Bei Keyword- und URL-Kannibalismus geht es um die oft negativen Auswirkungen, wenn zwei oder mehr Beiträge der gleichen Domain auf derselben Ergebnisseite von Google ranken.
- Schritt-für-Schritt Beispiel: Kannibalismus einer E-Commerce Webseite
- Domain auswählen und Kannibalismus anzeigen
- Liste der kannibalisierenden Keywords verfeinern
- Was bedeutet Kannibalismus für SEO?
- Kannibalismus-Typen
- Einfluss von Kannibalismus
- Wie lassen sich Kannibalismus-Probleme lösen?
- Interne Linkstruktur
- Inhalte zusammenführen
- Inhalte löschen
- Wie erkenne ich Keyword-Kannibalismus?
- Manuelle Suche mit Suchoperatoren
- Google Search Console
- Interne Suche
- SISTRIX
- Die Chancen einer Kannibalisierung verringern
- Passe deinen Keyword Plan an
- Passe SEO-Schlüssel-Elemente an
Wird dieses Problem gelöst, kann sich die Domainsichtbarkeit verbessern. In diesem Tutorial zeigen wir dir deshalb Wege, wie du Kannibalismus-Probleme aufspüren und lösen kannst, um bessere Rankings zu erzielen.
Schritt-für-Schritt Beispiel: Kannibalismus einer E-Commerce Webseite
Wir gehen später in diesem Beitrag genauer auf die verschiedenen Arten des Kannibalismus ein und zeigen die verschiedenen Wege, wie diese ausgewertet und aufgelöst werden können. Zuerst möchten wir uns jedoch ein weit verbreitetes Beispiel anschauen, bei dem ein Online-Shop mit seinen eigenen Kategorie- und Produkt-Seiten in Konkurrenz steht. Dies veranschaulicht gut, was genau Kannibalismus eigentlich bedeutet und warum das ein Problem ist.
Domain auswählen und Kannibalismus anzeigen
Wir fangen damit an, die Domain asos.com in die SISTRIX-Suchleiste einzugegeben.
In der Navigation auf der linken Seite wählen wir dann den Unterpunkt „Keywords“ 1.
In der Ergebnisliste starten wir mit einem Klick auf den vorgefertigten „Keyword Kannibalismus anzeigen“-Filter bei 2. Damit werden alle Keywords herausgesucht, bei denen mindestens zwei Ergebnisse der Domain in den Suchergebnissen ranken.
In seltenen Fällen bei größeren Domains mit sehr vielen Keywords wird dieser Filter nicht angezeigt, da die Datenmenge dann zu groß ist. Versuche in diesem Fall, dir einen bestimmten Bereich – zum Beispiel ein spezielles Verzeichnis oder einen Host – der Domain herauszusuchen und untersuche diesen auf Keyword-Kannibalismus.
Mit einem Klick auf die Spaltenüberschrift bei „Suchvolumen“ 3 lässt sich die Liste absteigend nach dem höchsten Suchvolumen sortieren.
Hast du den Filter ausgewählt und die Liste sortiert, kannst du dir neben dem Keyword 4 die weiteren Rankings aufklappen. In der rechten Spalte 5 siehst du dann, welche URLs der Domain für dieses Keyword ranken.
Liste der kannibalisierenden Keywords verfeinern
In den meisten Fällen lohnt es sich, die eigenen Brand-Keywords bei der Auswertung zu ignorieren. Denn bei diesen Website-Suchen ist davon auszugehen, dass die Domain mehrfach in den SERPs auftaucht.
Um die Brand-Keywords auszuschließen, wählst du über den grünen Button „Jetzt Filtern“ 1 zunächst den „Keyword“-Filter aus, wählst dann die Einstellung „Beinhaltet den Text nicht“ 2 und gibst dort den Brand-Namen ein.
In unserem Fall wählen wir also, dass der Text „asos“ nicht in den Keywords enthalten sein soll.
Darüber hinaus lohnt es sich, die Analyse der kannibalisierenden Keywords auf die Top-10 zu beschränken. Mit einem Positions-Filter 3 lassen sich die Ergebnisse zum Beispiel auf die Position zwischen 6 und 10 reduzieren 4.
