Hallo und Willkommen zur neuesten Ausgabe des SISTRIX-Newsletters “TrendWatch”. Die Deutschen schreiben mit “DeepL Write”, informieren sich bei der Bundesnetzagentur, suchen nach Willingen und Elversberg – und haben Appetit auf Pizza.
Starfield
Einer der größten Videospiel-Launches des Jahres 2023 war der des Open-World-Rollenspiels “Starfield”, das im Jahr 2330 angesiedelt ist und in 100 Planetensystemen mit über 1.000 Planeten spielt. Am 6. September wurde es von der Microsoft-Tochter Bethesda Software veröffentlicht, rund 14 Tage später meldete das Unternehmen bereits 10 Millionen weltweite “Starfield”-Spielerinnen und -Spieler.
Neben den Umsätzen, die Microsoft/Bethesda mit den Verkäufen des Spiels generiert, sorgte “Starfield” auch dafür, dass sich die Abo-Zahlen des Microsoft-”Game Pass” so positiv entwickelten wie nie zuvor. Das Spiel ist exklusiv für Windows-PCs und Xbox-Konsolen erschienen und war direkt beim Start auch für Abonnentinnen und Abonnenten des “Game Pass” verfügbar. Wie Microsoft bei der Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das jüngste Quartal bekannt gab, wurde durch “Starfield” ein “Rekord für die meisten Game-Pass-Abonnements aufgestellt, die jemals an einem einzigen Tag hinzugefügt wurden”.
DeepL Write
Eine der bekanntesten und frühesten Anwendungen in Sachen Künstlicher Intelligenz aus Deutschland war der Übersetzer von DeepL aus Köln. Das Tool übersetzt Texte in bzw. aus unterschiedlichsten Sprachen und ist dabei seit Jahren besser als große Player wie Google. Geld verdient DeepL u.a. mit der Pro-Version des Übersetzungs-Tools, mit dem auch unbegrenzt große Dokumente übersetzt werden können.
Anfang des Jahres startete das Unternehmen sein zweites Tool: “DeepL Write”. Zweck des Services: Texte schöner und korrekter zu machen: “Write verbessert dabei nicht nur Grammatik- und Rechtschreibfehler, sondern schlägt Ihnen auch alternative Formulierungen für Ton, Stil und Wortwahl vor.” Auch dieses Tool kommt offenbar gut an, der steile Anstieg des Suchvolumens spricht zumindest dafür.
Slotmagie
Mit gigantischen Werbeinvestitionen versuchen Anbieter von Online-Glücksspiel-Plattformen, neue Kundschaft zu gewinnen. In den ersten neun Monaten des Jahres 2023 lagen die Brutto-Werbeaufwendungen der Branche “Glücksspiel” laut Analyse-Unternehmen Nielsen in Deutschland bei 439,4 Millionen Euro und damit 41,8 Prozent über denen des Vorjahreszeitraums.
Bedenklich: eine Zielgruppe, die Plattformen wie “Slotmagie” dabei ins Auge gefasst haben, ist das junge Publikum. Bedenklich deswegen, weil es nie so einfach war, spielsüchtig zu werden wie heute. Musste man früher noch in dunkle Spielhallen gehen, reicht heute der Download einer App oder der Besuch einer Website. Zwar haben viele der Anbieter eine deutsche Lizenz, sitzen aber auf Malta – und damit in einem Land, in dem sie zum einen sehr geringe Steuern bezahlen müssen – und zum anderen von Politik und Justiz weitgehend gegen Urteile aus anderen europäischen Ländern geschützt sind.