6 Millionen Domains – 4 Gewinner. Mit „High Performance Content Formaten“ zu absolut beeindruckenden Rankingverteilungen und beispielhafter Sichtbarkeit in ihren jeweiligen Bereichen. Die Arbeit der Gewinner kann als „Blaupause“ für den eigenen Webseiten-Erfolg dienen.
Im Rahmen unserer Reihe “Visibility Leaders“ wollen wir regelmäßig verschiedene Branchen unter die Lupe nehmen und suchen dabei nach Websites mit einzigartiger Content-Performance – oder kurz: HPCFs (High Performance Content Formats).
Dabei haben wir mehrere Millionen von Domains und Tausende von Verzeichnissen und Keywords untersucht, um insgesamt 4 Gewinner zu küren. Jeweils 2 Gewinner in der Kategorie “Do” und 2 Gewinner in der Kategorie “Know”. Beide stehen hierbei für die Nutzerintention der Suchenden und repräsentieren die beiden grössten Gruppen: kommerziell orientierte Keywords – also Produkt Suchen – und informative Suchbegriffe – oft Produkttests und Empfehlungen.
In den beiden Kategorien stellen wir dabei jeweils ein großes und ein kleines Gewinner-Verzeichnis vor, das sich besonders hervorgetan hat.
Mit unserer Analyse wollen wir „Best Practise“-Beispiele zeigen, von denen sich alle Webseitenbetreibenden etwas abschauen können – egal wie groß oder klein oder aus welcher Branche. Dafür liefern wir auch umfangreiche Tabellen, mit denen eigene Analysen möglich sind.
Wer sich zunächst einen Überblick verschaffen möchte, findet hier alle Erkenntnisse zusammengefasst.
Als kleiner Hinweis: Alle Bilder dieses Beitrags sind zu den entsprechenden Stellen in SISTRIX oder den Webseiten verlinkt. Mit nur einem Klick können die Auswertungen also selbst nachvollzogen und weiter analysiert werden.
Doch zunächst zum Hintergrund des Sektors dieser Analyse:
Hintergrund Retail
Die Retail-Branche hatte nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Google Core Algorithmus Updates in 2023 und nun auch 2024 einiges an Volatilität zu verzeichnen. Die Branche spielt auch eine zentrale Rolle in den derzeit stattfindenden Anti-Trust-Prozessen gegen Google.
Der Suchmaschine wird vorgeworfen, ihre marktbeherrschende Stellung auszunutzen, unter anderem durch die Bevorzugung des eigenen Shopping-Produkts in den Suchergebnissen. Die Konsequenz: Ein verzerrter Wettbewerb, und immer weniger Platz für organische Treffer. Dies trifft die Branche besonders hart, die bereits durch die schleppende Erholung des E-Commerce-Sektors insgesamt betroffen ist.
Ob es die 4 Gewinner obgleich dem Gegenwind im Markt geschafft haben, ihre Sichtbarkeit weiter auszubauen, und welche Verzeichnisse dabei besonders hervorzuheben sind, werden wir in dieser Studie detailliert beleuchten. Die Ergebnisse dienen damit zur Inspiration für die eigene Content Strategie.
Die vollständige und durchsuchbare Liste der HPCF-Verzeichnisse ist auf der Übersichtsseite der Retail Visibility Leaders zu finden.
Die Gewinner – DO
Wie schon eingangs beschrieben, handelt es sich bei den Keywords im „DO“-Bereich vor allem um Produktsuchen mit kommerziellem Intent. Also Nutzer, die Produkte zum Kauf suchen.
In der Realität ist die Intention der Suchenden bei Produktsuchen jedoch oft ein Mix aus Do- und Know-Retail. Zum einen wollen Nutzende bei einer Suche nach iPhone 15 direkt zum Produkt, zum anderen erscheinen in den Suchergebnissen auch Kaufempfehlungen und Produkttests.
Dass sich die Intention – und damit die Zusammensetzung der Suchergebnisse – auch im Zeitverlauf ändern kann, wird insbesondere bei neuen Produktversionen deutlich: Sucht man beispielsweise nach iPhone 16, zeigt Google vor allem Know-Ergebnisse mit Informationen zu Leaks, News und Spekulationen. Nach dem Release des neuen iPhone dürften sich die Ergebnisse dann wieder deutlich in Richtung DO-Ergebnisse ändern.
