Der Weg zu noch unbekannten Inhalten führt für den Nutzer im Internet üblicherweise über zwei Pfade: Search oder Discovery. Search ist eine “klassische” Google-Suche: der Nutzer sucht aktiv nach Inhalten, eine Suchmaschine schlägt passende Treffer vor.
Discovery entspricht dabei Angeboten wie Google Discover, den Vorschlägen bei Youtube oder einem TikTok-Feed: nicht der Nutzer sucht aktiv, sondern das System schlägt (hoffentlich interessante und passende) Contentstücke vor.
Dass TikTok für den Discovery-Teil von YouTube ein ernstzunehmender Wettbewerber ist, wurde spätestens im letzten Jahr klar, als Zahlen gezeigt haben, dass junge Nutzer mehr Zeit auf TikTok als auf YouTube verbringen. Soweit, so bekannt.
Doch jetzt hat ein Google Manager auf einer Konferenz zugegeben, dass TikTok auch für den Search-Bereich von Google zum Wettbewerber wird. So nutzen offenbar besonders junge Nutzer nicht die Google Suche oder Maps, wenn sie ein Restaurant suchen, sondern TikTok oder Instagram.
Auf der einen Seite zeigt diese Äußerung, dass Search und Discover nicht immer klar zu trennen sind: es gibt Graubereiche und Gemeinsamkeiten. In diesen Bereichen entscheiden sich Nutzer mal für Search, mal für Discovery. Dass Airbnb zuletzt in einem Relaunch viel Fokus auf Discover legt, ist sicherlich kein Zufall.
Auf der anderen Seite ist es aber auch so, dass Google gerade in Zeiten, in denen Wettbewerbsbehörden sehr genau auf die Aktivitäten der Suchmaschinen schauen nicht müde werden zu betonen, wie viele und starke Wettbewerber man doch habe. Die Äußerung kann also auch rein taktisch gewesen sein.