Trekking, Schule, Wandern & Business: Die Top-Domains der Rucksäcke

Von klein über groß, von Trekking über Wandern bis hin zur Schule: Der Rucksack ist ein ständiger Begleiter für jung und alt. Dabei ist er nicht nur ein “It Piece”, sondern auch eine Einkaufsentscheidung, die je nach Einsatzgebiet gut überlegt sein will.

Ausgehend vom Hauptkeyword Rucksack (85.700) geben die meistgesuchten Suchterme aus unseren kuratierten Listen augenscheinlich einen groben Überblick über das transaktionale Suchverhalten der Suchenden: Rucksack Damen (62.900), Fjällräven Rucksack (35.300) sowie Wanderrucksack (18.800) zeigen, dass hier Marken und vermeintliche Einsatzarten wichtiger sind, als etwa die Größe bzw. das Volumen der Rucksäcke. 

Insgesamt ist das Suchvolumen bei den informationalen Anfragen geringer als bei den transaktionalen. Allerdings ergänzt es stellenweise die oben genannten Keywords auf unterhaltsame Weise: Fuchs Rucksack (650) und Rucksäcke mit Fuchs (750) zeigen auf, wie beliebt bestimmte Marken sind, auch wenn den Suchenden die Brand selbst nicht bekannt ist.

Zusätzlich wird in unterschiedlichsten Varianten wie Wanderrucksack Test (1.150) oder Rucksack Test (800) nach Testergebnissen gesucht, aber auch nach Rucksack waschen (1.550) sowie dem recht “longtailigen” Rucksack im Flugzeug als Handgepäck (1.400).

Wie entwickelt sich der Rucksack-Markt in Deutschland?

Der Markt für Rucksäcke entwickelt sich aufgrund verschiedener Trends in der Outdoor-Freizeitgestaltung bestens und soll 2024 einen weltweiten Umsatz von 20,7 Mrd US-$ erreichen. Dies entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 5,7% (vgl. Research and Markets). Bis 2029 sind fast 30 Mrd US-$ Umsatz prognostiziert.

Im Gegensatz zu Sektoren vorheriger Ausgaben wie den Grills gab es bei den Rucksäcken 2020 keine auffälligen Schwankungen. Ein Peak für die durchgehend oft gesuchten Rucksäcke fand in den meisten Jahren im August mit durchschnittlich 127.000 Suchen statt. Was hier jedoch auffällt, ist ein plötzlich sehr schwaches Jahr 2023, in dem das Suchvolumen im August nicht mal die 104.000 Suchen übertreffen konnte.

Eine Ursache für das eher schwache Rucksack-Jahr 2023 könnte so doch noch bei der COVID-Pandemie bzw. dem Ende aller Auflagen zu finden sein. So gibt die Stiftung für Zukunftsfragen an, dass das Jahr 2023 vor allem durch seine hohe Anzahl an Fernreisezielen und Urlaubsausgaben die zurückliegenden Jahre deutlich übertreffen konnte.

Im Schnitt kostete ein Urlaub in 2023 über 1.500 Euro pro Person; gegenüber 2022 waren die Urlaubenden dazu bereit, bis zu 27% mehr für Fernreisen auszugeben. Selbst innerhalb Europas gab es so Rekordausgaben: In Griechenland waren die Deutschen bereit, bis zu 160 Euro pro Tag, und somit 13% mehr gegenüber dem Vorjahr auszugeben. Alles Zahlen, die nicht auf eine Zeltreise mit Rucksack schließen lassen.

Betrachten wir nun die gesamte transaktionale Liste unserer Suchbegriffe, ergibt sich eine Trafficprognose von über 630.000 Suchen mit geringer Saisonalität in den letzten zwei bis drei Jahren. Das Peak-Suchvolumen stammt aus dem August 2022 mit 848.000 Suchen. 

Demgegenüber steht bei den informationalen Keywords zwar ein geringeres Suchvolumen, allerdings eine steigende Nachfrage bei der Gesamtbetrachtung. So hat sich der jeweilige Peak im August in 2019 deutlich in 2023 und 2024 gesteigert.

Wie bestimmen wir die Top-Domains zum Suchbegriff?

Mit Hilfe der Keyword Discovery haben wir zunächst Keywords rund um das Thema Rucksäcke gesammelt. Mit den daraus entstandenen Listen wurde anschließend eine informationale und transaktionale Sortierung der Suchbegriffe mit einem Suchvolumen über 250 Suchen pro Monat vorgenommen. 