Aber kommen wir nun zu unseren Gewinnern …
Otto
Unser erster HPCF-Gewinner ist otto.de mit dem Verzeichnis /heimtextilien/. Otto ist ein Schwergewicht im deutschen Retailmarkt und gehört zu den 15 sichtbarsten Websites in Deutschland. Insgesamt ist die Sichtbarkeitsentwicklung von Otto mit -15% leicht rückläufig, wenn man sich den Zeitraum der letzten 12 Monate anschaut:
Zoomt man hingegen in das Gewinner-Verzeichnis hinein, zeigt sich ein positiver Trend über die letzten 5 Jahre mit einem leichten Dämpfer, der gegebenenfalls auf die eingangs genannten Faktoren zurückzuführen ist.
Besonders beeindruckend bei einem so umfangreichen Verzeichnis mit mehr als 5% Anteil an der Gesamtsichtbarkeit, das mehr als 10.000 URLs und 182.000 Keywords enthält, ist die Rankingverteilung:
Otto schafft es hier, mit fast 60% aller Keywords zu Produkten und Kategorien auf der ersten Suchergebnisseite zu erscheinen, in einer Kategorie, die intern vermutlich zu einem der wichtigsten Umsatz-Segmente gehört.
Bei einer Umfrage, mit welcher Marke die Deutschen Heimtextilien vor allem in Verbindung bringen, sollte Otto unter den ersten Treffern landen. Die starke Performance ist also auch auf die starke Markenbekanntheit einer starken Haushaltsmarke zurückzuführen, die sich Otto über Jahrzehnte aufgebaut hat. Das sieht auch Google so:
Dies wird besonders deutlich, wenn wir uns die Top-Verzeichnisse im Heimtextilien-Segment anschauen:
Die 4 sichtbarsten Produktsegmente decken sich fast 1:1 mit den Google-Vorschlägen zur Marke.
Wenn wir uns nun anschauen, woher dieser Erfolg über die Markenstärke hinaus kommt, fallen vor allem zwei Dinge auf: Otto’s exzellente Informationsarchitektur und eine an den Nutzenden orientierte Content-Strategie.
Beim Aufruf einer Kategorieseite macht sich direkt die schnelle Ladegeschwindigkeit bemerkbar, die auch durch optimiertes Lazy-Loading und infinite Scrolling erreicht wird. Die Produkte sind nach Relevanz sortiert und stehen im Vordergrund. Darüber hinaus schafft Otto es, eine Vielzahl an weiteren Produktkategorien und Produkten optimal für Nutzende und Suchmaschinen über eine Haupt- und Unternavigation erreichbar zu machen und wichtige Produktsegmente logisch miteinander zu verknüpfen:
Wenn man das Ende der Kategorieseite erreicht hat, wird deutlich, dass Otto mehrere Intentionen auf einer Seite abdeckt: einerseits DO über das technisch optimierte Produktlisting, andererseits Know über umfangreiche Kaufberatungen von bis zu 2.000 Wörtern:
Dedizierte Kaufberatungen gibt es sowohl für Oberkategorien wie Heimtextilien, als auch für Produktkategorien wie Bettwäsche. Erste dient vermutlich eher für die semantische interne Verlinkung und Navigation, während letztere einen umfangreichen Leitfaden für unentschlossene Kunden bietet: von verschiedenen Designs, Materialien, Pflege bis hin zu Pflege-Tipps:
Die Strategie scheint aufzugehen: Vermutlich über Jahre mit Voraussicht auf Kundenzentrierung entstanden, bietet der Content nun einen komparativen Wettbewerbsvorteil, da E-E-A-T immer wichtiger wird und organische Treffer rar gesät sind. Wettbewerber können den Inhalt nicht ohne Weiteres nachbauen, insbesondere dann nicht, wenn die Margen aufgrund der eingangs erwähnten Lage unter Druck sind.
Auch wenn die Rate der Nutzerinteraktionen mit diesem Content vorerst unbekannt bleibt, scheint Otto mit dem Ansatz die richtigen Signale (u.a. E-E-A-T) an Suchmaschinen zu senden.