In einer Tabelle finden wir nun URLs aus verschiedenen Verzeichnissen wie (abgesehen von /de/) /herren/, /damen/ aber auch aus Verzeichnissen von Markennamen oder dem /entdecken/-Verzeichnis. Wir suchen nach Suchbegriffen mit einem hohen Suchvolumen, die eindeutig einem Keyword zugeordnet werden können und für die eine Unterkategorie oder direkte Produktseite rankt.
In vielen Fällen ermöglicht es die Seitenstruktur der analysierten Domain, die Verzeichnisse auch jeweils einzeln auszuwerten. So könnten wir uns bei asos.com zum Beispiel nur die Ergebnisse des /damen/-Verzeichnisses oder sogar nur die Ergebnisse von /damen/schuhe/ anschauen.
Ein Beispiel von oben ist das Keyword „overknee stiefel“ 1. Dieses Keyword ist gut definiert und eine der beiden rankenden URLs führt zu der entsprechenden Kategorieseite, die andere direkt zu einem Produkt 2. Letztere URL ist aber möglicherweise zu spezifisch für die eher generelle Suchanfrage.
Wir gehen im Verlauf dieses Artikels detailliert auf verschiedene Szenarien ein. In diesem Fall wäre die Anpassung der internen Verlinkungen für die rankenden URLs der erste Optimierungs-Versuch. Die durchgehende Nutzung des Anker-Texts „Overknee Stiefel“ für die Verlinkung der Oberkategorie ist möglicherweise schon ausreichend.
Was bedeutet Kannibalismus für SEO?
Was also genau ist Kannibalismus: Keyword-Kannibalismus ist ein häufig auftretendes Phänomen, bei dem verschiedene Unterseiten deiner Domain miteinander in Konkurrenz stehen. Diese Konkurrenz in den Suchergebnissen kann dann zu Problemen bei den folgenden Konzepten führen:
- Deine organische CTR
- Interne Links
- Externe Links
- Inhalte
- Traffic
- Conversions
Manchmal entsteht Kannibalismus aus fehlender Planung heraus. Es kann auch aufkommen, weil verschiedene Projekte eine undefinierte Struktur haben oder wenn die Content-Strategie nicht geplant, sondern improvisiert wurde. In all diesen Fällen kann es dazu kommen, dass Inhalte erstellt werden, die sich sehr ähneln und auf die gleichen Suchanfragen abzielen.
Auch kann es, besonders bei großen Webseiten, die viele Informationen und Inhalte veröffentlichen, dazu kommen, dass Themen von Zeit zu Zeit wiederholt oder auf verschiedenen URLs publiziert werden.
Es ist außerdem möglich, dass eine Webseite eine hohe Autorität zu einem Themengebiet besitzt und Suchmaschinen verschiedene Seiten der gleichen Domain auf den Ergebnisseiten ausspielen, um mehrdeutigen Suchintentionen gerecht zu werden.
Es gibt sicherlich Situationen, bei denen solche Mehrfachrankings in Googles Top-10 durchaus „positiv“ für die Domain sind. Das ist der Fall, wenn die Domain mehr als einmal rankt und die Ergebnisse in Kombination eine höhere Click Through Rate (CTR) erreichen.
Eine weitere Quelle für Kannibalisimus können Seiten sein, die zum einen sehr tief in der Seitenarchitektur der Domain liegen und zudem andere starke Signale erhalten. Damit werden verwirrende Signale an Google und die Ranking-Algorithmen gesandt. Dies kann dazu führen, dass zum Beispiel jede Woche eine andere URL der Domain für das gleiche Keyword rankt.
Kannibalismus-Typen
Es gibt viele verschiedene Gründe, wie es zu Fällen von Keyword-Kannibalismus kommen kann. Wir haben diese zur besseren Übersicht in die folgenden Kategorien gruppiert:
- Verschiedene URLs ranken für ein spezifisches Keyword
- URLs haben dieselbe Zielsetzung
- URLs haben unterschiedliche Zielsetzungen
- Zwei URLs wechseln sich im Ranking ab
- Kann an der Seitenstruktur liegen
- Kann an der Nutzerintention liegen
- Doppelte Titel- oder Meta-Descriptions, die dasselbe Keyword beinhalten
Wie schon angesprochen gibt es durchaus Fälle, bei denen ein Mehrfachranking positiv ist. Damit lässt sich eine höhere „Ausnutzung der Suchergebnisse“ erreichen (search engine saturation), was wiederum durch den bewussten Einsatz von verschiedenen Inhalten für verschiedene Suchintentionen innerhalb einer Suchergebnisseite geschieht.
