Zuerst nur in den USA aktiv, kommen die verschiedenen Ausbaustufen von Google Universal Search nun auch langsam nach Europa – höchste Zeit, sich die Sache mal genauer anzusehen. Unter dem Begriff „Universal Search“ fasst Google eine ganze Reihe von Veränderungen in den SERPs sowie auch der zugrundeliegender Technik zusammen, die das Potential haben, Schwung in die seit einiger Zeit recht verfestigten Suchergebnisse zu bringen.
Google sammelt seit einiger Zeit deutlich mehr Informationen als reine Textinhalte von Webseiten. So kam es bereits in der Vergangenheit häufig vor, dass in einer sogenannten „Onebox“ über den Resultaten vermeintlich passende Bilder, Börsenkurse oder aktuelle Wetterdaten eingeblendet wurden. Während dies aber lediglich passierte, wenn Google davon ausging, dass diese Informationen für den Suchenden nützlich sein könnten, geht Universal Search nun einen ganzen Schritt weiter und bezieht neben „normalen“ Webseiten derzeit noch folgende Formate mit ins Ranking ein: Nachrichten, Branchenbuchdaten inkl. Karte, Videos und eingescannte Bücher aus Google Books. Der Grundgedanke dahinter ist, dass man mit diesen Daten zwar wunderschöne, spezifische vertikale Suchen bauen kann, diese aber nur sehr wenig genutzt werden, da sie zu unbekannt sind. Neben dem eigentlichen Index werden nun also, je nach vermuteter Intention der Suchanfrage, weitere der oben genannten Datenbanken abgefragt. So dort etwas Relevantes gefunden wird, versucht Google über alle dann zusammengekommenen Daten ein Ranking zu bilden und SERPs mit den erweiterten Daten anzuzeigen.
Google behält das grundlegende und hinreichend bekannte Layout der SERPs bei und versucht, die jeweiligen Treffer je nach Typ möglichst elegant zu integrieren. Bei Nachrichten und Videos gibt es kleine Vorschaubilder, bei Treffern aus dem Google Branchenbuch manchmal auch eine Einbindung mit Google Maps. Es ist wohl davon auszugehen, dass Google mit verschiedenen Varianten des Userinterfaces in Zukunft noch weiter experimentieren und auch andere Einbindungen ausprobieren wird. Welche Konsequenzen ergeben sich aus den Änderungen für die Optimierung? Auch, wenn mir noch keine belastbaren Zahlen vorliegen, so ist doch davon auszugehen, dass sich die Klickrate in den SERPs deutlich verändern wird. Während sie bei „herkömmlichen“, textbasierten SERPs mit steigender Position schnell sank, werden jetzt Elemente wie die Vorschaubilder oder komplette Videos die Aufmerksamkeit der Suchenden auf sich ziehen und so auch weiter hinten stehenden Ergebnissen zu ordentlichen Klickraten verhelfen. Die sinnvolle Integration von Medien wie Bildern und Videos wird also in Zukunft noch stärker als bisher zu den Aufgaben des Suchmaschinenoptimierers gehören.