Sportscheck
Unser zweiter HPCF-Gewinner ist Sport-Versandhändler Sportscheck und das Verzeichnis sportscheck.com/laufjacken/. Obgleich der insgesamt positiven Sichtbarkeitsentwicklung der letzten 5 Jahre, gab es auch bei Sportscheck einen Rücksetzer im Oktober dieses Jahres, vermutlich nach den letzten Google Core-Algorithmus-Updates. Sportscheck zählt zu den Top 300 sichtbarsten Domains in Deutschland.
Auch wenn das Unternehmen als solches gerade vor Herausforderungen steht – im November musste der Sportfachhändler Insolvenz anmelden, nun will der italienische Konzern Cisalfa Sportscheck übernehmen – ist die Domain als solche und die geleistete SEO-Arbeit nicht weniger spannend.
Entgegen dem Trend der Hauptdomain, konnte das Verzeichnis /laufjacken/ in den letzten 6 Monaten um 40% zulegen:
Insgesamt hat es einen deutlichen kleineren Anteil an der Gesamtsichtbarkeit, zeigt jedoch eine außerordentliche Performance. Mehr als 75% der 745 Keywords und 78 URLs ranken in den Top-10 Suchergebnissen bei Google:
Zum relativ gesehen geringen Umfang des Verzeichnisses muss gesagt werden, dass die jeweiligen Produkte nicht unter den jeweiligen Haupt- und Unterkategorien aufgehängt sind, sondern unter Markenverzeichnissen:
Vermutlich wäre die Verzeichnis-Sichtbarkeit ansonsten insgesamt deutlich höher.
Wenn man sich dann jedoch die bestehenden Rankings genauer ansieht, stellen wir schnell fest, dass Sportscheck den generischen Bereich Laufjacken dominiert: Ein Großteil der Rankings umfasst die verschiedenen Arten von Laufjacken, Funktionen, Laufjacken für Männer / Frauen, Farbvariationen, Einsatzzweck, nahe Varianten wie Westen sowie angrenzende Marken wie Sympatex:
Beim Blick in die Suchergebnisse fällt auf, dass Google in diesem Segment vermehrt visuelle Ergebnisse zeigt und eine technische Optimierung, die Produktbilder crawlbar und indexierbar macht, ein wichtiger Faktor beim Ringen um Aufmerksamkeit und Nutzer-Klicks in den Suchergebnissen zu sein scheint. Die Dominanz von Sportscheck wird unterstrichen durch die Sitelinks unter dem organischen Snippet:
Durch die Dominanz der Product-Listing Ads stellt sich vermutlich noch ein anderer Faktor ein, der Sportscheck dabei hilft, die Top-Position zu halten: Nutzende, die nach Laufjacken suchen, sehen above-the-fold eigentlich nur Ads und Sportscheck.
Es darf davon ausgegangen werden, dass das Position 1-Ergebnis eine überproportional hohe CTR erzielt, die sich wiederum positiv auf das Ranking und die Gesamtperformance auswirkt. Dazu gibt es einen Branding-Effekt: Laufjacken = Sportscheck.
Doch woher kommt die Top-Performance des Verzeichnisses /laufjacken/?
Auch hier möchte ich die Informationsarchitektur hervorheben – diesmal in Form von Facetten (Laufjacke Damen gelb) – die Suchmaschinen zur Verfügung gestellt werden, ohne unnötigen Bloat zu erzeugen und eine exzellente UX.
Auf einen Blick sind alle relevanten Aspekte, die beim Laufjacken-Kauf entscheidend sind, sichtbar: die breite Auswahl von Marken, die Features (nachhaltig), Bewertungen von Nutzenden, alle Farbvarianten im direkten Vergleich und in die Listings integrierte Links zu weiteren Facetten, Blogartikeln, Video-Kaufberatung und mehr. Dazu kommt eine hilfreiche Sortierung:
Bei näherer Recherche fällt auf, dass Sportscheck nicht alle Facetten bedient, z.B. gibt es keine Landing Page für den Suchbegriff: Laufjacke Damen Winter, obwohl im Kategorienseitentext darauf hingewiesen wird. Dies ebnet den Weg für andere Wettbewerber, zeigt aber gleichzeitig weiteres Wachstumspotenzial.
Auch Sportscheck setzt auf Kategorieseitentexte, die meiner Meinung nach etwas strukturierter, nutzungsfreundlicher und mehr auf Kaufberatung ausgelegt sein könnten:
Unterkategorien und Facetten-Seiten scheinen derzeit ohne Content auszukommen. Gerade hier sehe ich aber noch Potential – im Tandem mit weiteren Facetten – die dominante Position auszunutzen und die Anzahl an Suchbegriffen weiter auszubauen.
