords-Datenbasis kein Problem sein. Da ich so was derzeit nicht in der Schreibtischschublade liegen habe, musste ich diese beiden Kriterien – hoffentlich sinnvoll – von Hand auswählen.
Seiten aus der Linuxcommunity sind durch die alten und natürlich gewachsenen Links bei Linkkäufern seit jeher beliebt. Ich habe deshalb rund 1.000 De-Domains mit „Linux“ im Domainnamen untersucht. Von diesen Domains wurden automatisiert ausgehende Link von der Startseite auf die großen Kommerz-Keywords untersucht: Finanz-, Reise, Internetzugang und Ähnliche.
Interessant sind die Ergebnisse dieser kurzen, etwa 15-minütigen Untersuchung. Obwohl nur sehr wenig Aufwand und Zeit investiert wurden, sind die Ergebnisse schon recht überzeugend. Auch, wenn ich auch hoffentlich nachvollziehbaren Gründen hier keine URLs nenne, so sind es die „bekannten“ Linkkäufer, die auftauchen. Die Erkennung ist überraschend zuverlässig und schnell.
Wenn man nun überlegt, dass die Ressourcen bei Google nahezu unendlich sind, so sollten Linkkäufer ihre Strategie für die Zukunft überdenken. Themenfremde Links in Footern oder lieblos untereinander in der Navigation werden auf Dauer recht sicher automatisiert erkannt und abgewertetet. Links, die themenrelevant und aus dem Content heraus gesetzt werden, sind auch in der Zukunft vermutlich deutlich schwerer zu erkennen.