Innerhalb der Listen wurden dann nicht passende Keywords aus der automatischen Zuordnung manuell entfernt sowie passende, noch fehlende Keywords ergänzt. Bei den kuratierten Listen finden sich nun die Keywords, die einen Anteil von über 50% der jeweiligen Intention aufweisen. 

Dieser händische Prozess wurde stetig verfeinert und mit den final vorliegenden Listen abgeschlossen.

Domain-Analyse: Wer sind die Top-Wettbewerber im Markt?

Mit dem March Core Update gab es einige spannende Verschiebungen, die zeigen, wie volatil die Rankings bei Branchen und Produktgruppen sein können.
Die für diesen SectorWatch final genutzten Daten wurden Anfang Mai 2024 neu generiert und sind somit auf einem Stand, der nach Abschluss des Updates saubere und hoffentlich etwas ruhigere Daten aufweist.

Innerhalb der Top-Domains gibt es einige alte Bekannte (Amazon, Idealo, Stern, Welt), auf die wir in der folgenden Analyse aufgrund der großen Markenbekanntheit ihrer Domains nur bedingt eingehen. 

Des Weiteren fällt auf, dass in diesem Retail-Segment viele Outdoor-Shops sowohl in der “Do”- als auch der “Know”-Liste auftauchen. Das beinhaltet sowohl reine Markenshops (Deuter, Osprey) als auch Aggregatoren wie etwa Bergzeit, Bergfreunde und Globetrotter.

Auffällig ist ebenfalls, dass es für die Keywords der transaktionalen Liste nur knapp 600 Domains gibt, die Rankings innerhalb der Listen erreichen konnten. Die informationale Liste beinhaltet hingegen weit über 3.000 Domains, die zu mindestens einem Keyword innerhalb der Liste ranken.

Die besten “Do”-Domains

Mit Blick auf  die ersten transaktionalen Begriffe in den Suchergebnissen sehen wir die verschiedensten SERP-Features und eine Vielzahl an Shops, die bei einem Einstieg verschiedene Orientierungshilfen für ihre Zielgruppen bereitstellen.

Während Outdoorshops direkt eine Sortierung nach Geschlecht bzw. Alter anbieten, wie z. B. Bergfreunde, stehen bei den Fashion-Shops eher bestimmte Rucksack-Arten im Vordergrund.

So haben die Suchenden bei Johnny-Urban etwa die Möglichkeit, unterschiedliche Verschlussarten, Nutzungsbereiche (Bike Backpacks und Travel-Bags) oder Rucksäcke für Kinder zu finden.

Ähnliches finden wir beim Taschenkaufhaus, wo eine bebilderte Navigation die Produktsuche für Damen und Herren sowie nach Verschlussarten und Nutzungsart vereinfacht.

Welche “Do”-Content-Beispiele funktionieren am besten?

Wenn wir uns nun die drei Kategorieseiten der ausgewählten Top 5 Shops anschauen, ist auffällig, dass vor allem die Bergfreunde mit einem Plus von 86% in der Sichtbarkeit massiv in den letzten Tagen an Sichtbarkeit hinzugewinnen konnten.

Ein tieferer Blick in die Tools zeigt zudem, was die Bergfreunde mit ihrer Rucksack-Kategorieseite erreichen, und wie performant dieses Content-Format aktuell ist. Bei der Ranking-Verteilung fällt auf, dass gegenwärtig 45% aller Keywords auf der ersten Seite der Suchergebnisse ranken. Bei fast 1.000 Keywords in Deutschland und fast 400 Keywords in den Top 10 ein beeindruckendes Ergebnis.

Zudem zeigt ein Blick auf die Suchintention des Verzeichnisses, dass über 80 Prozent aller Keywords einen transaktionalen („Do“-) Hintergrund haben:

Analysieren wir die Kategorieseite von Bergfreunde näher, sehen wir auf dem Video zunächst eine sehr sauber strukturierte Kategorieseite:

Folgende Dinge fallen mir als Besucher:in bei der Seite direkt ins Auge und helfen dabei, die Seite zu verstehen und direkt mit den Produkten zu interagieren:

• Gut strukturierte, einprägsame Header-Navigation, die durch eine linke Seitenleiste ergänzt wird, die mich auf die thematisch passenden Unterkategorien hinweist.
• Filter-Möglichkeiten, von denen die erste Möglichkeit aufgeklappt ist und mir neben der Rucksackberatung einen weiteren Ansatz zur Personalisierung der Ergebnisse gibt.
• Filter, die gut sortiert sind und je nach Auswahlmöglichkeit und Anzahl eine unterschiedliche Darstellung nutzen (Boxen, Suchfunktion, Scroll,..).
• Ein 72er Produktgrid, welches direkt nach den beliebtesten Produkten sortiert ist.
• Produkte, bei denen sowohl die Produktbilder als Freisteller bestens erkennbar, aber auch die Informationen wie Brand, Serie, Name, Preis, Farben und Bewertungen sehr gut lesbar sind.
• Eine Vielfalt an Formen, Einsatzgebieten und Brands, die zum Stöbern einlädt und Besuchende durch die Seite führt.
• Ein Slider mit Cross-Selling bzw. Top-Produkten im Shop.

