Die (mögliche) Übernahme Yahoos durch Microsoft nimmt immer obskurere Züge an. Nach dem Rückzieher Microsofts scheint der US-Milliardär Carl Icahn in den letzten Wochen ein großes Yahoo-Aktien-Depot aufgebaut zu haben und will sein Mitspracherecht nun offenbar dazu nutzen, dass Yahoo wieder Verhandlungen mit Microsoft aufnimmt. Eine, auch aus SEO-Sicht interessante Wendung nimmt das Ganze jetzt, weil Mark Cuban , der anscheinend für Icahn in den Yahoo-Aufsichtsrat einziehen soll, in einem Blogposting die Idee aufbrachte, doch einfach den Google-Index leerzukaufen.
Nach einigen der üblichen Überlegungen, wie man Marktanteile im Suchgeschäft verschieben könne, bringt Mark die Idee auf, die besten Seiten im Google-Index dafür zu bezahlen, dass die künftig nicht mehr bei Google gelistet werden. Anhand der Zahlen von Mahalo.com, die meinen, eine Abdeckung der 25.000 häufigsten Keywords reiche aus, schlägt Mark vor, die jeweils ersten 5 Treffer aus Google „herauszukaufen“ und an Yahoo/Microsoft zu binden. In seinem Rechenbeispiel geht er davon aus, dass dies in etwa 100.000 Seiten sein werden – bei 1.000 USD pro Seite koste das Vorgehen nur 1 Mrd. US-Dollar.
Eine interessanter und vor allem neuer Vorschlag, der allerdings ein paar Schwachpunkte hat: Das erste Problem ist, dass ein recht großer Anteil der Google-SERPs nicht käuflich sein wird: Universitäten, Wikipedia, Vereine – gerade durch die Stärke und Qualität Wikipedias dürfte ein Großteil des Planes bereits vereitelt werden. Das nächste Problem ist, dass die Abdeckung von 25.000 Keywords nicht ausreicht – Suche wird, wie wir alle wissen, immer „long-tailiger“, die Anzahl der Worte pro Suche steigt seit Jahren, Suchende wissen immer besser und genauer, wie sie suchen müssen. Schlussendlich sehe ich auch noch das Problem der Einmalzahlung eines, vergleichsweise geringen Betrages. Ob jetzt 1.000 oder 10.000 US-Dollar, wer bei einem der Top25k-Begriffe unter den ersten fünf Treffern zu finden ist, wird mittelfristig sehr wahrscheinlich mehr Geld verdienen, wenn er bei Google gelistet bleibt.