Durch die Annahme und Diskussionen, dass Google Social Signals in Zukunft immer stärker bewerten wird, wird die Diskussion über Google Fake Accounts immer stärker. Ich habe mir mal angesehen welche Verbindungen Google bereits erkennt und in die soziale Suche einfließen lässt.
Google selbst erklärt, dass die Online-Rezension von einem Freund möglicherweise relevanter ist als eine fremde Rezension. Eine Annahme, die man so ja auch erst mal nicht abstreiten kann. Darum werden in der sozialen Suche Ergebnisse von bestehenden Verbindungen zu Freunden hervorgehoben, doch nicht immer sind diese sofort zu erkennen, da nicht alle Freunde Google Plus aktiv nutzen um Inhalte öffentlich zu bewerten oder zu teilen. Um die soziale Suche zu beeinflussen, braucht es also gar nicht unbedingt einen Google Plus Account, hier spielen weit mehr Faktoren mit ein:
- Blogs, Website und weitere Inhalte, die ein User erstellt oder geteilt hat
- Bilder die von den eigenen sozialen Verbindungen geteilt wurden
- Google Reader-Abonnements
- Sämtliche bekannte Web-Profile wie Twitter und Flickr
- Inhalte die über die +1 Schaltfläche in den SERPS empfohlen oder geteilt wurden
Interessant ist nun wie die eigenen sozialen Verbindungen erkannt werden und auch hier spielt nicht nur Google Plus eine Rolle. Um personalisierte Ergebnisse in der die soziale Suche zu erhalten, reicht schon ein Google Mail Konto aus.
Über die eigenen Kontakte im Google Mail Konto werden weitere Verbindungen erkannt, welche in die Ergebnisse der sozialen Suche einfließen. Ich erhalte also auch die Meinungen der Freunde meiner Freunde, was dann kaum noch zu kontrollieren ist, aber gleichzeitig auch die Möglichkeit bietet diese selbst bei Dritten zu beeinflussen. Nehmen wir also an die durchschnittliche Kontaktanzahl eines Google Mail Users liegt bei 100 Kontakten. Dann nehme ich durch das teilen eines Links Einfluss auf meine 100 Kontakt und zudem auch Einfluss auf die jeweils 100 Kontakte meiner Kontakte, was zu einer Summe von bis zu 10.000 Kontakten führt. Und die selbe Anzahl an Usern nimmt auch Einfluss auf meine Ergebnisse der sozialen Suche. Eine schon sehr beachtliche Zahl, nur das diese sehr wahrscheinlich noch viel größer ist, da z.B. auch die Kontakte in meinem Twitter Konto von Google erkannt und zu meinen sozialen Verbindungen gezählt werden. An der Stelle sei auch erwähnt, das Twitter in Deutschland wieder ein großes Wachstum verzeichnen kann und nun erstmal die 4 Mio. User Grenze überschritten hat.
Google selbst unterscheidet hier in öffentliche Verbindungen (z.B. Twitter) und private Verbindungen (z.B. Google Chat).
Um zu überprüfen, warum jemand in meinen sozialen Suchergebnissen angezeigt wird, kann man die Maus über den Namen der Personen halten oder über diesen Link http://www.google.com/s2/search/social?hl=de die Übersicht der sozialen Verbindungen überprüfen (Link funktionier nur im eingeloggten Status).
Ein nettes Feature, das mir persönlich aber auch zeigt wie groß die Anzahl der Faktoren ist die bei einem Google Fake Account berücksichtigt werden müssen. Noch schwieriger wird es wenn man ein „Themen,-„ oder „Experten,-„ Profil aufbauen will, um die thematische Qualität eines Profils zu erhöhen, denn hier müssen die Verbindungen auch thematisch ausgewählt werden. Nicht unmöglich, aber doch schon eine Herausforderung und ich freu mich schon über die ersten kreativen Vorträge und Artikel zum Thema „Aufbau von sozialen Verbindungen“.