Seit längerem war es angekündigt, gestern Abend hat Google sein Chrome OS jetzt erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt. Auf einem Linux-Kernel basierend, hat Google die Grundzüge eines Betriebssystems vorgestellt, das im kommenden Jahr hauptsächlich auf Netbooks und ähnlichen Geräten Verwendung finden soll.
Ich habe mir das OS gerade mal in einer virtuellen Maschine installiert. Um es kurz zu machen: ich schau mir das noch mal an, wenn erste Geräte mit dem Betriebssystem verkauft werden. Bislang sind Features nur sehr rudimentär integriert und vieles funktioniert nicht oder nur teilweise. Finde ich aber nicht weiter schlimm, ist nun mal „Google-style“ und wie man an Android und dem Chrome Browser sehen konnte, ist Google sehr schnell darin, Verbesserungen in Systeme einfließen zu lassen.
Interessanter als der Blick auf die Chrome-OS-Betaversion finde ich allerdings die Hintergünde, die zur Entwicklung eines eigenen Betriebssystems geführt haben. War Google bis vor zwei Jahren noch hauptsächlich eine Suchmaschine, werden jetzt immer mehr Anwendungen angeboten: Google Apps ist dafür ein gutes Beispiel. Um jetzt den direkten Kontakt zum Kunden zu haben, hat Google angefangen, die „Zwischenschicht“ zwischen sich und dem Kunden selber bereitzustellen. Im mobilen Bereich ist das Android, auf dem Desktop/Laptop Chrome und Chrome OS. Damit wird Google direkter Konkurrent von Firmen wie Microsoft mit dem Officepaket oder auch Apple mit dem iPhone/App-Store. Auch, wenn Google fortwährend versichert, man wollte nur Nutzerbedürfnisse befriedigen, kann ich mir gut vorstellen, dass diese Konstellation in den kommenden Jahren noch für die ein oder andere Reiberei sorgen wird.