Bei meinen Streifzügen durch das deutschsprachige Internet stoße ich immer wieder auf Projekte, über die ich mich wundern muss. Da werden Webkataloge gestartet, die schon vor drei Jahren nach Made-for-Adsense gerochen hätten, Blogs mit Pseudocontent ausgestattet, den manche Maschine besser schreiben könnte und Soziale Netzwerke gegründet, die weder jemand aussprechen kann noch von einem der 6 Milliarden Menschen benötigt werden. Das Internet wandelt sich in rasender Geschwindigkeit, wer heute auf Ideen baut, die bereits vor einigen Jahren fragwürdig waren, verliert sowohl kostbare Zeit als auch Geld.
Wenn heute jemand groß in die Produktion von Schwarz/Weiß-Fernsehern einsteigen möchte, würde er vermutlich schneller therapeutische Behandlung erfahren, als ihm lieb ist. Wenn man nun die Entwicklungsgeschwindigkeit von Fernsehtechnik mit der des Internets vergleicht, so ist es heute ebenso unsinnig, 5 Jahre alte Internet-Konzepte, die bereits hundertfach gescheitert oder drastisch verändert wurde, damit sie funktionieren, neu aufzusetzen.
Wie für die Projektidee, gelten ähnliche Regeln für die Inhalte. „Unique Content“, häufig und zu Recht als wesentlicher Schritt für ein gutes Ranking genannt, wird häufig falsch ausgelegt. Es geht nicht nur darum, dass Copyscape keine anderen Seiten findet, die exakt die gleichen Sätze haben sondern darum, Content zu erschaffen, der inhaltlich einzigartig ist. Umgeschriebene Wikipedia-Artikel fallen da ebenso wenig drunter wie neugetextete Pressemitteilungen für langweilige „Gadget-Blogs“. Der berühmte Long-Tail der Suchanfragen, der früher mit Pseudosuchemaschinen, Fakeblogs oder ähnlichen Spielereien abzugreifen war, wird mittlerweile von vielen „Großen“, die diese Möglichkeit erkannt haben und gleichzeitig im Besitz riesiger Mengen von altem und gutem Content sind, regiert.
Wer heute Mittelmaß online stellt, wird morgen damit Probleme bekommen und übermorgen wieder bei null stehen.