Drei Informationen, die für Twitter zu lang, für ein eigenes Blogposting aber zu kurz waren: Fairrank hat Thomas Bindl verklagt. Auf OmTalk.com wurden offenbar Beiträge eingestellt, die Fairrank nicht passten. Nun war es scheinbar nicht ausreichend, dass die Beiträge umgehend entfernt wurden, Fairrank will auch noch eine Unterlassungserklärung, dass sowas in Zukunft nicht wieder vorkommt. Ist bei einem Forum ohne vorrauseilende Zensur natürlich nicht zu machen, aber Fairrank klagt trotzdem auf Abgabe eben dieser. Was mich an diesem und ähnlich gelagerten Fällen sprachlos macht, ist da Internetverständnis der Klagenden/Abmahnenden. Erfolgreiches und solides SEO bedingt in meinen Augen, dass man „das Internet lebt“, Digital Natives ist ein in letzter Zeit häufig benutzter Begriff in diesem Zusammenhang. Und diese beiden Sachen schließen sich für mich gegenseitig aus – wer vermeintlich negative Meinungen zu seiner Firma via Gericht unterbinden will, verschließt in vielen Fällen die Augen vor dem Auslöser dieser Beiträge und sucht Fehler nicht bei sich, sondern bei anderen. Dabei wäre genug zu tun: wie sich Links auf Kundenwebseiten zu anderen Kunden und der Agenturseite selber mit den Googlerichtlinien unter einen Hut bringen lassen, erschließt sich mir beispielsweise nicht auf Anhieb …
Danny Sullivan, Oberguru von SearchEngineLand, hat auf seinem privaten Blog ein lesenswertes Posting zum Verhältnis zwischen Google und Zeitungen veröffentlicht. Er geht darauf ein, wie weit Google den Forderungen der Verlage bereits entgegengekommen ist (beispielsweise durch ACAP, diese Art erweiterte robots.txt oder Systeme wie „First Click Free“) und, dass diese mit Hinweis auf ihren „Qualitätscontent“ weitere Zugeständnisse fordern. Im Kern geht es darum, dass Verlage Google nicht dafür verantwortlich machen können, dass ihr traditionelles Geschäftsmodell so nicht mehr funktioniert. Interessant zu lesen, werden wir in Deutschland vermutlich auch bald in ähnlicher Form hören.
Während der Marktanteil von Google in Deutschland seit Jahren deutlich oberhalb der 90-Prozent-Marke verharrt, ist die Situation in den USA etwas spannender. Yahoo und Microsoft waren dort vor einiger Zeit noch deutlich stärker, verlieren aber kontinuierlich Marktanteile, wie aktuelle Zahlen von Hitwise (PDF) zeigen. Dort hat Google zwischen Mai 2008 und 2009 8 Prozent gewonnen, während Yahoo 19% und Microsoft 17% abgeben mussten. Bedenklich ist, wie Google seine Marktmacht im Suchbereich nutzt, um Marktanteile in anderen Branchen zu gewinnen. Laut ComScore hat Google Maps nun erstmals mehr Besuche als der jahrelange Platzhirsch MapQuest – und das, weil Google die Maps-Integration im Zuge von Universal Search häufiger einblendet.