Kannibalismus hingegen ist negativ und kann vorkommen wenn:
- es keinen Zusammenhang zwischen einer rankenden URL und der dazugehörigen Nutzerintention gibt. Ein Beispiel hierfür wäre ein Blogpost, der anstelle einer Produktseite gerankt wird.
- sich URLs mit doppelten Inhalten im Ranking abwechseln. Diese strukturelle Schwäche kommt zum Beispiel bei Seiten vor, bei denen gefilterte Unterseiten anstelle der eigentlichen Produktseite ranken.
Einfluss von Kannibalismus
Jedes SEO-Projekt kann von Kannibalismus betroffen sein. Schauen wir uns jetzt die wichtigsten (negativen) Auswirkungen an, die dadurch entstehen:
- Autorität wird verringert: Wenn es mehr als eine URL gibt, die für das gleiche Keyword rankt, werden die Vertrauenskriterien häufig zwischen den verschiedenen URLs aufgeteilt. Dazu gehören CTR, Traffic und generelle Autoritätskriterien. All das sollte im besten Fall auf einer URL gebündelt werden.
- Interne und externe Links als Ranking-Faktor werden verwässert: Es ist nicht möglich, die Ranking-Signale für ein bestimmtes Keyword, die über verschiedene Links – intern wie extern – auf die Seite kommen, zu verstärken. Bei der Wahl des Anker-Textes für die verschiedenen URLs solltest du dir die Frage stellen, welcher Ankertext für welches Thema sinnvoll ist.
- Crawl Budget wird aufgeteilt: Wenn verschiedene Seiten einen Fokus auf dasselbe Keyword haben, werden alle Versionen unnötigerweise gecrawlt und indexiert. Dies macht sich schon bei mittelgroßen Webseiten bemerkbar und wird bei sehr großen Webseiten schnell zum Problem.
- Conversion Rate kann aufgeteilt oder verringert werden: Wenn es mehrere Seiten zum gleichen Thema oder der gleichen Suchintention gibt, ist es häufig so, dass eine dieser Seiten besser geeignet ist als die andere(n). Dass die anderen Seiten trotzdem ranken, kann bei der „passenden Seite“ zu Einbußen ihrer Zugkraft und dadurch auch der Verkäufe führen.
- Verringerte Sichtbarkeit: Stell dir vor, zwei URLs einer Domain ranken auf Position 9 und 12. Die Fokussierung hingegen auf nur eine URL könnte dazu führen, dass diese weiter oben auf der ersten Seite angezeigt wird.
Wie lassen sich Kannibalismus-Probleme lösen?
Nun zum spannendsten Teil: Was kannst du tun, um Kannibalismus-Probleme zu lösen? Zunächst einmal musst du Kannibalismus finden. Exemplarisch haben wir das bereits oben gemacht, weiter unten erklären wir verschiedene Wege noch einmal genauer.
Hast du Kannibalismus gefunden, gibt es eine ganze Reihe an Möglichkeiten, diesen aufzulösen. Welche Option die richtige ist, wird davon abhängen, um welchen Aspekt einer Kannibalisierung es sich handelt und welche Ressourcen dir für die Lösung zur Verfügung stehen.
So brauchst du zum Beispiel bei inhaltlichen Änderungen oder der Anpassung von internen Links die Hilfe des Redaktions-Teams. Wohingegen beim Setzen von Weiterleitungen möglicherweise die Website-Administration in Aktion treten muss.
Interne Linkstruktur
Die Links, die zwischen verschiedenen Seiten der gleichen Domain gesetzt werden, sind häufig organisch und ohne einen vorherigen Plan gewachsen. Damit sind interne Links sehr häufig ein starkes Werkzeug im Arsenal eines SEOs. Interne Links aus den passenden Inhalten heraus und mit klar verständlichen Ankertexten auf wichtigen Seiten ermöglichen es Google und den Nutzern, einen sinnvollen Zusammenhang der Seitenstruktur zu erkennen, selbst wenn es sonst nicht viele Links gibt.
