Seit Googles oberster Spamhüter Anfang des Jahres den Kampf gegen den Kauf und Verkauf von Links angekündigt hat, ist – objektiv betrachtet – wenig passiert. Es gibt in den Webmastertools nun ein Formular, um Seiten, die Links verkaufen zu melden und die Google-Richtlinien wurden entsprechend angepasst. Der Linkmarkt jedoch wächst unbeeindruckt weiter, mittlerweile werden Textlinkbroker wie TLA oder Linklift von vielen als „legitime“ Werbemöglichkeit angesehen und zahlreich verwendet. Außer bei einigen wenigen Seiten, bei denen die Vererbung bereits vor Jahren abgeschaltet wurde, scheint Google noch keine Schritte unternommen zu haben, um den Ankündigungen von Anfang des Jahres Taten folgen zu lassen.
Wenn man sich heute stark umkämpfte und damit meistens auch kommerziell interessante SERPs, wie die zu Datenrettung, ansieht, so fällt auf, dass die Zahl der Seiten, die sich ihre Position „erkaufen“, ansteigt. Die derzeitigen drei ersten Treffer zu Datenrettung scheinen allesamt Ahnung davon zu haben, wo man Links einkaufen kann: OpenSource-Sponserenseiten, Content-Management- oder auch Forensysteme sind dort vertreten – PageRank und „Trust“. Dessen ungeachtet ist die Relevant dieser Seiten zu dem Suchbegriff gegeben. Es ist auch recht unwahrscheinlich, dass ein Webseitenbetreiber für nicht wenig Geld Links kauft und dann den Besucher mit Inhalten, die nicht konvertieren verschreckt. So wie bei diesem Beispiel sieht es derzeit bei extrem vielen „Moneykeys“, als Suchanfragen, durch die man Geld verdienen kann, aus.
Google steht hier vor einer schwierigen Situation: Wenn gekaufte Links generell entwertet werden, so dürfte die Qualität der SERPs in den Bereichen, in denen Links gekauft werden, sinken. Realistisch gesehen, dürfte der Anteil an freiwilligen Links im Internet, die eine Versicherung mit „Private Krankenversicherung“ verlinken, im unteren einstelligen Prozentbereich der kompletten Links liegen – fallen jetzt 95 Prozent der Links als Bewertungsmöglichkeit weg, dürfte das auch Auswirkungen auf den Index haben. Google wird das sicherlich alles bereits mit Testdatenbeständen durchgespielt haben und dass den markigen Ankündigungen zum Linkkauf noch keine Taten gefolgt sind, mag darauf hindeuten, dass das Thema eben doch nicht durch simple Schwarz/Weiss-Betrachtungen zu lösen ist.