Unterstützt wird dieses sauber aufgeräumte und durch Hover-Effekte auf den Produktbildern im Desktop-View noch vielfältigere Produktgrid durch einen anschließenden Kaufberater in Textform. Auch hier besticht der informationale und beratende Inhalt durch eine saubere Struktur sowie Sprungmarken zu den Themen, die vorab im Filter auswählbar waren, aber vielleicht einer näherer Erläuterung bedürfen. Begonnen wird bei Größe und Volumen, bis hin zu Einsatzbereichen und Features.

Sollten anschließend noch Wünsche offen sein, bieten die mit strukturierten Daten ausgezeichneten FAQs eine weitere Chance, den perfekten Rucksack für sich zu finden und direkt zu bestellen. Brand-Links zu den bekanntesten Marken und rein informative Themen im Blog runden die sehr gelungene Kategorieseite ab, von der sich sicherlich einige Retailer etwas abgucken können.

Die besten “Know”-Domains

Informational überwiegen Publisher und Magazine sowie Blogs der größeren Retailer und Brands im Rucksack-Segment. Die Big Player im Know-Bereich zeichnen sich durch interessante Contents mit einem breiten Spektrum an Themen aus. 

Spannend ist, dass unsere alten Bekannten aus dem Do-Abschnitt wiederum positiv in Erscheinung treten. Vergleichen wir einige der informationalen Verzeichnisse, die es in unsere Top-URLs geschafft haben, sehen wir zwar, dass die Bergfreunde noch an vierter Position in der Gesamtsichtbarkeit liegen, sie aber erst seit Mitte 2022 diesen Blog bespielen.

Top-Player in diesem Bereich ist dennoch das Magazin von Bergzeit, welches sich mit dem Wanderrucksack-Test z.B. gegen das Outdoor-Magazin.com mit deren Wanderrucksack-Test sowie den Allround-Rucksack Test von Alpin.de durchsetzen kann.

Sehr spannend finden wir hier das Paid-Modell von Alpin.de, die zwar einerseits Inhalte des Artikels hinter einer Paywall verdecken, aber andererseits hilfreichen Content auch für die Sparer anbieten, sofern diese weit genug scrollen. Dazu aber gleich mehr.

Welche “KNOW”-Inhalte funktionieren am besten?

Bei tiefergehender Analyse der Daten fällt auf, dass die Bergzeit mit ihrem Wanderrucksack-Test viele Höhen und Tiefen durchläuft und aktuell mit vielen Keywords auf der ersten und zweiten Seite der Suchergebnisse pendelt.

Ein Grund, der hierfür mitverantwortlich sein könnte, ist der große Anteil an transaktionalen Bereichen in dem eigentlich gelungenen informationalen Artikel. Scrollt man durch den Artikel, sieht man eine sehr hohe Anzahl an Links auf die Produkte und Kategorien im Shop, die recht „lieblos“ eingebunden sind:

Schauen wir uns zuerst aber die Punkte an, die alle drei Anbieter sehr gut umsetzen, um Besuchende in ihren Bann zu ziehen:

• Alle drei haben im sichtbaren Bereich einen Autor bzw. Publisher und ein Veröffentlichungsdatum.
• Zwei von dreien bieten Social Media Sharing Buttons an, um den Beitrag zu teilen.
• Eine große Grafik befindet sich zu Beginn des Artikels bzw. als Header-Image.
• Ein Inhaltsverzeichnis gibt Lesenden die Chance zur Navigation im Beitrag.
• Der Fokus der Texte liegt auf dem Einsatzgebiet der Rucksäcke sowie den jeweiligen Vor- und Nachteilen der einzelnen Produkte.
• Links bieten die Chance, Produkte im Shop oder per Affiliate zu kaufen.
• Sowohl Alpin.de als auch Outdoor-Magazin bieten weiterführende Inhalte gegen Entgelt an (Paywall bzw. PDF-Download des Magazin-Artikels).
• Es gibt Querverlinkungen zu anderen Testberichten, weiterführenden Inhalten oder anderen Themen und Rubriken aus dem informationalen Bereich.

