Hallo und Willkommen zur neuesten Ausgabe des SISTRIX-Newsletters “TrendWatch”. Die Deutschen wollen wissen, was ein “Talahon” ist, sie schauen “Maxton Hall”, tragen Sneaker von Asics und informieren sich über ein neues E-Auto von Skoda und den Slushi von Ninja. Das sind einige der aktuellen Suchtrends aus dem letzten Monat, die wir anhand der SISTRIX-Daten identifiziert haben. Viel Spaß mit der neuesten Ausgabe!
Talahon
Die Wahl des Jugendwortes des Jahres, durchgeführt vom Langenscheidt Verlag, sorgt alljährlich für Diskussionen. Manche Worte werden von Jugendlichen viel genutzt, andere kaum, wieder andere hat so manche Person der entsprechenden Altersgruppe nie gehört. Im Jahr 2024 gewann das Wort “Aura” den Titel “Jugendwort des Jahres”. Laut Langenscheidt werde es im Bezug auf die “persönliche Ausstrahlung” oder den “Eindruck, den eine Person auf andere macht” verwendet, “oft scherzhaft”. Ein Beispiel: “Ich dachte, es gibt keine Stufe mehr und bin gestolpert. Minus 5000 Aura!”
Für mehr Aufmerksamkeit im Netz sorgte in den vergangenen Wochen und Monaten allerdings der Begriff “Talahon”, der auf Platz 2 der Wahl landete. Auch hier wieder die Definition laut Langenscheidt: “abgeleitet aus dem Arabischen, bedeutet ‘komm her’; wird von und für Menschen mit stereotypen Merkmalen oder Verhaltensweisen verwendet. Beispiel: Mit meiner Brusttasche fühle ich mich wie ein Talahon.” Bekannt geworden ist das Wort u.a. durch TikTok und einen Song des Rappers Hassan.
Ein Grund für das hohe Suchvolumen dürfte auch die Umstrittenheit des Begriffs sein – bzw. die Umstrittenheit derjenigen, die sich als “Talahons” betiteln. So bezeichnete “Bild” das “Steinzeitdenken” der “Talahons” als “widerlichen TikTok-Trend”. Der WDR schreibt: “Auf TikTok inszenieren sich unter dem Hashtag #talahon seitdem meist junge Einwanderer. Einige spielen mit einem Augenzwinkern den halbstarken Gangster, andere zeigen aggressives Verhalten, blicken grimmig in die Kamera oder boxen in die Luft.” Und: “In einigen Videos unter dem Trend wird tatsächlich ein problematisches Frauenbild reproduziert: ‘Eine (brauchst) du zum kochen, eine zum putzen’. In kurzer Zeit ist der ‘Talahon’ zum Feindbild geworden. Der Begriff wird inzwischen auch von Rechten benutzt, um eine ganze Personengruppe herabzuwürdigen – vor allem junge Männer arabischer Abstammung.”
Maxton Hall
Filme und Serien tauchen sehr oft in den Google Trends auf. Läuft ein neuer Film im Kino an oder wird im Fernsehen gezeigt, startet eine Serie bei Netflix oder Prime, so wird direkt nach allem möglichen rund um die Produktion gesucht: nach den Schauspielern, der Musik, usw. Eine Serie, deren Suchvolumen weit über die üblichen wenigen Tage sehr groß blieb, ist “Maxton Hall”.
Die Serie ist eine deutsche Produktion von UFA Fiction und basiert auf den Bestsellern “Save me”, “Save you” und “Save us” von Mona Kasten. Erzählt wird eine Liebesgeschichte an der Maxton-Hall-Privatschule, verbunden mit jeder Menge Intrigen und Drama.
Die sechs Folgen der ersten “Maxton Hall”-Staffel gingen im Mai bei Amazons Streamingdienst Prime Video online und wurden direkt zum Megahit. In Deutschland waren sie über 130 mal in den täglichen Prime-Video-Charts vertreten, weltweit landete “Maxton Hall” in mehr als 120 Ländern in den Charts und ist im Bezug auf die Zahlen der ersten Woche nach Start die meistgesehene internationale (also nicht-amerikanische) Serie aller bisherigen Prime-Video-Zeiten. Kein Wunder also, dass bereits kurz nach der Premiere der ersten Staffel eine weitere in Auftrag gegeben wurde.
Tierkreiszeichen
Laut Wikipedia sind die Tierkreiszeichen “die zwölf gleich großen Abschnitte der Ekliptik, der Bahnebene der Erde beim Umlauf um die Sonne und zugleich die scheinbare jährliche Bahn der Sonne auf der Himmelskugel.” Der Name kommt demnach daher, “dass im Altertum die Position der Sonne in der Ekliptik zu bestimmten Jahreszeiten mit den damals benannten Sternbildern übereinstimmte. So befand sich damals die Sonne am Frühlingspunkt, also zur Zeit der Frühjahrstagundnachtgleiche, tatsächlich im Sternbild Widder.”
Während die Tierkreiszeichen in der Astronomie keine große Rolle mehr spielen, sind sie in der Astrologie enorm wichtig. Jedes Horoskop, das in Massenmedien zu lesen ist, basiert auf ihnen. Neben den in Europa bekannten Tierkreiszeichen gibt es auch welche in anderen Regionen der Erde, Indien und China beispielsweise. Der Blick auf die verwandten Keywords in den SISTRIX-Daten zeigt, dass insbesondere nach den chinesischen Tierkreiszeichen viel gesucht wird, sich viele Menschen hierzulande also verstärkt dafür interessieren.
Die chinesischen Zeichen unterscheiden sich auf den ersten Blick schon allein durch die Tiernamen von den in Europa bekannten: Ratte, Büffel, Tiger und Hase gibt es in der europäischen Astrologie ebenso wenig wie Drache, Schlange, Affe oder Schwein. Im Gegensatz zur europäischen Astrologie gibt es in China keine Himmelskonstellationen und Berechnungen von Positionen am Himmel zum Zeitpunkt der Geburt. Stattdessen wird das Geburtsjahr einem der zwölf Tierkreiszeichen zugeordnet. 2024 ist beispielsweise das Jahr des Drachen, 2025 wird wieder ein Jahr der Schlange sein.