Es ist häufig möglich, Google durch eine stringente interne Verlinkung klar zu machen, welche URL für welches Keyword am passendsten ist, ohne dass der Inhalt der URLs angepasst werden muss.
In unserem Artikel „SEO-Basics: Interne Verlinkung optimieren“ an erfährst du alles Wichtige zur internen Verlinkung und was man dahingehend von der Wikipedia lernen kann.
Inhalte zusammenführen
Wenn es mehrere Seiten zum gleichen Thema gibt, die alle das gleiche Ziel verfolgen – zum Beispiel verschiedene Reiseberichte zu einem Urlaubsort – können idealerweise alle Signale und Bemühungen auf einer URL gebündelt werden. Damit wird vermieden, dass es verschiedene Unterseiten zum gleichen Thema gibt, die miteinander in Konkurrenz stehen. Es gibt dann nur eine Seite, die alle Vertrauenssignale auf sich vereint. Dazu kannst du folgendermaßen vorgehen:
- Canonical: Die „Canonical“ Anweisung gibt Google einen starken Hinweis darüber, welche URL als Originalquelle angesehen werden soll. Die Nutzung von Canonicals ist dabei nicht die optimale Lösung, da es nur ein Hinweis für Google ist und es passieren kann, dass Google diesem nicht folgt. Die Nutzung von Canonicals ist aber immer dann hilfreich, wenn es mehrere ähnliche oder gleiche Beiträge auf unterschiedlichen URLs gibt, die weiterhin einzeln aufgerufen werden sollen (zum Beispiel als Landingpage für verschiedene Kampagnen wie Email-Marketing, Social Media, etc.).
- Weiterleitung: Wenn zwei Beiträge zu einem zusammengefasst werden, wird die nicht mehr benötigte URL auf die andere weitergeleitet. In diesem Fall sollte vorher Folgendes geprüft werden:
– Welche Seite hat die besseren Rankings oder Erfolgs-Metriken?
– Welche Seite passt besser zu der gewünschten Suchintention?
Damit werden alle Vertrauenssignale auf eine URL fokussiert. Zudem sollten alle internen Links jetzt nur noch auf die Ziel-URL der Weiterleitung zeigen.
Inhalte löschen
Eine weitere Möglichkeit, Kannibalismus zu vermeiden, besteht darin, doppelte oder chaotisch erstellte Inhalte zu bereinigen. Wenn die Inhalte identisch oder fast gleich sind, können diese gelöscht werden. Vorausgesetzt die einzelnen Beiträge haben keine Erfolgs-Metriken (wie Besucher, Rankings oder eigene Backlinks). Falls dies der Fall wäre, gilt wieder der Punkt „Inhalte zusammenführen“.
Sollen die Inhalte aber wirklich entfernt werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Noindex: Wenn der Beitrag für andere Kanäle nebst SEO genutzt werden soll, kann mit einem „noindex“ gearbeitet werden, um diese URL zumindest aus Googles Index zu halten. Bei einer großflächigen Nutzung von „noindex“ muss jedoch ein starkes Augenmerk darauf gelegt werden, dass die Änderungen nicht zu Problemen mit interner Seitenautorität und Crawl-Budget führen.
- 404 oder 410: Es ist natürlich auch eine Option, die Inhalte einfach komplett zu löschen. Dies ist denkbar bei Seiten, die keine Ergebnisse geliefert haben und daher einfach überflüssig sind. Damit verhinderst du möglichen Kannibalismus und es werden nicht zu viele Seiten unnötig indexiert. Alles Weitere hierzu findest du in unserem Frag SISTRIX-Beitrag zu 404 und 410 Seiten.
Wie erkenne ich Keyword-Kannibalismus?
Ganz oben in diesem Tutorial haben wir schon exemplarisch Kannibalismus mit SISTRIX aufgedeckt. Es gibt aber verschiedene Möglichkeiten, URLs und Keywords zu identifizieren, bei denen es aktuell zu Kannibalismus innerhalb deines Projekts kommt:
Manuelle Suche mit Suchoperatoren
Zunächst nutzen wir den wohlbekannten „site“-Operator der Google-Suche, um zu prüfen, wie viele Inhalte einer Domain für eine bestimmte Suchanfrage bei Google zu finden sind.