Bei Alpin.de fällt auf, dass sich zwar große Teile des Artikels hinter einer Paywall befinden, und daher nicht ohne weiteres die Vor- und Nachteile der Verschlussmöglichkeiten oder die Unterschiede bei Rückenkonstruktionen herausgefunden werden können. Das Ende des Beitrags lässt aber trotzdem einen Blick auf die Vor- und Nachteile der zehn getesteten Produkte zu.

Recht spannend verläuft auch die Sichtbarkeit bei den Wettbewerbern im informationalen Bereich, wenn es um das Keyword-Set rund um Rucksack waschen geht.

Die acht informationalen Keyword-Kombinationen, die sich in unserer Know-Liste finden, besitzen ein durchschnittliches Suchvolumen von 3.720. Man erkennt dabei eindeutig ein seit Jahren steigendes Suchvolumen von bis zu 6.700 Suchen im August 2023.

Zudem sehen wir deutlich, dass die Top 3-Domains zu diesem Thema unterschiedlich auf das Core Update vom März 2024 reagiert haben. 

Wie in diesem Auszug illustriert, hat Everdrop zum Zeitpunkt des Updates die Sichtbarkeit innerhalb einer Woche um 192% steigern können, während die anderen beiden sich zwar in den Suchergebnissen auf den Plätzen zwei und drei behaupten konnten, allerdings einiges an Sichtbarkeit zu demselben Zeitpunkt verloren haben. 

Eindeutige Indizien, warum dies stattgefunden hat, lassen sich allerdings nicht finden. Bei allen drei Seiten lassen sich einige Unterschiede im Aufbau und der generellen Seitenstruktur finden.

Das einzige, was Everdrop von dem Outdoorhändler Bergzeit sowie der Brand Thule unterscheidet, ist, dass es sich bei Everdrop um einen Waschmittelanbieter handelt. Hier könnte also das Thema EEAT (schaut hierzu gerne in den englischen EEAT-Artikel von Lily Ray) im Bereich Waschen einen Ausschlag gegeben haben, da die Expertise von Everdrop die Experience der waschenden Rucksackhändler übersteigen könnte. Zumal es 66 Artikel über das Thema “Richtig Waschen” im Magazin von Everdrop gibt. 

Zusammenfassung

Die Retailer schaffen es beim Thema Rucksack, eine gute Qualität im transaktionalen Bereich abzuliefern. Sowohl Kategorie- als auch Produktseiten haben bei den Branchengrößen eine hohe Qualität und zeichnen sich besonders durch eine gute Nutzerführung aus. Vielfach können Einstiege in das Thema auf Kategorieebene den persönlichen Anforderungen angepasst und gefiltert werden. 

Während große Brands (Amazon, Zalando) vielfach u. a. von zielgerichteten Suchen auf die eigenen Plattformen profitieren, schaffen es auch verschiedene Outdoor-Händler nach ganz vorne. 

Im Content-Bereich wechseln sich Magazine, Zeitungen und Blogs mit Testseiten und Affiliates ab, die ebenfalls umfassende Hilfestellungen für Nutzende bieten. Beim Lesen der informationalen Artikel fällt auf, dass in der Regel eine gewisse sprachliche Höhe vorliegt. Zudem kommen viele Informationen direkt von Anwender:innen bzw. geschulten Personen (EEAT), von denen Themen und Einsätze für die Materialien angesprochen werden, die eine weniger affine Person nicht unbedingt mit in die Texte einfließen lassen würde. Es ist fast so, als ob die Texte für Menschen geschrieben wurden – heute noch phänomenal.

Methode

Für diesen SectorWatch haben wir relevante Keywords aus einer Auswahl von mehreren Keyword Discovery-Tabellen verwendet.

Wir haben eine Auswahl hochspezifischer Keywords mit einer ‚Do‘- oder ‚Know‘-Intention gewählt. Von diesen wurden alle Ranking-Keywords für die URLs in den SERPs gesammelt, das sogenannte Keyword-Umfeld.

Die meisten SERPs bedienen einige gemischte Intentionen, weshalb die Liste erneut für die richtigen Intentionen gefiltert und manuell bereinigt wurde.

So wurde eine kleinere, hochrelevante Gruppe von Suchanfragen der deutschen Bevölkerung hinterlassen, aufgeschlüsselt nach Such-Intent. Die Ergebnisse basieren ausschließlich auf organischen Suchergebnissen.

Der SectorWatch erscheint in der Regel alle zwei Monate. Für jede Ausgabe recherchieren wir ein anderes Fokus-Thema und setzen es als unseren zu betrachtenden „Sektor“ – wie beim Thema Rucksack achten wir dabei auf aktuelle Saisonalitäten und Trends.