Der Supplemental Index, in dem Google Seiten speicherte, die den Anforderungen für den ersten, normalen Suchindex nicht gerecht wurden, war in diesem Jahr bereits häufiger ein Thema in diesem Weblog. Vor einiger Zeit hatte Google angekündigt, die Grenzen zwischen den beiden Indexvarianten durchlässiger und variabler zu gestalten. Ein erster Schritt bestand vor einigen Wochen darin, dass die Kennzeichnung von Ergebnissen aus dem zweiten Index entfernt wurde, am vergangenen Wochenende scheint Google auch tiefergreifende technische Veränderungen vollzogen zu haben. Während die Zahlen, die Google bei einer „Site:-Abfrage“ zurückgab, in letzter Zeit kontinuierlich geringer wurden, explodierten sie in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag bei vielen Projekten förmlich auf bis zum zehnfachen der früheren Werte. Grund hierfür ist, dass während bei dieser Abfrage vorher nur Seiten aus dem ersten Index angezeigt wurden, nun alle Treffer gewertet werden.
Google hat dazu auch in einem Blogbeitrag Stellung bezogen und betont, dass dieser Schritt auch Auswirkungen auf die Auffindbarkeit von Webseiten in diesem Supplemental Index habe. So werde nun bei jeder Suchanfrage der komplette Index durchsucht, eine Tatsache, die ich in den letzten Tagen in den SERPs bereits feststellen konnte. Dass die Umstellung nicht komplett komplikationslos über die Bühne ging, kann man an der Änderungsrate in unserem Tool „IndexWatch“ erkennen: dort wird gemessen, um wie viel Prozent sich die SERPs jeweils im Vergleich zum Vortag verändert haben. Während diese Zahl normalerweise in einem recht starren Korridor zwischen 2 und 3,5 Prozent lag, ist sie für die Zeit der Umstellung deutliche eingebrochen und seit einem Tag auf einem Rekordhoch.