Die Suche kann durch weitere Suchoperatoren noch verfeinert werden:
intitle: Um die Keywords zu filtern, die im Title-Tag der URL zu finden sind.
inurl: Um nach Keywords zu suchen, die auch in der URL selbst vorkommen müssen.
Schauen wir uns ein paar Beispiele an, bei denen das Augenmerk auf die Anzahl der „ungefähr“ gefundenen Artikel im Google Index gerichtet werden kann:
site:chefkoch.de Pfannkuchen
site:chefkoch.de inurl:pfannkuchen
site:chefkoch.de intitle:pfannkuchen
Google Search Console
Auch mit der Google Search Console kannst du nach Kannibalismus suchen. In dem Unterpunkt „Performance“ gibst du das Keyword als „Query“ ein und klickst auf den „Pages“-Tab. Dort findest du die URLs, die für diese Suchanfrage genügend Impressionen und Klicks haben, um angezeigt zu werden.
Hier lassen sich die URLs finden, die für die Suchanfrage ranken und eine sehr geringe CTR haben. Dies kann daran liegen, dass das Snippet nicht optimiert ist oder dass die URLs miteinander konkurrieren.
Prüfe hierbei auch, ob in dem ausgewerteten Zeitraum Änderungen am Inhalt oder der Struktur der Webseite vorgenommen wurden, wie zum Beispiel das Hinzufügen mehrerer Länder-Verzeichnisse für dieselbe Sprache.
Interne Suche
Informationen aus der internen Suche einer Webseite können manchmal helfen, ähnliche oder doppelte Inhalte für eine Suchanfrage zu erkennen. Dabei ist es wichtig, zu prüfen, wie die interne Suche für die Ausspielung der Ergebnisse konfiguriert wurde: Passender Typ, passende Anfrage, Matching der Groß-/Kleinschreibung, ob Relevanz mit einbezogen wird und bestimmte Attribute vergeben wurden etc.
Ein Beispiel: Die Suche nach „Schrank“ auf der deutschen Ikea Seite liefert 2.302 Produkte zurück.
Bei einer so umfangreichen Produktvielfalt lohnt es sich, eine oder sogar mehrere Kategorien mit diesem Attribut in der Seitennavigation aufzunehmen. Damit lässt sich die Suchintention besser fokussieren.
SISTRIX
Und auch mit SISTRIX kannst du, wie schon oben kurz gezeigt, Kannibalismus auf deiner Seite ausfindig machen. Die SISTRIX Toolbox ermöglicht es dir auf verschiedenen Wegen, sich potentiell kannibalisierende Seiten ausfindig zu machen. Drei Wege zeigen wir dir im Folgenden.
1 – Nutze die Keyword-Historie, um bei einem bestimmten Keyword die Zeitpunkte zu identifizieren, zu denen sich die rankende URL geändert hat.
In der Tabelle mit den rankenden URLs kannst du schnell erkennen, dass sich die URLs fast jede Woche ändern und dabei ganz unterschiedliche Positionen einnehmen.
Google scheint es nicht möglich zu sein, eine einzelne Seite auf t-online.de zu finden, die das beste Ergebnis für eine Suchanfrage nach der verstorbenen Queen ist.
2 – Nutze die Auswertung der URL-Veränderungen
Die zweite Möglichkeit ist die Auswertung über die Funktion „URL-Veränderungen“. Du findest sie in der Navigation auf der linken Seite.
Hier lassen sich schnell die Keywords erkennen, bei denen sich die URL zwischen zwei frei wählbaren Zeitpunkten verändert hat.
Mit Hilfe der Filterfunktion können die Ergebnisse zudem auf bestimmte Keyword- oder URL-Merkmale eingegrenzt werden. Zum Beispiel können nur die Keywords angezeigt werden, die das Wort „queen“ in der Suchanfrage beinhalten.
3 – Benutze den vorgefertigten Filter Keyword Kannibalismus anzeigen
Diese Option haben wir bereits oben in unserem Beispiel mit asos.com genutzt.
Klicke hierzu nachdem du die Domain in die Suchleiste eingegeben hast in der linken Navigation auf „Keywords“ und wähle dort den vorgefertigten Filter „Keyword Kannibalismus anzeigen“. Dir werden nun alle Keywords der Domain gezeigt, bei denen es mehr als eine rankende URL gibt.