Spannend wird zu beobachten sein, wie sich die geplante Übernahme von Sportscheck auf die organische Performance auswirken wird.
Insgesamt eine beeindruckende Performance beider Verzeichnisse!
Die Gewinner – KNOW
Im Bereich Know haben wir zwei Gewinner gewählt, die ihren überwiegenden Teil der Sichtbarkeit aus Know Keywords generieren – mindestens zu 50%. Wie auch im Do-Segment, sind die verschiedenen Absichten der Nutzenden auch hier oft gemischt – auch deshalb, weil eine Kaufentscheidung selten linear verläuft und die Produkte unterschiedlichen Erklärungsbedarf haben:
Ich vermute, dass die Hälfte der lesenden Personen dieses Artikels nicht wissen, was Trauermücken sind, während die anderen 50% – und Gartenfans unter euch – mit Unverständnis den Kopf schütteln und auf der Suche nach effektiven Schädlingsbekämpfungs-Tipps sind. So lassen es zumindest die Suchergebnisse vermuten.
Doch kommen wir nun auch in dieser Kategorie zu unseren Gewinnern:
OBI
Unser erster Gewinner der Know-Kategorie ist DIY-Spezialist OBI und das HPCF-Verzeichnis /magazin/.
Insgesamt scheint auch OBI dem Gegenwind im Retail-Markt bis auf einen Dämpfer im September trotzen zu können und zeigt im 5-Jahresrückblick einen positiven Sichtbarkeitstrend, der der Domain mit 184 Sichtbarkeits-Punkten einen Platz unter der Top 50 der sichtbarsten Domains Deutschlands sichert:
Schauen wir dabei nur auf das /magazin/ Verzeichnis wird schnell deutlich, warum es zu den HPCF-Gewinnern gekürt worden ist: Insgesamt umfasst das Verzeichnis mehr als 2.000 URLs (und Artikel) und fast 450.000 Keywords und trägt damit zu 13% der Gesamtsichtbarkeit von obi.de bei.
Der Verlauf zeigt hier ein deutlich beschleunigtes Sichtbarkeitswachstum seit Mitte 2021, ganz im Gegensatz zu anderen Verzeichnissen auf obi.de wie bsp. /search/ – eine Folge des Nesting Effects zu Corona oder des zunehmenden Trends des “Selbermachens”?
Ein Blick auf die Rankingverteilung bestätigt das positive Sichtbarkeitsbild: Mehr als 35% der fast 450.000 Keywords ranken auf Seite 1 – ein Top-Wert unter den Know-Verzeichnissen:
Beim Blicks ins Verzeichnis fällt auf, dass ein Grossteil der Sichtbarkeit und des Wachstum aus der Kategorie Garten kommt:
Eine kurze Google Trends-Analyse bestätigt den deutlichen Anstieg des Suchvolumens zum Thema Garten während des Corona-Peaks – und überraschenderweise ist das Thema ein seitdem anhaltender Trend auf einem erhöhten Suchvolumen-Niveau:
Vermutlich spielen hier auch makroökonomische Faktoren eine Rolle: die niedrigen Zinsen bis Mitte 2022, eine damit gestiegene Eigenheimquote und auch die anschließend steigende Inflation. Alles spricht für einen Anstieg des Heimwerk-Trends.
Ein Auszug aus den Top-Keywords des Verzeichnisses spiegelt die Themenvielfalt wider, die die OBI-Redaktion abdeckt: Mehr als 2.000 Artikel, von der Planung und Durchführung von komplexen Bauprojekten, über Tipps für passionierte Botanikfans, bis hin zu problemorientierten Haushalts-Tipps wie Schimmel entfernen:
Zu den Erfolgsfaktoren des Verzeichnisses fallen gleich mehrere Aspekte auf: eine klare Informationsarchitektur, gezielte interne Verlinkung von Produktkategorien und -seiten, eine Positionierung der Mitarbeitenden als Fachleute mit Expertise durch Fotos und Zitate, die inhaltliche Tiefe mit bis zu 2.000 Wörtern, Fotos & Videos und die Empfehlung von weiteren Ratgebern: Wer sich für Terrassenbau interessiert, braucht vermutlich auch Tipps zum Thema Sonnenschutz.
