Hallo und Willkommen zur neuesten Ausgabe des SISTRIX-Newsletters “TrendWatch”. Die Deutschen interessieren sich für Animes, das Bürgergeld, KI-generierte Bilder und leckere Zimtschnecken. Das sind einige der aktuellen Such-Trends, die wir aus den SISTRIX-Daten identifiziert haben. Viel Spaß mit der neuesten Ausgabe!
Aniworld
Manga– und Anime-Serien erlebten in Deutschland in den vergangenen Jahren einen enormen Boom. Der Umsatz des Buchhandels mit dem Manga-Genre wuchs zwischen 2018 und 2022 von 38 auf 106 Millionen Euro – eine wahnsinnige Zuwachsrate. Auch wenn es 2023 kein gigantisches Wachstum mehr gab, haben sich die japanischen Comics als populäres Segment etabliert.
Die Verfilmungen der Mangas, Anime-Filme oder -Serien, sind ebenso populär, oft aber nicht so einfach auf Streamingdiensten zu finden. Von Hits wie „Naruto“ oder “One Piece” gibt es dann nur einzelne Staffeln, ein Schauen von Anfang an ist schwer möglich. Die Großen der Streaming-Branche wie Netflix oder Amazon bieten den Fans oft zu wenig.
Die Lücke versuchen Angebote wie “Aniworld” zu schließen, eine Website, die nach eigenen Angaben “mehr als 1.000+ lizenzfreie Animes kostenlos als Stream” anbietet, darunter so gut wie alle Hits. Problem an der Sache: Auch wenn es mit Worten wie “lizenzfrei” so klingt, ist “Aniworld” keineswegs legal. Die Website verlinkt Folgen, die anonym auf obskuren Video-Plattformen hochgeladen wurden, die es mit den Urheberrechten nicht so ernst nehmen. So tut “Aniworld” so, als wäre man legal, weil man ja nur Links anbietet, doch die Videos hinter den Links sind eben nicht legal. Naturgemäß hat “Aniworld” daher auch kein Impressum.
Für die Branche ist die Popularität – nach “Aniworld” wird allein in Deutschland mittlerweile über 400.000 Mal pro Monat gesucht – solcher Plattformen natürlich ein Problem. Fans von Animes sollten daher auf legale Angebote ausweichen. Populäre Streamingdienste wie Crunchyroll bieten ebenfalls eine riesige Auswahl – und das vollkommen legal.
Bürgergeld Rechner
Zum 1. Januar 2023 wurde das Arbeitslosengeld II, besser bekannt als Hartz IV, in “Bürgergeld” umbenannt. Der neue Name sollte neben diversen Neuregelungen das schlechte Image von Hartz IV beseitigen und den Sinn der Grundsicherung für Arbeitssuchende besser abbilden. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales schreibt: “Mit freiem Kopf in die berufliche Zukunft starten. Lebensunterhalt und Wohnung gesichert wissen.”
Doch auch um das “Bürgergeld” gibt es immer wieder Diskussionen. Die einen fordern eine Kürzung, damit sich “Arbeit wieder lohne”, für die anderen ist das “Bürgergeld” zu gering, um am sozialen Leben teilnehmen zu können. Zu viele Langzeitarbeitslose würden das “Bürgergeld” nutzen, um sich vor Arbeit zu drücken, ist ein anderer Vorwurf. Expertinnen und Experten sehen das anders, die Zahl derjenigen, die sich weigern, zu arbeiten, sei “nicht wahnsinnig groß und auf keinen Fall so entscheidend für die deutsche Volkswirtschaft”.
Das Interesse am Thema “Bürgergeld” ist auf jeden Fall groß, Suchbegriffe rund um die Grundsicherung werden hunderttausende male pro Monat gesucht. Besonders populär dabei: “Bürgergeld Rechner”, kleine Tools auf Websites, auf denen man sich seinen theoretischen Anspruch auf das “Bürgergeld” ausrechnen lassen kann. Viele solcher Rechner finden sich im Internet – von Jobcentern über Organisationen wie Caritas bis hin zu Medienhäusern bieten sie an.
Meta Quest 3
Das Metaverse und Virtual Reality warten immer noch auf den großen Durchbruch im Mainstream. Einem Großteil der Menschen scheint es weiterhin suspekt zu sein, eine Brille aufzusetzen, um in eine digitale Welt einzutauchen. Mit dem Virtual-Reality-Headset Meta Quest 3 will der Facebook-Instagram-Whatsapp-Konzern Meta etwas daran ändern.
Das Headset erschien im Oktober 2023, die günstigste Variante kostet in Deutschland 550 Euro. Die Besonderheit des Meta Quest 3 neben den besseren Displays mit höherer Auflösung sind u.a. zwei 4-Megapixel-Farbkameras, die einen sogenannten Passthrough-Modus ermöglichen. Sprich: Man kann in entsprechenden Anwendungen auf den Screens des Headsets auch den Raum sehen, in dem man sich im “echten” Leben gerade befindet.
Die Meinungen zum Meta Quest 3 sind insgesamt durchaus positiv, das große Problem ist allerdings weiterhin die Software. Sprich: Es gibt nicht genug Anwendungen, Spiele, Apps, die das Potenzial des Geräts ausnutzen. “GameStar” schreibt als Fazit eines ausführlichen Tests beispielsweise: “Wenn Quest 3 für die Masse attraktiv werden soll, braucht es Spiele und Apps, die maßgeschneidert sind. Es braucht überwältigende Erlebnisse mit langer Spielzeit und hoher Spieltiefe, sowohl in Mixed Reality als auch in VR. Zudem muss das Metaversum endlich breiten Nutzen für die Allgemeinheit finden. Ich kann nur hoffen, dass genügend Softwareschmieden liefern.”