Wenn dir der Filter nicht angezeigt werden sollte, ist die Datenmenge hinter der Domain, die du analysieren möchtest, zu groß. Wähle dann zum Beispiel einen Host oder ein bestimmtes Verzeichnis deiner Domain und analysiere gezielt diesen Bereich.
Die Ergebnisse dieser Auswertung können dann darauf geprüft werden, ob Folgendes vorliegt:
- Die Suchintention ist uneindeutig und verschiedene URLs sind für diese Nutzerintention passend.
- Die Webseite genießt genug Autorität, dass Google mehrere passende Beiträge anzeigt.
- Die Webseite hat ein Kannibalismus- oder Struktur-Problem.
Die Chancen einer Kannibalisierung verringern
Du solltest nicht nur Kannibalismus auflösen, sondern auch schon präventiv vorsorgen, möglichst gar nicht erst Kannibalismus-Probleme zu bekommen. Eine Möglichkeit, um einen möglichen Kannibalismus zu verringern, die sich besonders bei neuen Seiten anbietet oder bei solchen, bei denen eine Optimierungsstrategie erarbeitet wird, ist eine Anpassung der Strategie zur Erstellung von Beiträgen, und damit von URLs.
Passe deinen Keyword Plan an
Wenn es für neue Seiten keine spezifische Konzentrierung auf eine Suchanfrage gibt, kann es passieren, dass verschiedene Artikel entstehen, die jeweils Teilaspekte eines Themenbereichs abdecken. Diese Seiten stehen dann miteinander in Konkurrenz.
Beispiel: Wenn du einen Beitrag für einen eher generischen Suchbegriff planst, lohnt es sich oft, einen ausführlichen Ratgeber zu schreiben oder Zeit in die Optimierung einer Kategorieseite zu stecken, die alle Beiträge des Themengebietes sammelt. Die Beiträge selbst können dann die einzelnen Teilbereiche des Themas abdecken.
Hierbei ist es auch wichtig, die Nachfrage nach den Inhalten im Auge zu behalten. Dies ist besonders relevant, wenn du dich auf Long-Tail-Keywords konzentrierst, die meisten Suchenden jedoch eher generische Anfragen stellen. Im obigen Fall können wir auf der Suchergebnisseite sehen, dass die Suchintention ein Mix von „Do“- und „Know“-Intention ist.
Passe SEO-Schlüssel-Elemente an
Hast du den vorherigen Punkt beachtet und umgesetzt, sollte jeder Beitrag auf passende Weise optimiert werden. Das Feature „Keyword Discovery“ in SISTRIX hilft dabei. Darüber findest du schnell die Suchanfragen, die häufiger gestellt werden. Mit diesem Wissen lassen sich dann bestehende Beiträge optimieren oder neue erstellen, falls es noch keinen Beitrag für das Thema gibt.
Sobald die ausgewählten Keywords in eine Liste übertragen wurden, lässt sich dort das Marktumfeld einfach überblicken.
Du erhältst eine Tabelle mit den wichtigen Informationen zu dem jeweiligen Keyword. In der Navigationsleiste auf der linken Seite findest du verschiedene weiterführende Menüpunkte.
Zum Beispiel kannst du dir dort anzeigen lassen, welche SERP-Features häufig neben den organischen Ergebnissen angezeigt werden. Diese sollten bei der Erstellung der Beiträge in Betracht gezogen werden.
Weitere Informationen zur Arbeit mit Listen findest du in unserem Tutorial SISTRIX Toolbox Listen: Möglichkeiten, Ideen und Beispiele.
Mit diesem Wissen lässt sich anschließend die Ergebnisseite nach den verschiedenen Kennzahlen auswerten und eine passende Optimierungstabelle erstellen:
Typ | Keyword-Fokus | Suchintention | Arbeitstitel |
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Die Tabelle könnte zum Beispiel noch um Spalten zur Meta-Description, URL und H1 erweitert werden. Sobald die Tabelle fertig ist, lässt sich eine Strategie für die interne Verlinkung – inklusive der Nutzung der passenden Ankertexte – aufsetzen. Die Einbindung von Breadcrumbs hilft zudem, die jeweils erste Themenebene – zum Beispiel die Kategorieseite – zu stärken.
Mit diesen Maßnahmen solltest du gut vor Kannibalismus gewappnet sein.