TrendWatch Juli 2024

Hallo und Willkommen zur neuesten Ausgabe des SISTRIX-Newsletters „TrendWatch”. Die Deutschen interessieren sich für Rüstungs-Aktien, Haarglätter, das Entgiften ihrer Leber und KI-generierte Musik. Das sind einige der aktuellen Suchtrends, die wir anhand der SISTRIX-Daten identifiziert haben. Viel Spaß mit der neuesten Ausgabe!

Rückrufaktion

Trendgrafik mit steigendem Suchvolumen nach "Rückrufaktion" seit 2024.
Trendgrafik für „Rückrufaktion“.

Im Laufe der vergangenen Jahre hat sich das Interesse der Menschen an Informationen zu Rückrufaktionen stetig gesteigert. Mit diesem Begriff werden Maßnahmen von Firmen bezeichnet, die „zur Abwendung von Personen- oder Sachschäden durch fehlerhafte Produkte oder Dienstleistungen” durchgeführt werden. Im Frühjahr 2024 gab es laut SISTRIX-Daten einen extremen Peak. Ein möglicher Grund: der Rückruf von Tiefkühlspinat verschiedener Supermarkt- und Discounter-Eigenmarken wegen möglicher Metallspäne in den Produkten. Betroffen waren mit REWE, EDEKA und Netto gleich drei große Ketten.

Auch unabhängig vom Spinat sind es vor allem Lebensmittel, Produkte für den Haushalt, aber auch Automobile, die im Zusammenhang mit Rückrufaktionen für großes Aufsehen und Interesse sorgen. So wird zusammen mit dem Keyword oft nach Automobilmarken und Supermarktketten gesucht. Wie groß die Zahl von Produkten ist, die vom Hersteller wegen Gefahren zurückgerufen werden, zeigt sich u.a. auf der Website produktwarnung.eu, die am meisten von den Suchen profitiert. Doch auch Verbrauchermagazine bis hin zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen informieren über besonders wichtige Rückrufaktionen. Der rbb liefert mit seinem Magazin „Super.Markt” stetig aktualisierte Übersichten.

Leber entgiften

Grafik mit stark ansteigenden Suchanfragen nach "Leber entgiften" seit Anfang 2024.
Trendgrafik für „Leber entgiften“.

Die Leber ist mit einem Gewicht von 1,4 bis 1,8 Kilogramm das schwerste innere Organ des Menschen und mit ihren Funktionen lebenswichtig. Sie dient u.a. als „Entgiftungszentrale des Körpers: Schadstoffe, Alkohol, Medikamente und auch bestimmte körpereigene Substanzen werden in der Leber um- und abgebaut und auf diese Weise ‚unschädlich gemacht’.

Trotz ihrer Robustheit und der Tatsache, dass sie mit diesen vielen Giften umgehen kann, ist die Leber keineswegs unzerstörbar. Die heutige Lebens- und Ernährungsweise vieler Menschen mit zu viel Fett, Kohlenhydraten, Zucker, Alkohol und Nikotin schadet der Leber langfristig. Folge: Leberprobleme oder eine Fettleber.

Viele Menschen suchen im Netz daher danach, wie sich die Leber „entgiften” lässt. In den vergangenen 18 Monaten scheint dem Suchvolumen nach ein regelrechter Hype ums „Leber entgiften” entstanden zu sein, im Jahr 2024 gab es laut SISTRIX-Berechnungen sogar Monate mit mehr als einer halben Million Suchen nach diesem Keyword!

Ein großer Teil der Menschen sucht dabei auch nach Produkten, mit denen sie ihrer Leber helfen können, seriöse und unseriöse Anbieter haben natürlich vieles zu diesem Thema im Angebot. Allerdings: Wissenschaftler warnen teilweise sogar vor solchen “Detox”-Produkten, die der Gesundheit manchmal sogar mehr schaden als helfen. Stattdessen werden einfache Hausmittel empfohlen, viel trinken, auch bestimmte Kräutertees, Lebensmittel mit Bitterstoffen wie Artischocken oder Chicorée, dazu ohnehin gesunde Dinge wie viel Bewegung, weniger Stress und kein Alkohol und Nikotin.

Renk Aktie

Suchgrafik mit stark ansteigendem Volumen nach "Renk Aktie".
Trendgrafik für „Renk Aktie“.

Die Renk Group ist nach Eigendarstellung „einer der weltweit führenden Hersteller von einsatzkritischen Antriebslösungen für eine Vielzahl von Verteidigungs- und zivilen Endmärkten”. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Augsburg stellt beispielsweise Spezialgetriebe für Panzer, Fregatten und Eisbrecher her, zudem Fahrwerke und Dämpfungssysteme für militärische Ketten- und Radfahrzeuge. Renk gehört damit u.a. zu den Zulieferern des Rüstungsunternehmens Rheinmetall.

Im Februar ging Renk an die Frankfurter Börse – mit einem ersten Preis von 17,50 Euro pro Aktie. Dank „praller Auftragsbücher” und einem Rekord-Auftragsbestand von 4,6 Milliarden Euro stieg der Aktienkurs der Firma Ende März und Anfang April auf ein Hoch von mehr als 36 Euro. Wer beim IPO dabei war und hier verkaufte, konnte also innerhalb weniger Wochen einen stattlichen Gewinn machen. Wie es an der Börse aber so ist: Nichts ist sicher. Und so fiel die Aktie zwischenzeitlich wieder auf rund 24 Euro. Dem Interesse an der Aktie – und der gesamte Rüstungsbranche tut das aber keinen Abbruch. In unsicheren Zeiten mit einem Krieg in Europa ohnehin nicht.