Nachdem es im ersten Teil um die unterschiedlichen Penaltyarten ging, will ich nun ein paar Tests vorstellen, um zu erkennen, ob und wenn ja, in welcher Google-Strafe man gerade steckt. Die PageRank-Abwertung lasse ich heraus – zum einen hat sie derzeit keinen Einfluss auf das Ranking, zum anderen bedarf es zur Erkennung keiner Überlegungen sowie Tests. Im Gegensatz zum ersten Teil der Serie gehen die Tests im folgenden vom schwersten zu den leichteren Google-Strafen – so kann man durch das Ausschlussverfahren nach und nach einer möglichen Google-Penalty auf die Spur kommen.
Delisting erkennen
Der erste Test ist eine simple Site-Abfrage: „site:domain.tld“. Wenn die Domain nicht mehr indexiert ist, Google also keine Seite(n) für die Domain finden kann, muss dies nicht unbedingt ein Delisting bedeuten. Gerade bei neuen Domains dauert es üblicherweise einige Zeit, bis die Seiten dauerhaft in den Googleindex aufgenommen werden. Auch kann es passieren, dass, wenn die Inhalte unter verschiedenen Domains online sind, Google sich schlicht für die „falsche“ Domain entscheidet – hier sollte also zusätzlich geprüft werden, ob weitere Domains aufgeschaltet sind und schnellstmöglich eine Standarddomain definiert werden. Wenn dieses alles aber nicht zutrifft, die Seite häufig genug verlinkt ist und die Domain trotzdem nicht mehr im Index zu finden ist, so ist es wohl an der Zeit, den Spam zu entfernen und einen Reinclusion-Antrag in den Webmaster-Tools zu stellen.
Seiten-Zurückstufung erkennen
Als zweiter Test für die Feststellung seitenweiter Zurückstufungen dient die Suche nach dem Domain- beziehungsweise Seitennamen. Üblicherweise sollte hierbei die Domain an erster Stelle stehen, in letzter Zeit zunehmend auch noch mit Sitelinks ausgestattet. Ist das nicht der Fall, ist es an der Zeit, seine Stirn in Falten zu legen und sich auf die Ursachenforschung zu begeben, da sehr wahrscheinlich eine Google-Penalty vorliegt. Absichern kann man sich zusätzlich noch über die Suche nach Keyword-Kombinationen, die so selten und wenig umkämpft sind, dass die Domain „eigentlich“ vorne stehen müsste. Ein recht sicherer Hinweis auf eine Google-Strafe ist es, wenn die Seite bei Position 30, 60 oder auf der letzten Resultatseite – häufig also ab Position 950 – gefunden wird.
Keyword-Zurückstufung erkennen
Durch den Everflux, also die kontinuierliche Aktualisierung der Google-Resultate, die Einbindung von Quellen wie Google-News oder YouTube sowie den unterschiedlichen Datenbestand auf den Datencentern von Google, ist eine Erkennung von keyword-bezogenen Strafen und Filtern recht komplex. Ähnlich wie bei der seitenweiten Zurückstufung halte ich es hier für sinnvoll, anhand des (hoffentlich vorhandenen!) Keyword-Monitorings darauf zu achten, ob einzelne Keywords „über Nacht“ auffällige Rankingverluste erleiden. Auffällig ist in diesem Kontext ebenfalls ein Abfall über 30 oder 60 Positionen, sowie ans Ende der Ergebnisliste. Ab und an wird auch die Möglichkeit genannt, das Keyword mit Akzenten zu versehen, um so den – nachträglich über die Ergebnisse gelegten – Filter zu umgehen. So wird aus „kredit“ beispielsweise „krèdit“. In eine ähnliche Richtung geht der Vorschlag, die „häufigsten Suchanfragen“ (Dashboard->Domain->Statistiken) aus den Google-Webmaster-Tools mit der Realität abzugleichen. Sollte das Keyword innerhalb der Google-Tools auf Platz 3 gesehen werden, in den „realen“ Google-Resultaten aber nur auf Position 950 zu finden sein, kann dem nachgegangen werden.
Und wenn von den ganzen Möglichkeiten nun keine zutrifft? Tja, dann hast du entweder eine neue Google-Strafe entdeckt (eher unwahrscheinlich) oder aber, die Positionsschwankungen der Seite liegen im normalen Bereich und sind eher auf Faktoren wie eine Neubewertung der Backlinks oder Umstellungen in der internen Verlinkung zurückzuführen. Im dritten und letzten Teil geht es dann um mögliche Wege, einer Google-Strafe zu entkommen, Möglichkeiten, diese möglichst früh zu erkennen und weitere Weisheiten.
Serie: Google Penalties – Teil I | Google Penalties – Teil II | Google Penalties – Teil III