Die Themenlage ist derzeit etwas dürftig und ich dachte, bevor ich etwas Gehässiges zum Thema Linkbuilding via Kommentarspam für große Brandkunden im Versicherungs- und Shoppingbereich oder den Zustand einer ominösen SEO-Szene im Allgemeinen schreibe, ist der Evergreen aller SEO-Themen geeigneter: PageRank beziehungsweise die Veränderung eben dieses. Es gibt aktuell drei Gründe, dass sich der in der Google-Toolbar angezeigte PageRank einer URL verändert:
PageRank-Updates
In mittlerweile wieder recht regelmäßigen Abständen exportiert Google den intern genutzten PageRank auf die Datencenter und sorgt so für die berühmt-berüchtigten PageRank-Updates. Das letzte Mal war es am 27.09. soweit, davor am 27.07. und 29.04. – die Chancen, noch dieses Jahr wieder neue Werte zu sehen sind also recht gut. Ein PageRank-Update führt in der Regel zu keinen Veränderungen im Ranking. Die „neuen“ Werte waren Google schon deutlich früher bekannt und sind bereits in den Index eingeflossen. Ein ganz interessanter Punkt ist noch das zuverlässige Erkennen von PageRank-Updates. Dazu nimmt man sich eine etwas ältere, saubere Seite, die regelmäßig neue Artikel veröffentlicht. Blogs wie dieses hier eignen sich ganz gut dafür. Dann geht man in den Artikeln so lange zurück, bis man den Letzten findet, der beim Update noch PageRank erhalten hat. Wie es der Zufall will, ist das bei mir das Posting zu Bernd Sonnensegel. Der Beitrag, der zeitlich jetzt genau hinter diesem liegt (dieser hier), wird in der Toolbar aktuell noch mit einem grauen Balken, also ohne PR-Wert angezeigt. Wenn es jetzt zu einem PageRank-Update kommt, ändert sich das und dieser Beitrag hat mindestens einen PR von 0.
PageRank-Anpassungen
Zwischen diesen großen Updates gibt es noch eine Reihe von kleineren Anpassungen des PageRanks einzelner Seiten und Domains. Dazu kann es kommen, wenn Google eine 301-Weiterleitung entdeckt, eine Domain mal längere Zeit nicht erreichbar ist oder die Inhaltsgleichheit zwischen zwei URLs festgestellt wird (www.domain.tld/ und www.domain.tld/index.html beispielsweise). Das passiert gar nicht mal so selten, wie man anhand der Grafiken hier rechts sehen kann. In dieser wird dargestellt, bei wie viel Prozent der in der SISTRIX Toolbox überwachten Domains der Startseiten-PageRank Veränderungen erfährt. Im Vergleich zu einem „richtigen“ PageRank-Update (Diagramm auf 90 Tage)) natürlich deutlich geringere Veränderungen, aber immerhin. Als Folge dieser PageRank-Anpassungen wird in Foren dann gerne mal vorschnell „Update“ geschrien, obwohl es keine neuen Werte gibt, sondern vorhandene nur neu zugeordnet wurden.
PageRank-Herabstufung
Der dritte Grund ist die Erkennung von Linkverkauf, Linkhandel oder sonstigem Verhalten mit Bezug auf Verlinkungen, das Google nicht passt. Seit gut einem Jahr ist Google jetzt dabei, solchen Seiten einen Teil des angezeigten PageRanks zu entziehen. Für die „bestrafte“ Seite hat das bislang keinerlei Auswirkungen und selbst die Umsetzung selber zeigt interessante Lücken (A vs B), die darauf schließen lassen, dass Google das nicht so ganz ernst nimmt. Es ist davon auszugehen, dass diese Abwertung bislang komplett manuell erfolgt, ich habe in den letzte Wochen allerdings ein paar interessante Werte gesehen, die darauf schließen lassen könnten, dass Google auch andere Ansätze ausprobiert.