Hallo und Willkommen zur neuesten Ausgabe des SISTRIX-Newsletters “TrendWatch”. Die Deutschen suchen Sonderangebote verstärkt im Netz, machen sich Sorgen um Streptokokken, rauchen Wegwerf-E-Zigaretten, spielen Solitär und kaufen Sneaker bei StockX. Das sind einige der aktuellen Such-Trends.
Penny Prospekt
Eine Folge des Medienwandels ist die, dass die Menschen immer weniger Zeitung lesen. Problem für die Verlage: weniger Einnahmen. Problem für die Werbekunden der Zeitungen: weniger Aufmerksamkeit. Supermärkte, die ihre Sonderangebote traditionell mit wöchentlichen Prospekten als Zeitungs-Beilage an die Kundschaft kommunizieren, erreichen somit weniger Menschen als noch vor einigen Jahren.
Menschen, die Zeitungen zunehmend links liegen lassen, suchen gleichzeitig aber verstärkt nach den Sonderangeboten im Internet, teilweise sogar – wie in unserem Beispiel-Trend “Penny Prospekt” – konkret nach den eigentlich gedruckten Zeitungs-Beilagen.
In Zukunft dürfte dieser Medienwandel, verbunden mit gestiegenen Kosten für Papier, Austräger, etc., dazu führen, dass der Einzelhandel verstärkt auf digitale Kanäle setzt. Neben Diensten wie WhatsApp, YouTube oder den eigenen Websites spielen dabei Smartphone-Apps eine Rolle. Mit Rabatten und Aktionen innerhalb der Apps wird die Kundschaft an das Unternehmen gebunden und mit Sonderangebote ohne Papier- und Austräger-Kosten versorgt.
Tarifverhandlung
Die Tarifstreitigkeiten in diversen Branchen halten Deutschland seit Monaten in Atem. Mal streikt der Nahverkehr, mal die Kita-Erzieherinnen und -Erzieher, mal die Belegschaft der Deutschen Bahn. Nachdem es im öffentlichen Dienst eine Einigung mit der “größten Tariferhöhung seit Jahrzehnten” gab, sind Streiks in diesen Branchen schonmal vom Tisch.
Wie u.a. der “Tarifticker” des Deutschen Gewerkschaftsbundes zeigt, schwelen viele andere Konflikte aber weiter. Insbesondere die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sorgt bei vielen Pendlern und Reisenden für Befürchtungen: “Festgefahrener Tarifkonflikt: EVG droht mit massiven Bahnstreiks”. Kein Wunder also, dass neben dem Keyword “Tarifverhandlung” auch die Google-Suchen nach “Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft“ in den vergangenen Wochen massiv angestiegen sind.
BundID
Die BundID, auch bekannt als “Nutzerkonto Bund” wurde eingerichtet, damit die Bevölkerung Deutschlands gewisse Behördengänge online erledigen kann. Die ID dient dabei zur Identifizierung und Authentisierung der Benutzerin bzw. des Nutzers. Mit der BundID lassen sich dann Anträge online stellen, für die man zuvor in ein Bürgerbüro und eine Behörde gehen musste.
Lief die Registrierung zur BundID in den vergangenen Jahren trotz des Nutzens sehr schleppend, gab es Anfang dieses Jahres einen regelrechten Boom. Zu den 240.000 Accounts, die zwischen 2020 und 2022 entstanden, kamen allein zwischen Ende Januar und Ende Februar 150.000 dazu. Der Hauptgrund dürfte dabei die “200 Euro Einmalzahlung für Studierende, (Berufs-)Fachschülerinnen und Fachschüler” sein, die als Ausgleich für massiv gestiegene Energiekosten ausgezahlt wird. Um diese Einmalzahlung zu beantragen, brauchten die Studierenden, Schülerinnen und Schüler nämlich eine BundID.