Ein weiterer Faktor kommt dazu: mehr als 1.500 der insgesamt 9.500 verlinkten Domains zeigen auf das Verzeichnis /magazin/ und auch das Social Media Engagement spricht dafür, dass Nutzende finden was sie suchen:
Schauen wir uns an, welche Änderungen im Suchmarkt insgesamt anstehen, scheint die Strategie von OBI auch langfristig gut gewählt: Individuell geschriebene Anleitungen, Interviews, Ratgeber und Ideengeber in Form von Texten, Fotos und Videos stellen ein Gegengewicht zu Googles angekündigter SGE Integration dar.
Noch dazu sendet das starke E-E-A-T Signale und hilft dabei, die Kanäle, über die Nutzende gewonnen werden, zu diversifizieren: Durch die eingebundenen Fotos und Videos schafft es OBI, Heimwerkende auf YouTube und Pinterest direkt anzusprechen, und erschließt damit neben der klassischen Google Suche weitere Audiences, die wiederum auf die Markenbekanntheit einzahlen.
Der Fokus auf das Upper-Funnel Segment ist auch deshalb spannend, weil eine Recherche im Handwerksbereich meist einem kostspieligen Projekt vorausgeht: Neben der Möglichkeit, Produkte direkt online zu erwerben, können auch Termine vor Ort vereinbart – und damit eine persönliche Beziehung zu Kaufinteressierten im Markt und vor Ort aufgebaut werden. Hier spielt OBI die Stärke des stationären Geschäfts mit dem Online-Handel aus:
Der schwer nachzubauende Magazin-Content – das gilt sowohl für Google als auch den Wettbewerb – könnte OBI somit langfristig den Zugang zu Nutzenden über das Upper-Funnel Segment auf verschiedenen Plattformen sichern – auch dann, wenn Google die Sichtbarkeit der organischen Ergebnisse weiter einschränkt.
PC Games Hardware
Unser letzter Gewinner in der Reihe der HPCF ist PC Games Hardware – ein Urgestein im Gaming-Bereich – und das Verzeichnis /Grafikkarten-Grafikkarte-97980/.
PC-Games ist eher in den Bereich Publishing einzuordnen als in das klassische Retail-Segment, hat sich jedoch über die Jahre einen festen Platz im Segment Kaufberatungen und Produkttests von Computerhardware – vor allem im Bereich Grafikkarten – gesichert.
Insgesamt kommt PC Games Hardware auf eine Sichtbarkeit von fast 15 Punkten, das Grafikkarten-Segment ist nach dem Forum das zweitsichtbarste Verzeichnis (blau) und kommt auf eine Sichtbarkeit von 0,74 Sichtbarkeitspunkten:
Schauen wir uns nun das Verzeichnis /Grafikkarten-Grafikkarte-97980/ genauer an:
Es rankt mit fast 2.000 URLs für mehr als 14.500 Keywords in Deutschland und verzeichnet in den letzten 4 Jahren einen steigenden Sichtbarkeitstrend. Es wird deutlich, dass es sich um ein Nischen- und Spezialthema handelt mit insgesamt weniger Suchvolumen als z.B. im Heimwerksmarkt.
Hier schafft sich PC Games Hardware durch die spitze Markenpositionierung zu behaupten: Von den mehr als 14.500 Keywords, ranken gut ein Drittel auf Seite 1 der Google Ergebnisseite:
Wenn wir uns die einzelnen Begriffe anschauen, zu denen das Verzeichnis gefunden wird, fallen folgende Themenkategorien auf: Von Ranglisten, Benchmarks und Bestenlisten wie Grafikkarte Rangliste oder Benchmark Grafikkarten über generische Vergleiche wie AMD vs. Nvidia hin, Grafikkarten-News zu Produkttests wie GTS 250 test deckt PC Games Hardware alles ab:
Grundsätzlich fallen zwei Kategorien von Content auf: Einerseits News und aktualitätsgetriebene Inhalte wie Produkttests mit wechselnden URLs und andererseits langfristig angelegte – und laufend aktualisierte – Inhalte wie die GPU- und Grafikkarten Benchmarks, die somit langfristig Sichtbarkeit aufbauen können.
