Revisited: Google Penalties

Dem Thema Penalties, also Rankingstrafen, habe ich vor ein paar Monaten bereits einmal eine dreiteilige Serie in diesem Blog gewidmet. Da ich jetzt mit der SISTRIX Toolbox einige Sachen plastischer und verständlicher anhand von Beispielen zeigen kann, möchte ich einen Teil davon in diesem Posting gerne noch mal aufgreifen. Und zwar geht es konkret um die Penalty, die ich damals „Seiten-Zurückstufung“ genannt habe. Dabei werden die Rankings nahezu aller Keywords, für die eine Seite gefunden wird, nach hinten gesetzt. Häufig wird diese Penalty auch -30, -50 oder -100-Penalty genannt, um die Veränderung der Positionen zu verdeutlichen.

Für einen Teil der SISTRIX Toolbox werden regelmäßig die ersten 10 Ergebnissseiten von rund einer viertelmillionen Keywords abgefragt. Neben so spannenden Sachen wie der Verfolgung von Rankingentwicklungen oder der Berechnung des Sichtbarkeitsindexes kann man mit diesen Daten auch auswerten, auf welchen Ergebnisseiten die Treffer einer Domain eigentlich gefunden werden. Das ergibt neben der Möglichkeit einer toller Flashanimation häufig auch einen ersten Eindruck davon, wie „gesund“ die jeweilige Domain eigentlich ist. Im Normalfall sollte das ein Ergebnis wie dieses hier der Uni-Bonn ergeben: 10 Ergebnisseiten und die Verteilung der Rankings auf diese ist ungefähr gleichmäßig. Interessant sind nun Abweichungen von diesem Muster. Wer in etwa die Klickrate in Abhängigkeit von der Position im Kopf hat, weiß, dass diese extrem schnell abnimmt – ab der dritten Seite sind Besucher schon eher Zufall. Ein schönes Beispiel für eine perfekte Verteilung bietet da – wer hätte es auch anders erwartet – Wikipedia: mit über 50 Prozent aller gefunden Keywords steht die Enzyklopädie auf der ersten Seite. Um wieder auf das Thema Penalties zu kommen, hier die typische Verteilung einer Seite, von der ich glaube, dass sie eine Google- Penalty hat:

Spardeingeld.de
Um keinen kleinen Webmaster zu verärgern, habe ich hier mit spardeingeld.de eine Domain genommen, die auch regelmäßig in meinem IndexWatch auftaucht. Die werden es entweder wissen oder können hier etwas lernen. Auffällig ist, dass nahezu keine Keywords auf den Positionen 1-50 gefunden werden – erst danach gibt es einen starken Anstieg bist zur zehnten Seite. Diese Verteilung ist somit ein Spiegelbild der Verteilung einer Seite, die super rankt und in meinen Augen ein guter Indikator dafür, dass die Domain einer Google-Penalty unterliegt. Eine interessante Abwandlung der Verteilung ergibt sich, wenn es sich bei dem Domaininhaber und -Namen um eine starke Marke handelt. Hier neckermann-reisen.de:

Neckermann-Reisen.de
Das übliche Muster wie zuvor, nur gibt es auf der ersten Seite eine untypische Anhäufung. Wenn man sich jetzt genauer ansieht, um welche Keywords es sich dabei handelt, so stellt man schnell fest, dass dies ausschließlich Keywords mit dem Markennamen sind („neckermann reisen“, „neckermann städtereisen“ und Ähnliche). Google scheint bei so einer Penalty also Markenkeywords auszunehmen – gut nachvollziehbar, da es sich hier in der Regel um „navigational searches“ handelt und der Suchende genau diese Seite erwartet.

[Update 11.11.] Gerald hat bei seo.de das Ganze mal sehr plastisch anhand eines Beispiels im zeitlichen Verlauf gezeigt, schöne Animation.

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