US-Gericht stellt Such-Monopol bei Google fest

In den USA läuft seit 2020 ein Prozess, in dem das US-Justizministerium und mehrere US-Bundesstaaten Google vorwerfen, durch Zahlungen an Browser- und Plattformanbieter Google als Standardsuchmaschine einzustellen und so eine “Mauer um sein Suchmaschinen-Monopol geschaffen” habe.

Richter Amit Mehta folgt der Anklage nun in weiten Teilen und stellt fest: “Google ist ein Monopolist und hat wie ein Monopolist gehandelt, um sein Monopol zu verteidigen”. In der 286-seitigen Urteilsbegründung wird offengelegt, dass Google 2021 in Summe 26,3 Milliarden US-Dollar an Browseranbieter (Apple und Mozilla), Hersteller von Android-Geräten (Samsung, Motorola und Sony) sowie Netzanbieter (AT&T, Verizon und T-Mobile) gezahlt habe, um der Standard für Internetsuchen auf den Geräten zu sein. Das sei das Vierfache aller sonstigen, suchbezogenen Kosten in Summe.

In diesem größten Kartellverfahren in den USA, seit vor über 25 Jahren Microsoft vor Gericht stand, wurde jetzt vorerst nur festgestellt, dass Google gegen Kartellrecht verstoßen hat. Welche Folgen oder Strafen darauf folgen, wird zu einem späteren Zeitpunkt geklärt. Google hat bereits angekündigt, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.

Google sieht sich nun also nicht nur ernsthaftem Kartellrechtsgegenwind aus Europa entgegen, sondern auch aus den USA. Der Vorwurf, dass Google seine Suchergebnisse zum Nachteil der Nutzer und Werbetreibenden gestalte, wird in den nächsten Jahren häufiger zu hören sein. SEO kann davon nur profitieren.

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