Nutzt Google aktuell Social-Signals für das organische Ranking? Diese Frage wird in der SEO-Branche bereits seit geraumer Zeit intensiv diskutiert. Während Google in Person von Matt Cutts dementiert, dass GooglePlus-Votes in den allgemeinen Algorithmus einfließen, ist der Gedanke für uns natürlich verlockend, dass man die lästigen Gästebucheinträge und Spam-Kommentare einfach durch ein paar schnell zusammengeklickte Fake-Personen in den sozialen Netzwerken ersetzen kann. Doch wie praktikabel ist das für Google eigentlich?
Um einen neuen Blick auf diese Frage zu ermöglichen, habe ich untersucht, wie weit Social-Signals in freier Wildbahn verbreitet sind. Dafür habe ich für 1.000 bunt gemischte Domains zum einen untersucht, auf wie viele unterschiedliche URLs der Domains externe (Deep)-Links zeigen. Und diese Zahl dann der Anzahl unterschiedlicher URLs mit mindestens einem Social-Signal (Facebook, Twitter, GooglePlus) gegenübergestellt:
Das Ergebnis ist ziemlich eindeutig: mehr als 80% der untersuchten Domains haben mehr unterschiedliche URLs mit Links als mit Social-Signals. Wenn man im Hinterkopf behält, wie selten freiwillig gesetzte Deeplinks bei den meisten Projekt-Typen sind, dann zeichnet diese Auswertung kein gutes Bild für die Nutzbarkeit von Social-Signals in Suchmaschinenalgorithmen.
Geht man etwas tiefer in die Daten, so zeigt sich natürlich ein differenzierteres Bild. So gibt es einige Bereiche, in denen Social-Signals funktionieren. Bild.de und weitere News-Seiten haben zum Beispiel mehr URLs mit Social-Signals als mit Links – die dort vorhandenen Inhalte bieten sich für ein Verbreiten über soziale Netzwerke einfach an. Auf der Gegenseite sind auffällig viele Online-Shop, Branchenbücher und Ecommerce-Seiten.