Ein Vertreter der zweiten Kategorie ist: https://www.pcgameshardware.de/Grafikkarten-Grafikkarte-97980/Specials/Rangliste-GPU-Grafikchip-Benchmark-1174201/ im /specials/ Verzeichnis, das mit fast einem Drittel zur Sichtbarkeit beiträgt:
Hier fallen neben der inhaltlichen Tiefe und der umfangreichen Test-Methodik vor allem das hervorgehobene Datum auf, das Aktualität suggeriert, sowie die exzellente UX, die vor allem auf interaktive Indices wie filterbare Tabellen, Charts und Bildergalerien setzt (ein gerendertes Bild sagt mehr als 1.000 Worte – neben dem positiven Effekt für vermarktbare Page Impressions), um das durchaus technische Thema mit vielen Zahlen und Fakten anschaulich und nach den individuellen Wünschen darzustellen:
Darüber hinaus bietet sich noch ein weiterer Vorteil: Die Charts können mit einer Anpassung im CMS laufend und mit wenig Aufwand aktualisiert werden. Auch bieten die interaktiven Elemente eine sehr gute Basis für die interne Verlinkung, einzelne Produkte sind direkt aus der Grafik heraus verlinkt und machen somit eine zielgerichtete Navigation einfach möglich.
Dadurch werden auch alle historischen Tests seit 2016 im richtigen Kontext verlinkt und somit die Chance erhöht, für bestimmte Grafikkarten-Modelle mit bestehender Nachfrage zu ranken, wie z.B. die 6900XT.
Beim Blick auf einen Produkttest-Artikel, bsp: https://www.pcgameshardware.de/Grafikkarten-Grafikkarte-97980/Tests/Radeon-RX-6700-10GB-Test-Benchmarks-1406485/ – und damit Vertreter der ersten Kategorie – zeigt sich ein anderer Verlauf:
Im genannten Beispiel wird deutlich, dass Produkttests eine Halbwertszeit haben. Nach dem Peak direkt zum Produktrelease der X-6700 Reihe verschwinden die Top-Rankings nach ca. 5 Monaten wieder.
Hier gibt es ggf. noch weiteres Potential zu heben, indem ein Hinweis auf der Landing Page platziert wird, der Kaufinteressierte auf Nachfolgermodelle hinweist – analog zu Retailern wie Amazon – und so die bestehende Rest-Sichtbarkeit auch zum Ende des Produktzyklus noch optimal ausgenutzt wird.
Auch in diesem Beispiel fallen gleich mehrere Erfolgsfaktoren auf: die inhaltliche Tiefe von mehr als 2.000 Wörtern mit Offenlegung der gewählten Methodik, eine klare Onsite-Navigation und Paginierung in Form von Test-Kategorien Spezifikation, Gaming-Benchmarks, Raytracing-Benchmarks, Leistungsaufnahme und Fazit, die Hervorhebung der Autor:innen mit jeweiligen Profilen sowie die Verlinkung von verwandten Themen – und E-E-A-T par Excellence:
Zur Monetarisierung werden neben Vermarktung auch Affiliate Links zu produktnahen Angeboten und aktuell – zu Sales wie Black Friday und Cyber Monday – angeboten.
Zusammenfassung
Alle vier Gewinner haben mindestens eins gemeinsam: Sie fokussieren sich auf ihre Zielgruppe, auf die Nutzenden ihrer Seite und richten allen voran ihre Inhalte, aber auch die Infrastruktur ihrer Seite auf diese individuellen Bedürfnisse aus. Das versteht auch Google, sodass alle Angebote auf hohen, guten Positionen ranken.
Damit sind sie ideale Vorbilder für die eigene SEO-Arbeit.
Über das Projekt Visibility Leaders
Zwei Mal im Jahr analysieren wir die „Sichtbarkeits-Spitzenreiter“ einer bestimmten Branche. Wir suchen nach Webseitenbereichen, die mit herausragendem Content außergewöhnliche Sichtbarkeit bei Google erzielen.
Denn wir sind der Meinung: Am besten lernt es sich von den Besten. Finden wir die „Leader“ und untersuchen die Erfolgsgeheimnisse, lassen sich diese als Vorbilder, als Blaupause für den eigenen SEO-Erfolg nutzen.
Daher liefern wir mit dieser Analyse immer auch Tabellen und weiterführende Informationen, mit denen die Ergebnisse besser nachzuvollziehen und eigene Untersuchungen ganz einfach möglich sind.